Almsommereröffnung in Lofer
Heimatliches Kulturgut achten und schützen
Der Sommer ist da, die Ferien beginnen bald, es wird also Zeit sich zu überlegen, welche Unternehmungen gemacht werden können. Wer gerne in der Natur unterwegs ist, wandern liebt, die Ruhe genießt und seine Heimat entdecken möchte, ist in der Salzburger Almenwelt gut aufgehoben.
LOFER. Am Samstag den 3. Juli wurde der Almsommer offiziell in der Loferer Almenwelt feierlich eröffnet. Mit der Almbahn ging’s hinauf zur Bergstation. Geschäftsführer der Loferer Bergbahnen, Wilhelm Leitinger begrüßte alle Gäste und bedankte sich bei allen für ihr Kommen. Johann Schmiderer, Almobmann, der Loferer Almenwelt, erklärte den Besuchern einige Fakten. Grundbesitzer sind 20 Bauern aus St. Martin bei Lofer. Den Landwirten stehen 280 Hektar Weidefläche zur Verfügung, zudem gibt es ungefähr 120 Almen, viele davon sind vermietet. Die Loferer Almenwelt ist eine der größten Gemeinschaftsalmen im Bundesland Salzburg. Nach dieser Einführung machte sich die Gesellschaft zu einer kurzen Wanderung auf zur Kechtalm, heuer Ausgangspunkt für die Eröffnung des Almsommers 2021.
Almwirtschaft als Herausforderung
Durch Klaus Vitzthum, ebenfalls Almobmann der Loferer Almenwelt, erfuhren die geladenen Gäste auf dem Weg zur Alm Informationen rund um die Almenwirtschaft. Auf der Kechtalm gibt es seit Errichtung der Gondel touristisches Treiben. Den Bauern ist es aber dennoch wichtig hier oben Ruheplätze zu schaffen, für Mensch und Tier. Er wies auch darauf hin, dass es nicht immer einfach ist, Almwirtschaft zu betreiben, da es viele Auflagen gibt, die die Landwirte berücksichtigen müssen. Ein großes Problem, von dem alle Bauern auf der Alm betroffen sind, ist der sogenannte Bürstlingsrasen. Dieser nimmt einen Großteil der Weideflächen in der Almregion ein und ist deshalb bei den Bauern sehr unbeliebt, da er keine Futterpflanze für die Kühe ist und die gesamte Almwiese zerstört. Die Pflanze verbreitet sich aber sehr rasch, sodass die Almbauern schier machtlos dagegen sind. Gutes Futter ist aber wichtig für die Qualität des Fleisches, denn die Konsumenten setzen seit Covid19 wieder vermehrt auf regionale Produkte. Für Regionalität steht auch „Unken-weil´s schmeckt“. Fünf Landwirte haben sich zusammengeschlossen und sich zum Ziel gesetzt, heimische Produkte direkt vom Bauern den Gästen näher zu bringen.
Schützen und bewahren
Landesrat Josef Schwaiger bedankte sich bei allen Landwirten für ihre Arbeit und für den Erhalt des Kulturgutes Landwirtschaft im Bundesland Salzburg.
„In der Politik kann man Fehler machen, aber ein Todfehler ist, den Bauern die Freude an dem was sie tun, zu nehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Thematik Wolf, wir müssen mit anderen Ländern zusammenarbeiten, um dafür eine langfristige Lösung zu finden, damit uns die Almwirtschaft erhalten bleibt. In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen, angenehmen und erfolgreichen Almsommer.“
Landesbäuerin Claudia Entleitner schloss sich den Worten des Landesrates an und ergänzte, dass sie selbst seit 31 Jahren Sennerin ist und daher sehr gut nachvollziehen kann, was es heißt auf einer Alm zu arbeiten und dieses Kulturgut zu erhalten. „Wir müssen alles dafür tun, um das Juwel Alm zu schützen und diesen kostbaren Schatz zu bewahren.“
Kulturgut
Leo Bauernberger, Geschäftsführer SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft wies darauf hin, dass es die Almbewirtschaftung schon vor 4.000 Jahren gab. Aus diesem Grund gehört die Almwirtschaft zur Kultur des Bundeslandes Salzburg, denn die Landwirtschaft ist ein wesentlicher Bestandteil des Landes, denn es gibt 10.000 Bauern und genauso viele Tourismusbetriebe. Von einigen Ländern wird das SalzburgerLand daher sehr beneidet.
Schätzen lernen
Abschließend bleibt zu betonen, dass die Almwirtschaft eine wichtige Wirtschaftsgrundlage für das Bundesland Salzburg ist. Bei all der Wirtschaftlichkeit wird aber auch vieles getan, um den Gästen zu vermitteln, dass die Alm kein Disneyland ist, sondern ein Erholungsort und eine Kulturlandschaft, die es zu schützen und zu respektieren gilt. Denn das Land Salzburg wäre ohne die Almen um einiges ärmer.
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