EU Projektabschluss am BORG Mittersill Unterwegs: Alte Heimat - neue Heimat

Wintereinbruch am Kitzsteinhorn - Mai 2018
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Unter diesem Motto stand das europäische Erasmusprojekt, dessen 2-jährige Arbeitsphase Mitte Mai am BORG Mittersill ihren Abschluss fand. In zwei Großveranstaltungen und zahlreichen Workshops wurde noch einmal intensiv gearbeitet, aber auch gefeiert. Zu Gast waren SchülerInnen und LehrerInnen der teilnehmenden Schulen aus Deutschland, Polen und Italien. Die SchülerInnen waren in Gastfamilien unterbracht. Neben dem Abschluss des Projektes, der im Rahmen einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion und einer Projekt-Rückschau-Abendveranstaltung gebührend gefeiert wurde, hatten die Gäste auch die Gelegenheit, Mittersill, den Pinzgau, Kitzbühel und die Stadt Salzburg kennenzulernen.

Am BORG Mittersill haben SchülerInnen aus vier verschiedenen Klassen in diesen zwei Jahren den Sachverhalt Migration aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln analysiert und besprochen. Generell konnten wir erfahren, dass Migration die Menschheitsgeschichte immer schon bestimmt und die gesellschaftliche Entwicklung vorangebracht hat. Im Deutschunterricht z. B. wurden gleich zu Beginn die eigenen Familienbiographien unter die Lupe genommen, wobei die Jugendlichen festgestellt haben, dass in sehr vielen Familien deren Großeltern oder Urgroßeltern auch einmal zugewandert sind.
Das Herzstück des Projektes waren Interviews mit Menschen mit Migrationshintergrund, die in allen Partnerschulen durchgeführt wurden. Diese Interviews fanden Eingang in das Booklet, welches am Ende des Projekts als eines der zentralen Arbeitsergebnisse vorgelegt wurde. Am BORG Mittersill wurden 25 Personen interviewt, die die unterschiedlichsten Wanderbewegungen durchgemacht haben. Besonders aufregend und spannend war es, im persönlichen Gespräch die Gründe für die Wanderung zu erfahren. Auszüge davon lasen die SchülerInnen bei der Abendveranstaltung am 17. Mai in ihren jeweiligen Landessprachen vor. Neben künstlerischen Darbietungen, wie Musik- und Tanzeinlagen, gab es auch einen Rückblick auf die Highlights des Projektverlaufs. Im Rahmen eines Mash-Projektes des Vereins Akzente mit der Leaderregion hatten die BORG-SchülerInnen die Möglichkeit, ihre Projektergebnisse im Rahmen eines Films und einer Radiosendung zu bearbeiten, beides wurde ebenfalls an diesem Abend präsentiert.

Das Thema Migration lässt die Emotionen immer wieder hochgehen und die Berichterstattung darüber in den Medien ist oft von diesen Emotionen geleitet. Welche Herausforderungen die Migration an die Gesellschaft stellt, wurde im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 15. Mai näher erläutert. Das Ziel der Veranstaltung war es, dass Menschen aus der Praxis von ihren Erfahrungen berichten. Zu den DiskutantInnen gehörten Wolfang Czerny (Flüchtlingsbetreuer der Caritas) und Ali Esra (ein Flüchtling aus Afghanistan, der seit 2015 in Österreich lebt), die Pflichtschulinspektorin Andrea Kinschel, die die Probleme im schulischen Kontext ansprach, sowie Frau Sonja Dick vom Lerncafe der Caritas, wo häufig auch Kinder mit Migrationshintergrund betreut werden. Herr Ahmet Yilmaz, Vorsitzender der Isalmischen Religionsgemeinschaft in Salzburg, stellte verschiedene Projekte vor, mit welchen die Islamische Gemeinschaft zur Integration beiträgt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Mag. Franz Wieser MBA, dem Sprecher des Landes Salzburg und Chefredakteur des Landes-Medienzentrums.
Die Quintessenz des Abends war, dass die Aufnahmegesellschaft gefordert ist, den Zuwanderern die Möglichkeit zur Integration zu geben. Daneben bedarf es auch der Bereitschaft der Zuwanderer, sich an die gesellschaftlichen Gepflogenheiten zu gewöhnen bzw. diese auch zu übernehmen. Dies beginnt beim Engagement, welches das Erlernen einer neuen Sprache braucht. Nur durch die Kommunikation ist das gegenseitige Verstehen möglich, nur durch das gegenseitige Verstehen können Missverständnisse ausgeräumt werden. Wie ein altes Sprichwort sagt: “Durchs Red’n, kommen die Leut` z´sam!” Diese Erfahrung machten auch die SchülerInnen in dieser Woche, die Kommunikation und das Anwenden einer Fremdsprache im Alltag ist nicht immer ganz einfach, aber es lohnt sich - darüber waren sich am Ende der Woche alle Beteiligten einig.

Durch Projekte wie dieses lernen die Jugendlichen über ihren eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und im gemeinsamen Erarbeiten von Themen wird das Motto der Europäischen Union “In Vielfalt vereint” erlebbar. Als Gäste sind die Schulpartner nach Mittersill gekommen, als Freunde sind sie gegangen und die Schulen überlegen bereits heute, die gute Zusammenarbeit in einem weiteren Projekt fortzusetzen.

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