Gertraud Salzmann
Für jeden die richtige Ausbildung
Gertraud Salzmann setzt sich für gute Chancen auf Bildung im Pinzgau ein.
PINZGAU. „Damit wir junge Menschen hier im Pinzgau halten oder dazu bewegen können, wieder zurückzukommen, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein", erklärt Nationalratsabgeordnete Gertraud Salzmann (ÖVP) aus Saalfelden. „Wir brauchen regional gute Bildungschancen und qualifizierte Arbeitsplätze, leistbares Wohnen und eine gut ausgebaute Infrastruktur."
Bildung ein Leben lang
„Um eine hochwertige Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen, braucht es gute Angebote – von der Kinderbetreuung bis hin zu universitären Studienmöglichkeiten; denn Bildung beginnt im Kindergarten und geht bis ins Erwachsenenalter", so die Pädagogin, der dieses Thema besonders am Herzen liegt.
Sie könne sich durchaus vorstellen, einen Fachhochschul-Zweig im Pinzgau zu machen oder auch die Möglichkeiten, ein Studium zu absolvieren, auszubauen. „Man kann bereits ein gesamtes Studium multimedial machen und die Prüfungen vor Ort schreiben - ein gutes Beispiel dafür, dass die Digitalisierung viele Chancen bringt, gerade in Bildung und Arbeitswelt."
Maßnahmen gegen Gewalt
Die digitale Welt bringe jedoch auch Gefahren mit sich, wie zum Beispiel Mobbing: "Immer wieder kommt es zu Fällen, in denen Schüler in sozialen Medien angegriffen, bloßgestellt und beleidigt werden. Da ist viel und ständige Aufklärung notwendig.“
Gertraud Salzmann entwickelte mit Minister Heinz Faßmann Maßnahmen gegen Gewalt in der Schule, sogenannte „Time Out-Klassen": Gewalttätige und aggressive Schüler werden für einen gewissen Zeitraum aus der Klasse genommen – zum Schutz der Mitschüler und vor sich selbst – und erhalten psychologische und lerntechnische Betreuung.
Deutsch als Voraussetzung
In den Schulen werde, gerade bei uns am Land, sehr gute Arbeit geleistet. "Das Kind muss im Mittelpunkt stehen, die Talente und Stärken der Schüler sollen noch mehr gefördert werden", findet Gertraud Salzmann. "Um keinen Nachteil im Bildungsprozess zu haben, müssen alle Schüler jedoch die Unterrichtssprache beherrschen. Da kann ein Kind noch so intelligent sein, wenn es nicht versteht, was gelehrt wird, bringt das nicht viel. Deshalb haben wir Deutsch-Klassen zur speziellen Förderung der Schüler eingerichtet." Zusätzlich sollen die Eltern stärker mit einbezogen werden.
Lehre als Erfolgsgeschichte
„Es muss nicht jeder die Matura machen", so Gertraud Salzmann. „Wir haben für jeden eine gute und passende Ausbildung. So ist etwa die duale Ausbildung eine Erfolgsgeschichte und muss weiter gestärkt werden. Die Lehre darf keine Sackgasse sein." (Bei der dualen Ausbildung werden Lehrlinge parallel in Betrieben und Berufsschulen ausgebildet.)
Gerade im Pinzgau würde es zu wenig Fachkräfte geben, weshalb gut ausgebildete Nachwuchskräfte sehr gefragt seien. „Damit diese hier Fuß fassen können, brauchen sie einen tollen Job mit guter Bezahlung. Wer hier lebt, muss die gleichen Chancen haben wie in den Städten. Wir brauchen mehr Chancengerechtigkeit am Land und müssen Standortnachteile ausgleichen."
Gertraud Salzmann aus Saalfelden ist ÖVP-Politikerin und Nationalratsabgeordnete. Als Pädagogin und Juristin ist sie für Bildungsfragen zuständig; sie ist Mitglied im Bildungs-, Justiz- und Tourismusausschuss sowie im Ausschuss für Bauten und Wohnen. Zudem ist sie Referentin für Arbeits-, Dienst- und Schulrecht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.