„72 Stunden ohne Kompromiss“
Pinzgauer Jugendliche im sozialen Einsatz

Jugendliche beim Ausmalen des Notquartiers für Obdachlose in Zell am See | Foto: Katholische Jugend Salzburg
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  • Jugendliche beim Ausmalen des Notquartiers für Obdachlose in Zell am See
  • Foto: Katholische Jugend Salzburg
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SAALFELDEN.  Im Pinzgau waren über 115 Teilnehmer und Teilnehmerinnen an vier Projektschauplätzen für Österreichs größte Jugendsozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ im Einsatz. Die Jugendliche aus dem Bundesland Salzburg haben bei sozialen und gemeinnützigen Projekten gearbeitet und dabei unter anderem Gartenarbeiten, Bettenbau, Sammelaktionen und Gräberpflege organisiert und durchgeführt. 

Saalfelden-Leogang

12 Schülerinnen der HBLW Saalfelden halfen im Seniorenhaus Farmach in verschiedenen Abteilungen mit. 143 Bewohnerinnen und Bewohner werden hier gepflegt.  Einige Jugendliche waren in der Küche tätig und servierten das Essen. Andere waren im Pflegebereich unterwegs, unternahmen mit den Bewohnern Spaziergänge, hörten sich Geschichten an und spielten Brettspiele mit den Senioren. Eine willkommene Abwechslung für die Bewohner des Seniorenhauses.

Schülerinnen der HBLW Saalfelden halfen auch zusammen mit zwei Asylwerbern die Kräuterbeete des Bio-Hofes „Vogelsangschule“ winterfest zu machen. Zwischendurch kochten sie gemeinsam Gulasch mit selbst geernteten Biokartoffeln. Die kühlen Temperaturen konnten die gute Stimmung unter den vielen Helfer/innen nicht trüben. Am Nachmittag stellten die Jugendlichen selbst Kräutersalz her, bevor sie sich am nächsten Tag – reich an neuen Ideen und Eindrücken – an die Gestaltung des Mädchenraumes im Jugendzentrum Saalfelden machten.

Zell am See

„I griag de Farb neama owa“, so Lisa mit weißer Wandfarbe im Gesicht beim fleißigen Ausmalen eines Notquartiers in Zell am See. Gemeinsam mit neun Schüler/innen aus der HAK und dem BORG Zell am See setzten sie sich bei 72 Stunden ohne Kompromiss für Obdachlose ein. Das in die Jahre gekommene Notquartier sollte renoviert werden, damit sich Hilfebedürftige hier ein bis zwei Nächte wohl fühlen können. „Die Spinnweben von den Wänden zu entfernen war für mich die größte Überwindung“, erzählte Kathrin im Interview. Nach der feierlichen Eröffnung des neuen Notquartiers wurden alle Helfer/innen zum Dank in den Pfarrhof zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Kaprun

Die Challenge der TeilnehmerInnen hier war, trotz Low-Budget den Jugendraum des Jugendtreffs aufzupeppen. Im Rahmen des Projektes blicken die Jugendlichen hinter die Kulissen des sozialökonomischen Second-Hand-Betriebs Job Offensive Pinzgau (JOP21). „Mir ist es ein Anliegen, Jugendlichen mit der Nachhaltigkeit des Second-Hand-Prinzips vertraut zu machen“, so Elke Mayer, Leiterin des Jugendtreffs Kaprun. Eine am Projekt beteiligte Jugendliche berichtet zudem: „Ich fand es super, dass wir im JOP21 selbst mitanpacken durften und dort gleich Dekomaterial fanden, um den Jugendraum zu verschönern.“

„Zeichen der Hoffnung“

Weihbischof Hansjörg Hofer war beim Besuch eines Projekts von 72 Stunden ohne Kompromiss begeistert. „Dass so viele Jugendliche derart zupacken, sich mit Freude und Energie engagieren und zusammenhelfen, ist für mich ein großes Zeichen der Hoffnung.“ Auch der Saalfeldner Bürgermeister Erich Rohrmoser zeigte sich begeistert von der Idee und war im Seniorenhaus vor Ort.  „Das Seniorenhaus ist einer der größten Betriebe in Saalfelden. Die Schülerinnen lernten in den zwei Tagen viele Facetten der Pflege kennen. Manche hatten vielleicht zu Beginn Berührungsängste. Das hat sich aber schnell gelegt. Es ist sehr wichtig, dass junge Menschen die soziale Arbeit kennen lernen und Verständnis für die Bedürfnisse älterer Menschen entwickeln.“

„72 Stunden ohne Kompromiss“ ist ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas sowie Hitradio Ö3 und ist Österreichs größte Jugendsozialaktion. Tausende Jugendliche engagieren sich österreichweit in ca. 300 Einzelaktionen 72 Stunden lang für einen sozialen Zweck. Bei der mittlerweile neunten Ausgabe des Projekts waren insgesamt 4.000 Teilnehmer/innen mit dabei. Im Bundesland Salzburg und im Tiroler Unterland engagieren sind unter dem Motto „Challenge your limits“ mehr als 650 Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren in 40 Projekten. „72 Stunden ohne Kompromiss“ findet alle zwei Jahre statt.

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