Loipengebühr
Saalfeldener Grüne äußern Bedenken zum Nordischen Zentrum
Der Spatenstich für das Saalfeldener Nordische Zentrum wurde am Montag, 26. Juli, groß gefeiert. Doch nicht jeder kann den lobenden Tönen der Feier zustimmen – die Saalfeldener "Grünen" sind einige Dinge um das Großprojekt noch ein Dorn im Auge.
SAALFELDEN. Als "Schlüssel zum Erfolg" bezeichnete unlängst ÖSV-Präsident Karl Schmidhofer den Bau des Nordischen Zentrums in Saalfelden. Doch nicht jeder ist mit der vier Millionen Euro teuren Investition der Stadt einverstanden. Laut Ferdinand Salzmann von den Saalfeldener "Grünen" hätte man das Geld auch besser investieren können.
„Die Kritik der Grünen Saalfelden am gesamten geplanten Nordischen Zentrum verstärkt sich – abgesehen von den Investitionskosten in Höhe von vier Millionen Euro – mit der Einführung von Loipengebühren und der finanziellen Belastung durch die Personalkosten nochmals massiv. Errichter und Betreiber des gesamten Nordischen Zentrums (Schanze, Langlauf, Rollerstrecke, Biathlon) ist einzig und allein die Stadtgemeinde“, erklärt Ferdinand Salzmann.
Gebühren sorgen für mehr Qualität
"Mit den Gebühren würde natürlich auch die Qualität der Loipe steigen", erwidert Vize-Bürgermeister Thomas Haslinger. "Wir wissen, dass das Nordische Zentrum nie zu einem finanziellen 'Burner' werden wird – die Loipengebühren, die zwar realistisch sind aber erst am 9. August in der Gemeindevertretung beschlossen werden könnten, dienen auch dazu den Verlust besser abzufedern. Das Zentrum wäre aber auch nie in diesem Ausmaß gebaut worden, wenn wir die Summe alleine hätten stemmen müssen."
Geldgeber machten Zentrum möglich
"Von den gut vier Millionen Euro zahlt die Gemeinde rund 25 Prozent – der Rest fällt auf andere Geldgeber. Eine Investition wäre aber sowieso notwendig gewesen, denn die FIS-Zertifizierungen liefen aus. Wir haben auch zwei Schulen in Saalfelden, die von der Anlage leben – ohne geeignete Anlagen wären sie in diesem Ausmaß vielleicht nicht mehr möglich gewesen", weiß Haslinger
Teurer Betrieb
Laut Salzmann sollten Anfang August Nutzungsgebühren für die Loipe in Saalfelden beschlossen werden. "Die Kostenpflicht soll für Kinder ab 7 Jahren mit einer Tagesgebühr von 3 Euro, für Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene von 5 Euro eingeführt werden. Touristen aus Saalfelden und Leogang mit der Löwen Alpin Card hingegen gehen frei", so Salzmann. Somit sollten rund 60.000 Euro im Jahr erwirtschaftet werden und Kosten für die Arbeiter im Nordischen Zentrum gedeckt werden.
„Der Breitensport Langlauf muss auch weiterhin gratis bleiben, die Einführung von Loipengebühren für die breite Masse ist dem Sport unzuträglich, kurz, sie ist unsportlich. Und die Erhöhung der Personalkosten für das Nordische Zentrum ist aufgrund der angespannten Budgetlage nicht verantwortbar. Genauso wenig verantwortbar ist es, dass das Prestigeprojekt Nordisches Zentrum für einige wenige dem sozial notwendigen Projekt Neubau Seniorenhaus vorgezogen wird“, sagt Ferdinand Salzmann.
Seniorenheim in Planung
"Wir sollten keine Projekte gegeneinander ausspielen. Das Seniorenheim wird genauso gebaut. Derzeit befinden wir uns in den Planungen, letztes Jahr wurde dafür schon eine Fläche gefunden. Doch bei einem Projekt, das rund 15 Millionen Euro kosten wird, gibt es viele Dinge zu beachten. Gerade arbeiten wir daran, einen Architektenwettbewerb auszuschreiben, es steht also auch in diesem Projekt nichts still", so Haslinger.
Steuergründe
"Die Gebühren sollten aber auch deshalb eingeführt werden, damit Investitions- und Betriebskosten steuerlich absetzbar sind. Die Einführung wird daher bereits für kommenden Winter geplant, damit alle Ausgaben 2021 noch abgesetzt werden können. Für den Betrieb des Nordischen Zentrums sind jedenfalls drei Vollzeitbeschäftigte nötig, deren Kosten vollständig von der Stadtgemeinde Saalfelden getragen werden müssen. Auch alle zusätzlichen Arbeiten sind von der Gemeinde durchzuführen, denn diese müssen von Mitarbeitern des Wirtschaftshofes getätigt werden", sagt Ferdinand Salzmann abschließend.
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