Obduktion ergab: Luchs Alus wurde erschossen

Alus bei seiner Auswilderung im italienischen Kanaltal (Tarvis) 2014. | Foto: KK/Progetto Lince Italia
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  • Alus bei seiner Auswilderung im italienischen Kanaltal (Tarvis) 2014.
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UNKEN. Jetzt ist es traurige Gewissheit: Luchs Alus, der im September ohne Kopf und ohne Pfoten im Saalachsee bei Bad Reichenhall gefunden wurde, ist ermordet worden. Das Tier, das  sich seit rund zwei Jahren im Unteren Saalachtal aufgehalten hat, wurde illegal erschossen, wie nun erste Obduktionsergebnisse ergeben haben.

Bei den forensischen Untersuchungen konnten nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern im Körper des Tieres eindeutig Geschosspartikel nachgewiesen werden. Die Ermittlungen sind bis dato jedoch noch nicht abgeschlossen, an der Aufklärung des Falles wird weiter mit Nachdruck gearbeitet.

Die deutsche Gregor Louisoder Umweltstiftung und der WWF haben eine Belohnung von 15.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zum Täter führen. Entsprechende Anrufe nimmt das LKA Salzburg unter der Telefonnummer 059 133 50 3333 entgegen.

Nicht überrascht

Thomas Zanker, Leiter der Bayerischen Staatsforste, in dessen Gebiet sich das Tier bewegt hat, sagt er sei tief betrübt über die Liquidierung des Luchses. "Ich verstehe nicht, wer so etwas macht. Der überwiegende Teil der Bevölkerung und der Jäger ist dem Luchs gegenüber positiv eingestellt". 

Simon Richter, Leiter des Reviers Unken 1 der Bayerischen Staatsforste, hat der Tod des streng geschützten Tieres nicht überrascht. Er erklärte anhand der Auswertungen der Bilder der Fotofalle, dass er sich Sorgen mache, dass das Tier illegal getötet würde. "Uns Förster unterstützt der Luchs, aber für einen klassischen Jäger ist er wohl eher ein Rivale."  Die  Katze sei keine Bedrohung, ganz im Gegenteil: "Der Luchs ist ein guter Kletterer und reißt vor allem Rehe, denen er vom Baum aus auflauert". Damit nimmt er dem Förster die Arbeit ab, dessen Aufgabe es ist, zum Schutz des Waldes den Wildbestand zu dezimieren. "Wer wegen der Trophäe auf die Jagd geht, wird mit dem Luchs eher wenig Freude haben" so Richter.

Zweites Tier

Im Rahmen eines Beobachtungsprojektes der Bayerischen Staatsforste, der Österreichischen Bundesforste und einer deutschen Umweltstiftung waren im Saalachtal 2015  zwölf Fotofallen aufgestellt worden, so wurde der Aufenthalt von Alus eindeutig nachgewiesen. Die Staatsforste führen das Luchsmonitoring vorerst alleine weiter durch. Im Gebiet des Forstbetriebs wurden sieben Fotofallen errichtet, denn man habe den Verdacht, dass sich noch ein Luchs in diesem Raum aufhalte, so Zanker. Im Februar 2018 werden die Bilder der Fotofallen ausgewertet, dann erhofft man sich Gewissheit, ob sich noch ein Luchs im Saalachtal aufhält.

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