Püriert statt Paniert - Kommt Schnitzel und Co. künftig in den Mixer?
Wir alle lieben Smoothies: Sie sind gesund und ideal für zwischendurch. Bisher landete darin hauptsächlich Obst oder Gemüse. Doch nun kommt ein neuer Trend: püriertes Fleisch. Die Bezirksblätter waren mutig und wagten die Probe auf´s Exempel.
PIELACHTAL. An alle Liebhaber von Smoothie, Coffee to go und Fast Food: Bald könnte sich Ihre Liste um eine weitere schnelle Zwischenmahlzeit verlängern. Ein Metzger aus Temmels, Deutschland, möchte den Markt mit einer neuen Revolution aufmischen: Fleisch-Smoothies, Die Zielgruppe könnten zum Beispiel Senioren mit Schluckbeschwerden sein.
Abenteuerlicher Geschmack
Unsere Pielachtal-Redakteurin, Cornelia Radanovics, startete den Selbstversuch. Stundenlang kochte sie mit Kollegen ein Stück Rindfleisch. Danach wurde dem ganzen mit Suppenbrühe - Geschmack verliehen ehe es ab in den Mixer ging. Die weiß-graue Brühe konnte weder geschmacklich noch optisch punkten und ließ die Zweifel des guten Geschmacks immer größer werden. Die anschließende Kostprobe bestätigte die Vermutung: Grausig. Dieses Wort umschreibt am Besten den Geschmack. Für uns unvorstellbar wie so ein Produkt markttauglich gemacht werden soll bzw. stellt sich uns die Frage, wer die Zielgruppe dafür sein soll.
Modern oder einfach ekelhaft?
Wenn man sich im Pielachtal umhört, merkt man schnell, dass der Fleisch-Smoothie, größtenteils auf Ablehnung stößt . Maria Terfl aus Puchenstuben kann dem Trend nichts abgewinnen: "Schon alleine beim Gedanken daran, läuft es mir kalt den Rücken hinunter, ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemanden schmeckt." Auch Fritz Ettl, Fleischermeister und Geschäftsinhaber aus Obergrafendorf zweifelt stark an der Markttauglichkeit dieses Produktes: "Ich glaube für so eine Art von Smoothie haben wir eine zu geringe Hipster Quote, vielleicht funktioniert es ja in einer Großstadt, aber bei uns am Land ist das eher nicht denkbar." Auch aus gesundheitlicher Sicht ist die Entwicklung dieses Produktes bedenklich, wie sich beim Gespräch mit Edith Sommerauer, Diätologin aus St.Pölten rausstellt: "Da wir schon täglich zu viele tierische Fette zu uns nehmen, ist das nicht sehr sinnvoll für den Körper, außerdem ernähren wir uns sowieso schon von zu viel Eiweiß." Ob gesund oder nicht sei dahingestellt, wir stellen uns die Frage ob sich jemand wirklich sein geliebtes Schnitzel oder seinen Schweinebraten in den Mixer schmeißen möchte, nur weil es gerade modern sein soll, für uns steht fest: NEIN, wir bleiben lieber bei unseren Panierten als beim Pürierten. Mahlzeit!
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