Tourismus und Energiewende
KEM-Herbsttagung über klimafreundliche Zukunft im Tourismus

Hannes Mayer (Schmittenhöhebahn AG) bei der Podiumsdiskussion im Gespräch mit Andreas Jäger | Foto: Eike Krenslehner
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  • Hannes Mayer (Schmittenhöhebahn AG) bei der Podiumsdiskussion im Gespräch mit Andreas Jäger
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Sind Klimaschutz und Tourismus vereinbar? Über neue Strategien zur Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen und die erforderlichen Rahmenbedingungen wurde bei der KEM-Herbsttagung im Tauern Spa Kaprun beraten.

KAPRUN. Die Forcierung erneuerbarer Energie ist das Gebot der Stunde. Dass das auch für den Tourismus, besonders für den energieintensiven Wintertourismus, von eminenter Bedeutung ist, darüber sprachen lokale Touristiker mit Experten aus Wissenschaft und Politik bei der Herbsttagung der Klima und Energie Modellregion Zell am See - Kaprun.

Beim Fachaustausch standen aber nicht nur mögliche Maßnahmen und ihre Umsetzung im Mittelpunkt – wie das Projekt "Clean Energy 4 Tourism" – sondern auch die Frage: Wie können Gäste motiviert werden, umweltfreundliche Angebote anzunehmen, und was braucht es,
um Betrieben Anstöße zu neuen Ansätzen zu geben?

"Ohne Auto mobil"

Laut Ingmar Höbarth, dem Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, liegt das größte Einsparungspotential für Energie in der Mobilität. Hier sollen neue Technologien bestmöglich eingesetzt werden, um vom klassischen „Jeder fährt mit seinem eigenen Auto bis zum Skilift“ wegzukommen. „Wir müssen Gewohnheiten durchbrechen und attraktive Pakete schnüren, um den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität zu forcieren“, so Höbarth.

"Wintertourismus, wie er bis jetzt war, geht in dieser Art in Zukunft nicht mehr", befand Reinhard Lanner von der Österreich Werbung. Quantitatives Wachstum sei in diesem Bereich kaum noch möglich und wünschenswert. Jetzt könne es nur mehr Verbesserungen in Bezug auf Qualität und Nachhaltigkeit geben, und dazu brauche es "einen Mix an Expertise, um neue Dinge aufzustellen."

"Wir müssen aber auch lernen, nicht alles nur für den Gast zu machen, sondern auch einen 'Wohlfühlfaktor" für die Bevölkerung – und damit ein ausgewogeneres Gleichgewicht – zu schaffen", ergänzte Katharina Mayer-Ertl vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. "Und wir brauchen eine Strategie der Vernetzung und des Austausches für Kleinstbetriebe, die in ihren Ressourcen begrenzt sind."

Neues Bewusstsein für Energiewende

Wie Mayer-Ertl betonte auch Renate Ecker von Zell am See - Kaprun Tourismus die Wichtigkeit von effizienten Anstößen und Angeboten für Betriebe, auch über die Tourismusverbände: "Dabei braucht es nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch konkrete Anregungen."

Generell habe das Bewusstsein für Umweltthemen In den letzten 20 Jahren stark zugenommen, so die Touristiker, und dieses Bewusstsein soll auch bei den Gästen noch verstärkt werden. Diese "sind zwar alle für Umweltschutz", so Reinhard Lanner, "das spiegelt sich in ihrem Reise- und Konsumverhalten aber noch nicht wider." 

"Verhaltensänderungen sind langsam und gehen über Generationen", kommentierte  Klima- und Tourismusforscher Stefan Gössling. "Bereitschaft, gesellschaftlicher Rahmen und Politik ändern sich über die Jahre und prägen auch das Bewusstsein. Wenn der Gast merkt, dass Nachhaltigkeit ein Qualitätsmerkmal ist, nimmt er das mit und fragt beim nächsten Mal auch danach“, so Gössling. „Das müssen wir anstreben."

Mehr Informationen zur Klima- und Energie Modellregion Zell am See - Kaprun und den verschiedenen Initiativen finden Sie auf www.tourismus-modellregion.at

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