Online-Liebe
Pinzgauerin (60) bezahlte 25.000 Euro an ihren "Freund"
Love Scam-Betrugsmasche im Pinzgau: Eine 60-Jährige verlor rund 25.000 Euro, die sie einem vermeintlichen UN-Soldaten schickte, damit sie gemeinsam den Ruhestand verbringen können.
PINZGAU. Eine 60-jährige Pinzgauerin wurde Opfer eines Love-Scam-Betruges. Die Frau bekam Anfang November 2021 auf einer Social-Media-Plattform eine Freundschaftsanfrage von einem vermeintlichen UN-Soldaten, welche sie auch bestätigte.
Doch kein gemeinsamer Ruhestand
"Im Laufe der Zeit konnte sich der Täter das Vertrauen der Pinzgauerin erschleichen, wobei er angab seinen Ruhestand mit ihr verbringen zu wollen und dafür seine Ersparnisse in einem Paket zu ihr schickte", informiert die Polizei. "In weiterer Folge erhielt die 60-Jährige eine fingierte Mail eines Speditionsunternehmens mit einer Zahlungsaufforderung. Weitere Zahlungsaufforderungen folgten, wobei die Dame schließlich Anzeige erstatte." Insgesamt entstand ein Schaden in der Höhe von rund 25.000 Euro.
Love Scam: Vertrauen wird ausgenutzt
Derartige Betrugsfälle seien gar keine Seltenheit. "Bei dieser Betrugsform nutzen Täter die Zuneigung ihres 'Partners' aus, um sie zu Zahlungen zu bewegen", so die Polizei. Männer seien davon ebenso betroffen wie Frauen. Bei Telefonaten, per E-Mail oder auf diversen Plattformen wird den Opfern dabei eine Beziehung vorgespielt, um sie danach finanziell auszubeuten. Ist eine Vertrauensbasis geschaffen oder vielleicht sogar schon ein Treffen vereinbart, wird unter Vorwand einer Notsituation um finanzielle Unterstützung ersucht. Das können zum Beispiel ein Raub, ein Unfall oder plötzlich schwer erkrankte Familienmitglieder sein.
Betrüger mit Identitäten ahnungsloser Bürger
Aufgrund der schlechten Rückverfolgbarkeit soll das Geld meist per Money-Transfer-Dienst übermittelt werden. Wurde bezahlt, kommt bald die nächste Hiobsbotschaft – und die damit verbundene Zahlungsaufforderung. "Durch die zum Teil sehr emotionellen Affären wurden so Geschädigte bereits um sehr hohe Beträge betrogen", weiß die Polizei. Hinter den "geliebten Personen" stecken üblicherweise professionelle Betrüger mit der Identität von "normalen Bürgern", die davon natürlich nichts wissen.
So kann eventuell ein Betrug verhindert werden
Die Kriminalprävention rät: Schützen Sie im Netz Ihre eigene Identität und vermeiden Sie es, persönliche Fotos oder Videoaufnahmen mit Tätern auszutauschen. Diese könnten sie später als Druckmittel verwenden. Persönliche Treffen sollten erst nach Telefonaten und nur an öffentlichen, gut besuchten Orten stattfinden. "Wir alle wissen, dass Liebe blind macht", so die Polizei, "deshalb scheuen Sei sich nicht, einen Betrug anzuzeigen."
Kontakt für Fragen und Unterstützung
Die Spezialisten der Kriminalprävention des Landeskriminalamtes Salzburg stehen kostenlos unter der Tel. 059133 50 3333 oder via E-Mail LPD-S-LKA-Kriminalpraevention@polizei.gv.at für eine Beratung zur Verfügung.
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