Kunst am Bau
Temporäre Projekte entlang der Großglockner Hochalpenstraße
"Serpentine – A touch of heaven (and hell)" – fünf temporäre Kunstinterventionen entlang der Großglockner Hochalpenstraße
FUSCH. Die Großglockner Hochalpenstraße ist ab sofort um eine künstlerische Facette reicher: Unter dem Titel „Serpentine – A touch of heaven (and hell)“ eröffnen fünf künstlerische Interventionen entlang der Straße neue Blickwinkel. Zu sehen sind die temporären Werke bis November 2022.
"Wir sind froh, dass wir dieses außergewöhnliche Kunst-am-Bau-Projekt, immerhin in reduzierten Form, umsetzen konnten. Denn wie auch bei vielen anderen Vorhaben ist uns dieses Jahr das Corona-Virus in die Quere gekommen. Aber nun ist die Straße wieder einmal um eine Facette reicher für ihre Besucherinnen und Besucher geworden."
– Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen GmbH
Wettbewerb brachte ein Kunstprojekt
2019 wurde vom Fachausschuss des Fonds für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum des Landes Salzburg, vom Land Kärnten sowie von der Großglockner Hochalpenstraßen AG ein Kuratoren-Wettbewerb ausgeschrieben und durchgeführt. Aus fünf Einreichungen wurde das temporäre Kunstprojekt des Künstlers, Kurators und Kulturwissenschafters Michael Zinganel einstimmig ausgewählt.
"Mit Kunst-am-Bau-Projekten wollen wir Menschen an ungewöhnlichen Orten mit zeitgenössischer Kunst erreichen, überraschen oder auch konfrontieren. Gerade in Zeiten wie diesen ist Kunst, die unmittelbar und ohne Hürden für das Publikum erreichbar ist, besonders wichtig", so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Spannende künstlerische Zugänge
Anna Meyers Öl-Bilder schließen an die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts an, Thomas Hörl und Peter Kozek lehnen sich an historische Säumerpfade ebenso wie an die aktuelle Gegenwart der Straßenpflege und Schneeräumung an. Ralo Mayer verarbeitet grafische Versatzstücke aus der Geschichte der Straße zu kleinteiligen Mustern für Folien von Autokarosserie-Teilen sogenannter „Erlkönige“.
Der Bildhauer Hannes Zebedin greift mit marginalen Mitteln in das Hintergrundbild der alpinen Erlebnislandschaft ein. Und Iris Andraschek und Hubert Lobnig stellen gebrauchte Autos entlang der Straße ab, die durch den spezifischen Standort und die liebevolle individuelle Gestaltung ihres Innen- und Außenraums Einblicke in Welten eröffnen, die die Künstlerin und der Künstler in der touristischen Erlebniswelt als verdrängt empfinden.
"Wer an die Großglockner Hochalpenstraße denkt, der hat sofort die Bilder des Asphaltbandes vor Augen, das sanft an die Landschaft angepasst durch Höhen und Tiefen, über Kuppen und vorbei an steilen Abhängen mäandert. Diese durch die Straßenführung inszenierte Landschaft bietet den mobilisierten Besucherinnen und Besuchern überwältigende ästhetische Sensationen. Und so haben sich der Kurator und die von ihm eingeladenen Künstlerinnen und Künstler nach der mehrfachen Befahrung der Straße entschieden, sich nicht gegen diese grandiose alpine Erlebnislandschaft zu stellen – und auch nicht gegen die Automobile als Medien der Landschaftserfahrung."
– Michael Zinganel (Künstler, Kurator und Kulturwissenschafter)
>HIER< finden Sie weitere Beiträge über die Großglockner Hochalpenstraße. Eine Übersicht über die Ausstellungen der Straße finden Sie >HIER<.
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