Regionales Superfood
Die Energiepakete vor der Haustüre
"Superfood" von weit weg muss nicht sein, denn regionale Kraft- und Energielieferanten gibt es genug. Brennnessel, Löwenzahn und Giersch sind wahre Wunder-Pflanzen.
HOLLERSBACH. Superfoods sind Lebensmittel, die viele wertvolle Nährstoffe vereinen. Oft legen sie einen weiten Weg zurück, bis sie auf unserem Teller landen. Dabei gibt es auch bei uns zahlreiche heimische Energie- und Kraftpackerl.
"Wer auf regionale Superfoods zurückgreift, tut sich selbst etwas Gutes und schützt gleichzeitig unsere Umwelt", ist Andrea Rieder vom Hollersbacher Kräutergarten überzeugt – und stellt drei davon vor:
"Lebensfeuer" Brennessel
"Die Brennnessel ist in jeder Hinsicht wertvoll", erklärt Andrea Rieder. "Sie ist eine alte Heilpflanze und hat mehr Eisen und Chlorophyll als jede andere Pflanze." Auch sonst ist sie voller Vitamine und wertvoller Inhaltsstoffe wie etwa Magnesium, Natrium, Kalium, Kieselsäure, Calcium und Phosphor. Sie wirkt wasserausleitend, entgiftend, entsäuernd und entzündungshemmend.
Außerdem senkt sie den Blutdruck und verbessert das Blutbild, regt den Stoffwechsel an, wirkt positiv auf Gelenke, Leber und Galle, stärkt das Immunsystem und hilft bei Allergien und Hautproblemen. Das Silizium in den Brennhaaren ist gut für Haare und Nägel.
Die Samen sind eine Schatztruhe wertvollster konzentrierter Mineralien und Vitamine. Sie sollen belebend, gesundheitsfördernd und aphrodisierend wirken.
Brennnesselpulver stärkt Abwehrkräfte
Zubereitung: Für das Pulver getrocknetes Kraut und Samen fein mahlen. Es ist sehr gut für Blase und Niere und zur Steigerung der Abwehrkräfte.
Wasserkraut als Alleskönner
Der Giersch, auch als "Wasserkraut" bekannt, gilt oft als lästiges Unkraut. Zu Unrecht, findet Andrea Rieder: "Er ist ein absolutes Vitamin C-Wunder und enthält viele Spurenelemente wie Magnesium, Kalium, Calcium, Magnesium und Zink."
Das Kraut wirkt harntreibend, macht basisch, ist entsäuernd und entzündungshemmend. Er wächst schon im zeitigen Frühjahr und der Geschmack erinnert leicht an Petersilie. "Deshalb passt er auch überall hinein, wo gerne mit Petersilie gewürzt wird: in Suppen, Aufstriche, Knödel, Kräutersalz, Gesundheitsbäder oder Kräuterlimonaden", so Andrea Rieder.
Doch man sollte ihn nur verwenden, wenn man ihn sicher bestimmen kann. Er hat dreikantige Blattstiele und riecht ähnlich wie Petersilie.
Frühlings-Salat mit frischem Löwenzahn
Zubereitung: Für den Salat Löwenzahnblätter grob schneiden und mit Vogerlsalat, Schafgarbe, den ersten Spinatblättern, etwas Bärlauch, geröstetem Brot und Ziegenkäse anrichten.
Heilpflanze Löwenzahn
Der Löwenzahn regt den Stoffwechsel an und soll blutreinigend wirken. Äußerlich und innerlich angewendet hilft er bei Flechten, Ekzemen, Fettsucht, Darmträgheit, Diabetes und Störungen der Leber und unterstützt die Gallentätigkeit. Kraut und Wurzel sind harntreibend.
Gesammelt wird die Wurzel vor der Blüte und nochmals im August, weil sich die Inhaltsstoffe während des Wachstums ändern. Im Frühjahr enthalten die Wurzeln viele Bitterstoffe, im Sommer Inulin und im Oktober Taraxerin und Lävulin.
Inulin wirkt verdauungsfördernd, verbessert den Fettstoffwechsel und somit die Blutwerte, verbessert das Sättigungsgefühl, vermindert Heißhungerattacken und stabilisiert den Blutzuckerspiegel.
"Frühlingsputz"-Tee
Zubereitung: 5 Blätter und eine Wurzel vom Löwenzahn klein schneiden, zwei ca. 10 cm lange Spitzen vom Liebstöckel und drei frische Brennnesseln (ca. 10 cm lange Spitzen) geschnitten dazugeben und mit 1½ l kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und über den Tag verteilt trinken.
Mehr Infos über heimische Superfoods gibt es in den Kräuterbroschüren "Brennnessel, Holunder und Salbei" vom Hollersbacher Kräutergarten.
Mehr Kräutertipps gibt's >HIER<.
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