Regionalität
Alpine Küche – eine Chance für die heimische Kulinarik
Die Festspiele der alpinen Küche sind noch bis 27. September in vollem Gange. Doch schon jetzt haben die Kulinarik-Wochen in Zell am See in ganz Österreich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
ZELL AM SEE. Als Feier der regionalen Kochkunst wurden am 11. September die "Festspiele der alpinen Küche" eingeläutet. Dabei stellte man in den Top-Restaurants in Zell am See und Kaprun die regionalen Gerichte in das Scheinwerferlicht. Mit zahlreichen Events, vom Krimi-Dinner über Koch-Work-Shops bis hin zum Schaukochen bot man den kulinarischen Fans ein breites Spektrum an Koch-Spektakel.
Stolz auf Region
Andreas Wimmreuter, Bürgermeister von Zell am See, bekundete bei der Pressekonferenz zu den "Festspielen der alpinen Küche" große Freude über den Erfolg der regionalen Köche: "Wir können stolz sein, dass es in unserer Region so ausgezeichnete Köche gibt. Denn wer gut kocht, hilft dem Gast und letztendlich auch der Region", weiß der Bürgermeister.
Trotz Corona gelungen
Auch der Veranstalter Klaus Buttenhauser könnte über die Entwicklungen beim kulinarischen Großevent nicht glücklicher sein. "Die Idee zu den ‘Festspielen der alpinen Küche‘ entstand vor gut drei Jahren zusammen mit Leo Bauernbeger. Wir haben trotz der derzeitigen schwierigen Lage etwas Tolles vollbracht, auf das ich sehr stolz bin. Österreich soll sich als top kulinarische Destination in Europa positionieren – das sehe ich als meine Aufgabe", verkündet Buttenhauser.
Ähnlich sieht es Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Auch sie erkennt einen großen Mehrwert aus dem Fest um die regionale Kochkunst. "Die ‘Festspiele der alpinen Küche‘ könnten als Impuls dazu dienen, Österreich als führende Kulinarik-Destination zu etablieren", sagt Köstinger.
Regionale Küche als Schlüssel
Dass Österreichs Küche viel mehr ist als nur ein reines Genussmittel, erklärt Wilfried Haslauer: "Gerade in Tagen der Corona-Krise zeigt sich die Wichtigkeit der Regionalität und der Qualitäten des Landes Salzburg. Daher sehe ich die alpine Küche mit ihrem regionalen Aspekt als Methode zur Erhaltung der Landwirtschaft in der Region, zur Erhaltung der Tradition und zur Erhaltung der Schönheit unserer Natur."
Umdenken durch Corona
Für die österreichische Meinungsforscherin Sophie Karmasin haben sich während der Corona-Zeit einige durchaus positive Entwicklungen gezeigt. "Die Covid-Krise hat in der Tat einen Stimmungs- und Bewusstseinswandel eingeleitet. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, was wir essen und woher es kommt. Der Genussfaktor erreicht derzeit einen neuen Stellenwert und Menschen achten mehr auf Regionalität und Ursprung. Österreich hat die Chance, sich als Kulinarik-Destination zu etablieren, aber wir brauchen eine starke Kommunikation untereinander und mit den Gästen. Es wird nicht einfach so passieren", weiß Sophie Karmasin.
Qualität ist nicht billig
Regionalität beschränkt sich laut Hannes Royer, Gründer der Regionalmarke "Heimatgold", nicht nur auf den Gau. Ganz Österreich muss man laut Royer als regional anerkennen. "Die ‘Festspiele der alpinen Küche‘ sollten als Schub für ein Umdenken hin zu Regionalität dienen. Wenn man Regionalität ernst meint, muss man eine Produktion in ganz Österreich als regional ansehen." Der Schladminger Unternehmer sieht aber noch viele Gebiete, wo man sich deutlich verbessern muss.
Nur wenig Österreich in Österreich
"Wenn man in Österreich im Restaurant ein Gericht bestellt, stammen nur rund neun Prozent davon aus Österreich. Es sind also nur neun Prozent Österreich am Teller – Grund dafür ist der Preis. Österreich gibt es nicht zum Tiefpreis, dafür spielen wir aber weltweit in Sachen Kulinarik auf aller höchster Ebene", so Royer. "Weil zu viele Gastronomen auf das billigere Fleisch aus dem Ausland zurückgreifen, setzen sie unserer heimischen Landwirtschaft schwer zu. Jeden Tag schließen in Österreich etwa zwölf Bauernhöfe für immer ihre Tore", mahnt Hannes Royer.
Die Quintessenzen der alpinen Küche
Im Rahmen der "Festspiele der alpinen Küche" wurden in Zell am See die Quintessenzen für die alpine Küche präsentiert. Diese geben einen Grundriss für die Dinge, die die regionale Küche zu etwas besonderem machen. Dabei wird vom Erhalt des Lebensraums durch nachhaltige Nutzung, der Nutzung heimischer Ressourcen, einem Bekenntnis zur Frische, Saisonalität und Regionalität bis hin zur nationalen und internationalen Vernetzung zwischen Partnern und Regionen auf vieles Wert gelegt.
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