100 Jahre Republik
Chocolade Torte, Wipplinger und ein Schal aus Straußenwolle
MITTERSILL / PINZGAU (cn). Im Rahmen unserer Serie "100 Jahre Republik" baten wir unsere Leser um alte Kochrezepte. Allzuviele davon dürfte es in den Schubladen und Regalen der heutigen Küchen nicht mehr geben, denn Gertrud Gfrerrer aus Mittersill war die einzige, die uns einen Teil ihrer Schätze zukommen ließ. Sie schreibt: "Die Rezepte stammen von meiner Großmutter; ich hätte noch mehr davon zuhause."
Gut ausgelastet beim Entziffern...
Wir in der Redaktion bedankten uns ganz herzlich für die erhaltenen Exemplare, waren damit aber ohnehin sehr gut ausgelastet. Das älteste Familien-Rezept aus der Zeit der Monarchie stammt aus dem Jahr 1878 und das "jüngste" von 1901 - die Jahreszahlen sind einfach zu lesen!
Ebenso gut zu entziffern sind die Zutaten für "Wipplinger": 50 Gramm Lanolin, 1/10 Gramm Vanilin und 1 Tropfen Rosenöl. Über die Zubereitung steht nichts dabei, die dürfte selbsterklärend gewesen sein. Was Wipplinger eigentlich sind, haben wir allerdings nicht herausgefunden. Dafür gab es bei den Rezepten von Anna Kleinoscheg, so hieß die Verfasserin, zu entdecken, dass sie gerne die französische Sprache einfließen ließ: Zum Abschluss steht bei einigen "Bon apetit", so auch beim Rezept von der "Chocolade Torte".
Ein herrschaftlicher Haushalt?
Grundsätzlich dürfte es in der Familie Kleinoscheg nicht nur gebildet, sondern auch recht elitär zugegangen sein, denn zwischen den Rezepten findet sich eine Strickanleitung für eine(n) "Römischen Schal aus Straussenwolle" in den Farben "roth, olive, blau und schwarz". Außerdem gibt es da auch noch die Zutaten für ein "Rezept für das Personal", für ein "Ordinäres Kletzenbrot" sowie die Bestandteile von "Onkel Johanns Fleckwasser".
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