Verkehrslösung im Zentrum Mittersills: Euphorie bei den Stadtvätern

Das Band ist durchgeschnitten: Helene Gassner Gemeindevertreterin und Mittersill Plus), Vize-Bgm.  Volker Kalcher, LR Hans Mayr, Vize-Bgm. Gerald Rauch, Gemeindevertreter Hansjörg Neumaier, Bgm. Wolfgang Viertler. | Foto: Christa Nothdurfter
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  • Das Band ist durchgeschnitten: Helene Gassner Gemeindevertreterin und Mittersill Plus), Vize-Bgm. Volker Kalcher, LR Hans Mayr, Vize-Bgm. Gerald Rauch, Gemeindevertreter Hansjörg Neumaier, Bgm. Wolfgang Viertler.
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MITTERSILL (cn). Vorbehaltlich des Umstandes, dass die Bushaltestellen im Rahmen der für 2018 geplanten Neugestaltung des Stadtplatzes vielleicht noch verlegt werden, ist die neue Verkehrslösung mit dem sogenannten mulitfunktioalen Mittelstreifen im Zentrum der Stadtgemeinde nun fertiggestellt. Am vergangenen Freitag fand die offizielle "Eröffnung" durch Verkehrslandesrat Hans Mayr und den am meisten in das Projekt eingebundenen Lokalpolitikern statt.

Unkonventionell und österreichweit einzigartig

Ganz klassisch wurde mitten auf den - in diesem Fall drei - Fahrspuren ein rotes Band durchgeschnitten. Die Stimmung bei der zuvor stattgefundenen kleinen Feierlichkeit im Café Tildach war nahezu euphorisch. Offensichtlich waren die Stadtväter im Vorfeld selber nicht ganz überzeugt gewesen von der doch recht unkonventionellen und österreichweit bisher einzigartigen Verkehrslösung.

"Zum Erstaunen aller funktioniert es...."

Bgm. Wolfgang Viertler: "Zum Erstaunen aller funktioniert das Konzept, der Verkehr fließt. Der Experte Günter Eberharter vom Verkehrsressort des Landes hat recht gehabt." Ein dickes Lob fand Viertler auch für die Wirtschaftstreibenden, denn diese hätten das Projekt erstens mitkommuniziert und zweitens während der Bauphasen etliche Probleme zu bewältigen gehabt.

Gewöhnungsprozess

Der Bürgermeister sprach auch davon, dass das Projekt für die Verkehrsteilnehmer eine sehr schwerwiegende Veränderung mit einem nicht einfachen Gewöhnungsprozess gewesen sei. Und: "Auch für uns Beteiligte war das Ganze eine nachhaltig belastende Zeit. Die Bewusstseinsbildung war sehr wichtig; sie ist bis dato nicht abgeschlossen. Auch in den Schulen ist diesbezüglich schon einiges geschehen, und im Herbst geht es dort wieder weiter."

"Mittersill ist uns wertvoll, aber auch teuer"

Wie Wolfgang Viertler bedankte sich auch LR Hans Mayr bei allen beteiligten Personen und Institutionen - Land, Stadtgemeinde, Bezirkshauptmannschaft - für die zwar nicht immer einfache, aber doch gute Zusammenarbeit. Er verwies auch auf andere in Mittersill kürzlich fertiggestellte Projekte wie jene bei der Hallenbad- und bei der Pass Thurn-Straße sowie auf den anstehenden Bau der Salzachbrücke. "Mittersill ist uns wertvoll, aber auch teuer", meinte Mayr schmunzelnd.
Und Günter Eberharter war es wichtig, das eingeheimste Lob mit seinem Kollegen von der Landesstraßenverwaltung, Bauleiter Bernhard Irnberger, zu teilen.

Nachfolgend noch die offizielle Presseaussendung des Landes Salzburg:

(LK) Das Straßenbauprojekt zur Verkehrsentlastung im Stadtzentrum von Mittersill wurde kürzlich abgeschlossen. Heute, Freitag, 7. Juli, wurden die Anlagen von Verkehrslandesrat Hans Mayr und von Lokalpolitikern "in Betrieb genommen".

"Eine nachhaltige Gesamtlösung"

"Die Verkehrsbelastung in der historischen Altstadt zu Spitzenzeiten und zusätzliche Probleme, die zum Beispiel durch Starkregen in Verbindung mit der Oberflächenentwässerung verursacht wurden, erforderten eine nachhaltige Gesamtlösung. Die Vorbereitungsarbeiten und eine Planungsphase von mehr als drei Jahren samt Verkehrsstudie der Verkehrsströme im Zentrum verbunden mit der intensiven Zusammenarbeit der Partner stellen wesentliche Erfolgsfaktoren dieses Projekts dar. Der Langzeiterfolg der Verkehrsentlastung hängt wesentlich von den einzelnen Bürgerinnen und Bürgern und dem bewussten Einsatz des Autos ab. Alle können aktiv dazu beitragen", betonte Landesrat Mayr, der allen "ein gutes und vor allem sicheres Miteinander im Verkehr" wünschte und sich bei allen Personen, die an diesem Projekt beteiligt waren, bedankte.

