Tauernklinikum
Sparmaßnahmen seien Reaktion auf fehlende Hilfe vom Land

Krankenhäuser würden laut Peter Eder unter der fehlenden Unterstützung vom Land leiden.  | Foto: Gerhard Wallner, Günther Domenig
  • Krankenhäuser würden laut Peter Eder unter der fehlenden Unterstützung vom Land leiden.
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Dass das Tauernklinikum einige seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken will, ist bekannt. Peter Eder von der Arbeiterkammer Salzburg sprach nun mit den Beteiligten im Pinzgau und stieß auf eine mögliche Ursache des Problems.

ZELL AM SEE. Der Präsident der Arbeiterkammer Salzburg, Peter Eder, suchte nach der lauter gewordenen Kritik am Tauernklinikum und deren Plan, einige der Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, das Gespräch mit den Beteiligten. In einem dreistündigen Gespräch stieß man auf einige Dinge, die die beiden Parteien einen. "In einem konstruktiven Gespräch fanden wir doch einige gemeinsame Nenner. Das Land Salzburg lässt in der Corona-Zeit die Krankenhäuser alleine mit einigen Defiziten, für die sie aber selbst verantwortlich sind", erklärt Eder.

Belastung für das gesamte System

Laut Eder bekommt ein Krankenhaus pro Patient eine gewisse Punkteanzahl in einem Punktesystem. Die Maßnahmen der Regierung als Reaktion auf die anhaltende Pandemie führten jedoch zu einem starken Rückgang der Operationen und Patienten. Somit erhielten die Krankenhäuser auch weniger Punkte und daher weniger finanzielle Unterstützung vom Land. Die Maßnahmen vom Tauernklinikum, Mitarbeiter Überstunden und Urlaub abbauen zu lassen, seien eine Reaktion auf die ausbleibende Unterstützung aus Salzburg. Auch die geplante Kurzarbeit, die laut Eder kaum durchgewunken werden wird, wäre eine Reaktion auf die fehlende Hilfe. Denn eine fehlende monetäre Unterstützung aus Salzburg könne auch Gefahren für das ganze Gesundheitssystem im Pinzgau bedeuten.

Expertengespräche werden vereinbart

"Wir haben heute (Anm. d. Red.: 2. März) vereinbart, dass wir Expertengespräche zur Lösung des Problems suchen werden. Das Gesundheitssystem muss entlastet werden und hier appelliere ich auch an den Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl, der sich um dieses Resort kümmert. Denn das Land kann den Krankenhäusern des Tauernklinikums nicht zumuten, für Probleme, die aufgrund der Covid-Maßnahmen der Regierung entstanden sind, gerade zu stehen. Das Land soll die Kosten der Corona-Maßnahmen tragen und nicht andere damit alleine lassen", erklärt Peter Eder weiter.

Lösung vom Land

Das Land Salzburg erarbeitete nun einen landesweiten Plan, um unausgelastete Krankenhäuser besser zu nutzen. "Aufgrund der schwierigen Situation im Tauernklinikum, dessen Rechtsträger die Stadtgemeinde Zell am See ist, ist es mir ein wichtiges Anliegen, hier eine mögliche Win-Win-Situation herstellen und die Kurzarbeit wenn möglich abwenden zu können“, erklärt Christian Stöckl, Landeshauptmann-Stellvertreter. Im Detail umfasst der Plan des Landes folgende Eckdaten: 

  • Patienten, die aktuell im Bereich der Orthopädie und Traumatologie auf der OP-Warteliste des Uniklinikums Salzburg stehen (Hüfte, Knie, Schulter, Wirbelsäule, Hand), können sich im Tauernklinikum für einen OP-Termin melden
  • Menschen, die im oben erwähnten Bereich aktuell Probleme haben, können sich im Tauernklinikum zu einer Untersuchung anmelden
  • Ärzte des Uniklinikums können im Tauernklinikum operieren, wobei ihnen die Infrastruktur und das erforderliche Personal zur Verfügung gestellt wird
  • Im Zuge der Überlassung von Arbeitskräften können Bedienstete des Tauernklinikums dem Uniklinikum überlassen werden

Salzburgweite Zusammenarbeit

Franz Öller zeigt sich durchaus erleichtert, dass es auf Landesebene zu einer Lösung gekommen ist, von der alle Beteiligten profitieren: „Ich bin froh, dass wir mit Christian Stöckl einen entscheidungsfreudigen Partner haben, der stets das Wohl der Patienten im Auge hat. Die Sicherstellung der Finanzierung der zentralen und regionalen Salzburger Spitäler über alle Rechtsträger hinweg ist dafür eine ganz wesentliche Voraussetzung.“ Der Abbau von Stunden und Urlaub sollte nun als primäre Maßnahme genutzt werden, um Einsparungen zu erreichen. Die Kurzarbeit würde nur in Ausnahmefällen eingesetzt, wo diese Maßnahmen nicht greifen können. 

Liquidität aufrecht erhalten

Laut Harald Haidenberger, Pressesprecher vom Christian Stöckl, würden sowieso rund 80 Prozent der Abgänge vom Tauernklinikum vom Land Salzburg übernommen. "Es laufen nach wie vor die Gespräche mit den Krankenhäusern und unter anderem auch dem Tauernklinikum. Um die Liquidität der Krankenhäuser aufrecht zu erhalten, wird der prognostizierte Abgang unterjährig ausbezahlt. Die Entscheidung, eine mögliche Kurzarbeit im Pinzgau in Aussicht zu stellen, beruht alleine auf der Tatsache, dass man ohne Tourismus im Tauernklinikum Überkapazitäten hat", erklärt Harald Haidenberger. 

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