Christina Göllner
Warum die Neujahrevorsätze meistens nur kurz halten
Psychotherapeutin Christina Göllner verrät, warum Neujahrsvorsätze oft nur eine geringe Halbwertszeit haben und gibt Tipps und Tricks, wie man länger durchhält.
PINZGAU. Wir alle kennen es: kurz vor Jahresende finden wir Probleme, die wir gerne beseitigen wollen und nehmen uns das als Vorsatz fürs neue Jahr vor. Vom Abnehmen über Rauchen aufhören bis hin zu mehr Zeit für Sport ist alles dabei. Doch meist halten diese Neujahrsvorsätze nicht lange und der erste "Rückfall" kommt oft schon im Jänner. Christina Göllner, Psychotherapeutin in Saalfelden, gibt Einblicke, warum unsere Vorsätze oft nur kurzlebig sind und erklärt, was man machen kann, damit sie unter Umständen auch andauern können.
Neujahrsvorsätze und ihre kurze Lebensdauer
"Es gibt viele Gründe, warum die Neujahrsvorsätze oft nicht lange halten", so die Psychotherapeutin. "Oft steckt man sich die Ziele zu hoch, sie sind unklar definiert, man gibt schnell auf, wenn es nicht sofort klappt oder sie geraten gar in Vergessenheit. Ich erlebe oft, dass sich Leute Ziele vornehmen, ohne tief darüber nachzudenken, warum man etwas macht oder welche persönlichen Vorteile man aus einem 'ungewollten' Verhalten zieht. Meistens ist es aber nicht nur ein Grund, der einen zum Aufhören bringt, sondern eine Vielzahl individueller Faktoren", erklärt Christina Göllner weiter.
Tipps fürs Durchhalten
"Damit unsere Neujahrsvorsätze länger überstehen, gibt es ein paar kleine Hilfsmittel. Zuerst sollte man sich die Ziele überprüfbar, realistisch, konkret und wenn möglich mit Zwischenschritten stecken. Auch in der Therapie stecke ich mir Teilziele und setze Termine mit mir selber. Zum Beispiel: mache zwei Mal die Woche Sport, fahre nur mehr einmal im Monat zum Fast-Food Restaurant. Und wenn man diese Teilziele erreicht, darf man sich auch dafür mit etwas, das einem gut tut, belohnen – Essen gehen, Massagen und dergleichen. Bei Süchten wie Rauchen ist ein klarer Schlussstrich sinnvoll, die Teilziele stehen danach eher für Zeitmarken – wie drei Monate Rauchfrei – oder dafür aufrechterhaltende Faktoren, wie Stress, zu erkennen und Lösungen dafür zu finden", erklärt Göllner weiter.
Psychotherapie muss selbstverständlich sein
"Die Nachfrage an Psychotherapie steigt zwar, jedoch ist die Psychotherapie noch nicht im Selbstverständnis angekommen. Vielen fällt der Schritt, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, nach wie vor sehr schwer. Aber sie kann bei Symptomen wie zum Beispiel Rauchen, Übergewicht, Schlafstörungen, Ängsten oder Überforderungsgefühlen sehr viel bewirken. Man kann auch bei einem telefonischen Vorgespräch klären, ob eine Psychotherapie sinnvoll ist oder auf Hotlines zurückgreifen", informiert Christina Göllner, Psychotherapeutin in Saalfelden, abschließend.
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