"Jahrelange Gewohnheiten mussten geändert werden..."

"Die Umbaumaßnahmen brachten für die Bevölkerung von Mittersill und der Region größere Änderungen mit sich. Jahrelange Gewohnheiten mussten plötzlich geändert werden", so Mittersills Bürgermeister Wolfgang Viertler. "Selbstverständlich hat das Projekt polarisiert, deshalb war vor allem die Einführungsphase in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Informationsveranstaltungen und Schulungen für Kindergarten- und Schulkinder gut für den Gewöhnungsprozess. Mit der Fertigstellung im Juni konnten zudem die Erfahrungen des Testbetriebes zur Verbesserung in der technischen Ausführung genutzt werden. Der Umbau war sicherlich sinnvoll, und das Verkehrskonzept funktioniert", sagte Viertler, der sich im Namen der Stadtgemeinde Mittersill bei allen betroffenen Anrainerinnen und Anrainern sowie bei den Betrieben, für die die Baumaßnahmen eine wirtschaftliche Herausforderung waren, bedankte. "Durch die professionelle Bauführung durch die Landesstraßenverwaltung und die bauausführende Firma Swietelsky konnten die Bauzeitpläne auf die verschiedenen Bedürfnisse angepasst und zeitgerecht umgesetzt werden."

Kosten: 511.000 Euro

Die Arbeiten erfolgten an der B165 Gerlos Straße von Kilometer 0,8 bis 1 am Stadtplatz Mittersill. Die Kosten von insgesamt 511.000 Euro übernahmen das Land Salzburg mit 206.000 Euro und die Gemeinde mit 305.000 Euro.

Ein Kernelement des Projekts

Die Baumaßnahmen sind die Grundlage für eine bessere Verkehrsführung durch das Ortsgebiet von Mittersill. Die Entflechtung des Verkehrs im Kreuzungsbereich zur Kirchgasse und Lebzeltergasse ist ein Kernelement des Projekts. Teile der Straße können nun für Verkehrsteilnehmende zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto gemeinsam genutzt werden.

Versorgungsleitungen erneuert

Die Sanierungsarbeiten wurden auch genutzt, um sämtliche Versorgungsleitungen zu erneuern und zu ergänzen. Zukünftig sind keine Grabungsarbeiten mehr notwendig. Weiters wurde auch die Oberflächenentwässerung im Stadtzentrum saniert. Diese führte in den vergangenen Jahren bei starkem Regen immer wieder zu Problemen. Und letztlich wurden die komplette Straßenbeleuchtung entlang des Bauabschnitts erneuert und der Stadtplatz mit Versorgungsschächten für Wasser, Strom und Leerverrohrungen für Veranstaltungen ergänzt.

Vorarbeiten waren notwendig

Baubeginn war im September 2016. Die Vorarbeiten umfassten den Ausbau der Hallenbadstraße in den Jahren 2015 und 2016, um diese Gemeindestraße als Ausweichroute für die Baumaßnahmen im Stadtzentrum – und vor allem für die Umsetzung der neuen Salzachbrücke ab September 2017 – zu nutzen. Dazu steuerte das Land Salzburg 150.000 Euro bei.

Intensive Zusammenarbeit

Die Planungsphase über drei Jahre beinhaltete auch eine Verkehrsstudie mit den Verkehrsströmen im Zentrum aus dem Jahr 2014 sowie eine intensive Zusammenarbeit von Gemeinde, Bezirkshauptmannschaft Zell am See, Planern, Landesstraßenverwaltung, Polizeiinspektion Mittersill, der Mittersiller Wirtschaft sowie Anrainerinnen und Anrainern.

Stadtplatzgestaltung steht an

Demnächst stehen Bauarbeiten an der Salzachbrücke an. Hier ist die Bauzeit von Herbst 2017 bis zum Frühjahr 2018 geplant. Abschließend erfolgt die Gestaltung des Stadtplatzes durch die Gemeinde Mittersill voraussichtlich 2018.

Fotos: Christa Nothdurfter

Nachfolgend ein Kommentar zum Thema:
https://www.meinbezirk.at/pinzgau/lokales/verkehrsloesung-mittersill-die-urlauber-kennen-das-system-nicht-d2185184.html

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