Felberturm in Mittersill

Tolles Kulturerlebnis in spannendem Ambiente

Seit Beginn des 12. Jahrhunderts existiert der Felberturm in Mittersill. Kaum zu glauben, dass er nach all der Zeit immer noch steht. Aufgrund seines Alters wurde er von 2019-2020 einer Restaurierung unterzogen und erstrahlt nun in neuem Glanz.

MITTERSILL. Anfangs diente der Felberturm als Wohn- und Wehrturm, bis er im Jahre 1415 in Besitz der Salzburger Erzbischöfe überging und 1470 als "Diensttroadkasten" deklariert wurde. Die bayrische Regierung versteigerte das Bauwerk 1812, es wurde Privatbesitz, ehe es dann 1936 in Gemeindebesitz fiel. Erst viele Jahre später, 1963 wurde der Felberturm wieder auf Vordermann gebracht und ein Heimatmuseum entstand. Bemerkenswert ist, dass der Turm das älteste Gebäude im Oberpinzgau ist.

Museumseröffnung

Am Samstag, 3. Juli eröffnete das Felberturm Museum feierlich ihre Pforten. Die Stadtgemeinde Mittersill freute sich über zahlreiche Gäste. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten aufgrund begrenzter Teilnehmerzahl. Für die Eröffnung gilt die 3-G-Regel. Anmeldung unter leader-pletzer@nationalparkregion.at, bitte Vor- und Nachname, Telefonnummer und E-Mailadresse angeben.
Mittwoch den 7. Juli 2021 öffnet das neu gestaltete Museum wieder für alle Besucher seine Pforten. Die Eintrittspreise für das Felberturm Museum sind gestaffelt. Eine Familienkarte für zwei Erwachsene inklusive Kinder kostet sechszehn Euro, die Kosten für die Familienjahreskarte betragen zweiunddreißig Euro. Der Eintrittspreis für Kinder zwischen sieben und 14 Jahren beträgt vier Euro und für Erwachsene acht Euro.
Unter museumskoordination@nationalparkregion.at können Interessierte gerne Führungen buchen.

Politiker zu gast

Bei der Eröffnung am 3. Juli 2021 begrüßen Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn viele namhafte Gäste. Neben der Stadtgemeinde Mittersill und anderen Sponsoren und Partnern haben die beiden aus ihren jeweiligen Ressort viel Geld für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Der Landeshauptmann eröffnete das Museum mit feierlichen Worten:

"Salzburg ist als Land mit einem reichen materiellen und immateriellen Kulturerbe international bekannt. Daher freut es mich besonders, dass in einem unserer historischen Gebäude, dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Felberturm, nun ein weiteres neu strukturiertes und lebendig gestaltetes Schwerpunktmuseum die bereits so vielfältige Salzburger Museumslandschaft bereichert. Der Turm hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, verfiel im 19. Jahrhundert, kam 1936 in den Besitz der Gemeinde Mittersill und beherbergte seit 1969 das umfangreiche Heimatmuseum, das nun in neuem Glanz erstrahlt und historische Zusammenhänge interessant, anschaulich und leichtfüßig vermittelt. Daher kann ich ein Eintauchen in die Geschichte und einen Besuch des neu gestalteten Museums nur empfehlen."

Der zuständige Ressortchef für Kultur, Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn freute sich ebenfalls das Felberturm Museum in neuer Pracht zu eröffnen:

"Die Regionalmuseen in unserem Bundesland sind wichtige Erzähler und Bewahrer unserer Landesgeschichte. Sie machen uns die kulturelle Vielfalt Salzburgs sichtbar und zugänglich. Es freut mich besonders, wenn die Museumslandschaft weiter anwächst, neue Sammlungen entstehen oder modernisiert werden. Ich möchte mich herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Felberturm Museums, sowie bei der Gemeinde Mittersill für ihr großes Engagement und ihre Unterstützung bedanken. Gemeinsam haben sie den Felberturm umgestaltet, auf neuesten Stand gebracht und ein weiteres besonderes Kleinod im Pinzgau geschaffen. Das Land Salzburg wird weiterhin dafür sorgen, dass unsere Regionalmuseen regionale Geschichte und Geschichten für spätere Generationen bewahren können."

Auch für die Kleinen was dabei

Für Kinder hat sich das Museum etwas ganz besonderes überlegt. Alle kleinen Besucher bekommen einen sogenannten Säumerpass mit einem Leinensackerl ausgehändigt. Die Kinder können bei jeder Station eine Frage beantworten, die möglichen Antworten dazu verstecken sich in Kugeln. Diese können sich die jungen Besucher in den Kaugummiautomaten, die in der gesamten Ausstellung zu finden sind, ausdrucken. Hierfür müssen sie einfach ihre Münzen in die Automaten einwerfen. Haben die Kinder am Ende das richtige Losungswort, bekommen sie an der Kasse ein Geschenk überreicht.

Der Saumhandel

Ein Thema, dass im Museum vorgestellt wird, ist der Saumhandel, welcher im Erdgeschoss untergebracht ist. In diesem Bereich erfahren die Besucher unter Einhaltung neuester, museumspädagogischer Anleitungen, alles zu den unterschiedlichsten Saumwegen über die Tauern. Für die Gäste gibt es allerhand zu entdecken und auch einige Überraschungen halten sich versteckt.

Lebendige Geschichtsanschauung

Wie sich Mittersill im Laufe der Jahre entwickelt hat vom Bannmarkt bis zur Stadterhebung wird den Besuchern des Museums im ersten Obergeschoss näher gebracht. Der Fokus liegt hierbei auf der Gerichtsbarkeit und dem Miteinander zwischen den Menschen und den Obrigkeiten. Als Film wird der einzige Hexenprozess von Mittersill gezeigt, der geschichtlich sorgfältig aufbereitet wurde. Erfahren können die Besucher auch etwas über das Eisen- und Lederhandwerk im Ort.

Jeder Platz genutzt

Die darüberliegende Etage steht für Sonderausstellungen und diverse Veranstaltungen zur Verfügung. Das Bauernhaus, dass direkt neben dem Felberturm zu finden ist, veranschaulicht den Gästen das Leben der Bauern von damals. Ebenfalls dort untergebracht ist ein kleines Kaffee, das "Archivcafe", dass die Besucher zum Verweilen einlädt. Auch das Schulgebäude von 1609 wird in das Museum eingebunden, es dient als Vermittlungsraum und Spielwerkstätte.

Besonders stolz ist das Museum auf die zahlreichen und wichtigen Ausstellungsstücke. Viele Leihgaben erhält das Felberturm Museum vom Salzburg-Museum, vom Kunsthistorischen Museum in Wien und von Privaten. Unter anderem ist ein Römerstein zu sehen, der bis 1820 in die Felberkirche eingemauert wurde. Auch interessant zu sehen ist ein Waffeleisen aus dem Jahr 1560. Es stammt von der traditionsreichen Mittersiller Konditorei Pletzer. An den Hexenprozess erinnert ein Hexenstein von 1575.

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