Maisanbau im Pinzgau boomt

Hans Hutter baut seit zehn Jahren wieder Mais an. Auf rund vier Hektar wächst hier das Futter für seine 130 Tiere.
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  • Hans Hutter baut seit zehn Jahren wieder Mais an. Auf rund vier Hektar wächst hier das Futter für seine 130 Tiere.
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BRUCK.  Hans Hutter, Gaferlbauer in Bruck, ist es wichtig zu wissen, welches Futter seine Tiere bekommen. Er hat daher vor zehn Jahren mit dem Maisanbau begonnen. Vor rund 50 Jahren war es bei allen heimischen Bauern noch üblich, Getreide und Feldfrüchte für den Eigenbedarf selber anzubauen.

Schwieriger Einstieg

Mit dem Aufkommen der Supermärkte und Lagerhäuser erfolgte eine Spezialisierung in der Landwirtschaft, und aus Feldern wurden saftige grüne Wiesen. Aber es gibt ein Umdenken: "Der Anfang war mühsam, es gab keine Maschinen mehr, die wir uns ausleihen konnten. Wir kauften die Geräte für den Anbau und die Ernte gebraucht von Bauern aus Oberösterreich, die damit nichts mehr anfangen konnten", berichtet Hans Hutter.

Gute Qualität

Inzwischen ist der Gaferlbauer kein Exote mehr mit seinem Mais, im Pinzgau werden insgesamt wieder rund 90 Hektar bewirtschaftet. Immer mehr Bauern und Bäuerinnen ist es ein Anliegen, Futtermittel selber zu produzieren. Seit 2016 experimentiert auch die Landwirtschaftliche Fachschule Bruck mit dem Maisanbau und testet verschiedene Sorten. Daher ist es inzwischen möglich, beim Maschinenring die entsprechenden Geräten, wie den Maishäcksler, auszuleihen. Auch die Vielfalt der Sorten ist gestiegen, es gibt nun auch für kühlere, feuchtere Gegenden wie den Pinzgau ein recht passables Angebot, meint Hutter. Er zeigt sich sehr zufrieden und betrachtet den Anbau als Erfolgsgeschichte. "Es funktioniert, regionales Kraftfutter wächst auch bei uns im Innergebirge in herzeigbarer Qualität", berichtet der Landwirt. Natürlich kämpfe man auch mit dem Risiko - ob die Saat gut aufgeht, der Hagel alles vernichtet oder ein Pilzbefall die Ernte ruiniert - aber das seien nun einmal Gefahren in der Landwirtschaft. Dafür schmeckt den Kühen die ganze Pflanze, und auch die Hühner und Pferde schätzen die Maiskörner. Die nach der Ernte am Feld verbleibenden Wurzeln und kurzen Stiele werden in die Erde eingeackert - sie sind ein natürlicher Dünger und dienen als wertvoller Stickstoff-Lieferant.

Einhaltung der Fruchtfolge

Um das Feld gut zu pflegen, wird auf eine dreijährige Fruchtfolge geachtet: Im Herbst wird Roggen gesät, dieser wächst über den Winter, wird im Spätfrühling geerntet und dient wieder als Futter für das Vieh. Später wird hier eine Kleegras-Mischung angebaut, die als wichtiger Eiweiß-Lieferant ein perfektes Mastfutter für die Ochsen ist und nicht gedüngt zu werden braucht, wie Hans Hutter erklärt. "Regionalität und Nachhaltigkeit gehen beim Maisanbau Hand in Hand", erklärt Gaferlbäuerin Maria Hutter. Sie verweist auf die CO₂-Einsparung durch kurze Wege, Nachvollziehbarkeit der Qualität – und das gute Gefühl, bis zu einem gewissen Grad wieder autark sein zu können.

Seit zwei Jahren wird der Mais am Gaferlgut nur noch rein biologisch angebaut. Die Erträge fielen dadurch zwar niedriger aus als beim konventionellen Anbau, aber die Hutters sind zufrieden. "Bio ist für mich die Zukunft. Wir wirtschaften ohnehin nach biologischen Kriterien. Für die offizielle Anerkennung als Biobetrieb haben wir daher eigentlich vor allem mehr bürokratischen Aufwand, weil alles genau dokumentiert werden muss. Das ist aber auch gut so, denn mit Bio soll kein Schindluder getrieben werden", meint Hans Hutter.

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Hans Hutter baut seit zehn Jahren wieder Mais an. Auf rund vier Hektar wächst hier das Futter für seine 130 Tiere.
Anfang Oktober wird der Mais geerntet. | Foto: Hutter
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