Regionalitätspreis
Lebensfreude schenken – im Tageshospiz in Leogang
Im Lebensraum Tageshospiz Pinzgau werden Schwerkranke professionell, individuell und sehr liebevoll betreut.
LEOGANG. Es ist österreichweit das erste Tageshospiz im ländlichen Raum: Das Lebensraum Tageshospiz in Leogang. Seit Juni werden dort Menschen aus dem Pinzgau, Pongau und Lungau sowie aus dem Tiroler Unterland betreut. "Durch den Aufenthalt bei uns und die damit verbundene Betreuung kann die Lebensqualität unserer Besucher verbessert werden", sagt Verwaltungsleiter Martin Herzog. Zudem werden pflegende Angehörige durch das Angebot entlastet.
Ein professionelles Team
Um die Tagesgäste kümmert sich der ärztliche Leiter Michael Rainer gemeinsam mit einem speziell dafür ausgebildeten Team – bestehend aus jeweils vier Ärztinnen und vier Diplomierten Krankenpflegerinnen sowie drei Alltagshelferinnen. Sie sind dort in Teilzeit beschäftigt und ihre jahrelange Berufserfahrung fließt in die oft spezielle Betreuung der kranken Besucher ein.
Die anwesende ehrenamtliche Hospizbegleiterin umsorgt die Besucher. Sehr wichtig und erwünscht ist das vertraute Gespräch mit ihnen. Zusätzlich unterstützen Alltagshelferinnen das Team bei allen Haushaltstätigkeiten. Sie besorgen das Mittagessen und backen auch schon mal Kuchen und Brot.
Untereinander austauschen
"Ein großer Vorteil der Betreuung hier ist es, dass wir uns sehr viel Zeit für die Leute nehmen, sie individuell versorgen und auf ihre Wünsche eingehen können", erklärt Greti Aberger-Schwaiger, eine der vier diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen. "Ein wichtiger Punkt ist, dass sich die Besucher untereinander austauschen, sich gegenseitig stützen können."
"Die Besucher werden hier fachlich, zwischenmenschlich und medizinisch gut versorgt", sagt Michael Rainer. "Wir arbeiten diesbezüglich eng mit den jeweiligen Hausärzten und Krankenhäusern zusammen."
"Ich bin begeistert"
Einer der Besucher, die regelmäßig kommen, ist Kebic Dzervad aus Saalfelden. Er hat erst von diesem Angebot erfahren, als seine Frau für ihn einen Termin vereinbart hat. Seither kommt er so oft es geht ins Tageshospiz und ist ganz begeistert.
"Ich habe nicht geglaubt, dass es so etwas gibt – es ist wirklich der Wahnsinn hier", schwärmt er. "Ich werde super versorgt, das Personal ist außerordentlich freundlich und professionell. Egal was man braucht, sie kümmern sich darum. Ich bin so dankbar, dass ich in Österreich lebe und hier herkommen kann."
Angehörige entlasten
Kebic Dzervad erwähnt auch, dass er sehr froh ist, seine Frau durch seinen Aufenthalt im Tageshospiz entlasten zu können. "Dadurch kann sie zwischendurch etwas zur Ruhe kommen", sagt er. Hospizbegleiterin Helene Mayr kann das gut nachvollziehen. Gemeinsam mit 26 ausgebildeten Ehrenamtlichen vom Mobilen Hospizteam Pinzgau macht sie Lebens- und Trauerbegleitung – zuhause, in Seniorenwohnheimen, Krankenhäusern und neuerdings auch im Tageshospiz.
"Immer wieder sehe ich, wie gefordert pflegende Angehörige sind", schildert sie und appelliert daher an diese, sich ihre Kraft gut einzuteilen und sich ohne schlechtes Gewissen immer wieder eine Pause zu gönnen, um Energie zu tanken.
Unverbindliche Hilfe
Aktuell ist das Hospiz Montags und Donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr geöffnet. Pro Tag werden bis zu sechs Personen unverbindlich betreut. Großteils handelt es sich dabei um Krebspatienten, aber auch Menschen mit anderen Erkrankungen finden in Leogang Platz.
Ein Transport kann im Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz organisiert werden. Wer gerne kommen möchte, sollte zuerst anrufen, um alles Nötige vorab klären zu können. Das Hospiz ist zu den Öffnungszeiten unter 06583-93028 erreichbar. Bei dringenden Anliegen kann man sich werktags von 8 bis 18 Uhr bei Helene Mayr (0676-848210566) melden.
Spenden erbeten
Die Betreuung ist kostenlos, lediglich für das gemeinsame Essen (zehn Euro) ist selbst zu bezahlen. Das Angebot kann dank finanziellen Mitteln aus der Otto Wittschier-Stiftung und durch großzügiger Spenden (an Raiffeisenbank Leogang, IBAN: AT42 3503 1000 0009 8632) finanziert werden. Zusätzlich "wäre das ohne die Gemeinde Leogang nicht möglich gewesen", betont das Hospiz-Team.
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