BEWEGUNG gegen Depressionen
BEWEGUNG gegen Depressionen

Bewegung und Sport heben die Gemütslage und helfen dabei, Psyche und Körper gesund und in Balance zu halten. Stress verringert sich, Glückshormone steigen, man fühlt sich besser. Das zeigt eine Reihe von Studien.

Eine schwedische Studie belegt, dass Teenager besonders stark von einem sportlichen Lebensstil profitieren. Die Untersuchung an einer Million junger Männer hat gezeigt, dass Fitness in der Pubertät das Risiko von Depressionen im Erwachsenenalter verringert. Angststörungen, Suchterkrankungen und psychosomatische Störungen sind Probleme, die sich mit adäquater Bewegung in der Regel positiv beeinflussen lassen.

„Es gibt Dinge im Leben, die muss man aktiv in die Hand nehmen. Mit dem eigenen Wohlbefinden ist das genau so“, erklärt Pädagogin und Sportwissenschafterin Jacqueline Leitinger.

Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Lust am Risiko und soziale Isolation - das kann in der Pubertät normal und den Launen der natürlichen Entwicklungen des Gehirns zuzuschreiben sein. Diese Launen können durch Bewegung und die damit einhergehende Endorphinausschüttung gehoben werden. Bei länger andauernder Symptomatik kann aber eine psychische Störung vorliegen.

Auch bei bereits bestehenden psychischen Störungen ist moderate Bewegung hilfreich und kann im besten Fall eine medikamentöse Behandlung verringern bis einstellen.

Warum Bewegung gut für die Psyche ist

Die Gründe für die positiven Auswirkungen von Bewegung auf die Psyche sehen Mediziner in diversen Faktoren:

  • Stress, Anspannung, Frust und Aggressionen werden abgebaut
  • Die Stresshormone Kortisol und Adrenalin werden abgebaut
  • Ablenkung von trüben Gedanken
  • Die Nervenbotenstoffe Serotonin und Noradrenalin werden durch körperliche Anstrengungen vermehrt produziert; bei einer Depression ist die Konzentration dieser Botenstoffe oft drastisch verringert.
  • Ausdauersportarten bewirken die Ausschüttung von Endorphinen, die damit verbundenen Glücksgefühle lindern Ängste und steigern das Wohlbefinden
  • Aktivität stärkt den Selbstwert und steigert die Selbstwirksamkeit
  • Die Leistungsfähigkeit steigt und fördert das Selbstvertrauen

Welche Sportart passt zu mir?

Nicht jede Sportart ist für den Einzelnen geeignet. Die Bandbreite an Sportmöglichkeiten ist vielfältig und sollte sich nach persönlichen Vorlieben richten. Viele Jugendliche entscheiden sich für die günstigste und gesündeste Variante in der frischen Luft.

Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Wandern sind aber nicht jedermanns Sache, auch wenn der zusätzliche Nutzen des Sonnenlichtes (ein guter Vitamin D Spiegel wirkt gegen Depressionen) beachtet werden sollte. Ein Trend geht dahin, Mitglied eines Fitnessstudios zu sein, um dort mit seinen Freunden die Zeit zu verbringen und dem "Bodyhype" des durchtrainierten Teenagers nachzugehen.

Viele Fitnessstudios haben auf Grund der Schließungen auf Online-Training umgestellt. Daher verzichten viele Jugendliche derzeit leider auf die tägliche Dosis Sport. Diese wäre gerade jetzt so wichtig für Körper und Psyche. Sport ist ein tolles Mittel, um den Teufelskreis der Isolation zu durchbrechen. Gerade während des Homeschoolings, wo auch die kurzen Wegstrecken zur Schule wegfallen, wäre eine regelmäßige Einheit an Sport ein guter Ausgleich.

Eine Stunde Bewegung pro Tag

Die Bewegungsempfehlung der WHO für Kinder und Jugendliche lautet: Altersgerechte Bewegungsformen - unabhängig vom Geschlecht - im Ausmaß von mindestens 60 Minuten täglich (mittlere Intensität).

Zudem werden an mindestens drei Tagen der Woche muskelkräftigende Bewegungsformen sowie Aktivitäten zur Förderung der Koordination und Beweglichkeit empfohlen. Wer völlig untrainiert ist, sollte langsam starten. Die Motivation bleibt höher, wenn ich meinen Körper langsam vorbereite. Anstatt mit schweren Gewichten zu trainieren, sollte zu Beginn das gelenkschonende Training mit dem eigenen Körpergewicht im Vordergrund stehen.

„Manche machen den Fehler, die Sache viel zu schnell anzugehen und lassen dann nach tagelangem Muskelkater die nächste Einheit ausfallen. Das sollte man vermeiden", rät Jacqueline Leitinger.

Erwähnt muss ebenso werden, dass Sport zwar bei psychischen Problemen hilfreich ist, aber keinen Ersatz für professionelle Hilfe darstellt.

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