"Am Anfang war das Eis..."

Eröffnung der Ausstellung Gletscher.Leben auf der Franz-Josefs-Höhe - GROHAG Foto: Neumayr/MMV 6.7.2017 Johannes Hörl, Ingrid Hayek, Heinz Slupetzky, Andreas Zangl
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  • Eröffnung der Ausstellung Gletscher.Leben auf der Franz-Josefs-Höhe - GROHAG Foto: Neumayr/MMV 6.7.2017 Johannes Hörl, Ingrid Hayek, Heinz Slupetzky, Andreas Zangl
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FUSCH. Mit der neuen Ausstellung "Gletscher.Leben" im Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2.369m) gewährt die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Alpenverein (ÖAV) und dem Kärntner Nationalparkfonds (NP Hohe Tauern) tiefe Einblicke in den Lebensraum Gletscher.

Die Pasterze und der Sensationsfund vor Ort, eine über 6.000 Jahre alte Zirben – der „Gletscherbaum“ - werden dabei zum Sinnbild für zwei Liebende, die nicht zueinander finden können: Die mächtigen Eisriesen und die verborgenen Schätze, die sich unter den eisigen Massen verbergen. Nichts ist für die Ewigkeit, nicht einmal das ewige Eis. Denn über die Jahrtausende zeigt sich immer wieder: Der Gletscher lebt. Er wächst, er zieht sich zurück – aufgrund von natürlichen Klimaschwankungen und in der jüngeren Vergangenheit auch verstärkt durch das Einwirken des Menschen.

Der Ötzi der Pflanzenwelt

Im Herbst 2014 wurde im Gletschervorfeld der Pasterze ein sensationeller Fund gemacht. Die zurückweichenden Eismassen gaben eine für Jahrtausende unter dem Gletschereis verborgene Zirbe frei, die man zu Recht als „Gletscherbaum“ oder als „den Ötzi der Pflanzenwelt“ bezeichnen darf: 6000 Jahre alt und damit sogar um 700 Jahre älter als die weltbekannte Gletscherleiche. Glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass der Baum, zerteilt in zwei Teile mit gesamt 1700 Kilogramm und 7,9 Metern Länge, nicht von der Kraft und dem Gewicht des Gletschers in Bruchstücke zermahlen wurde. In einer gemeinsamen, aufwändigen Bergungsaktion des Nationalpark Hohe Tauern, des Österreichischen Alpenvereins unter fachlicher Unterstützung der Universität Graz konnte die Zirbe geborgen und wissenschaftli- chen Untersuchungen unterzogen werden.

Eine Liebesgeschichte, die nicht sein darf

Der Fund der alten Zirbe im Bereich der Pasterze ist Sinnbild für die Geschichte von zwei Liebenden, die in inniger Beziehung zueinander stehen, jedoch nie aufeinander treffen dürfen: Dort, wo heute Eis regiert herrschten vor tausenden Jahren Bedin- gungen, die sowohl das Keimen einer Zirbe als auch ihr Heranwachsen zu einem mächtigen Baum ermöglichten. Diesem Wechselspiel zwischen fruchtbarem Boden und eisigen Massen – der unerfüllten Liebesbeziehung – geht die Ausstellung Glet- scher.Leben auf den Grund. Im Mittelpunkt steht dabei die alte Zirbe, die vom Österreichischen Alpenverein, als Eigentümer des „Gletscherbaums“ als Dauerleih- gabe für die Ausstellung zur Verfügung gestellt wurde.

Interaktives Erleben der Gletscherwelt

„Ziel der Ausstellung ist es, den Gletscher als wertvollen Lebensraum, seinen Ein- fluss auf die Natur und seine Bedeutung für den Menschen darzustellen und erlebbar zu machen“, erklärt Dr. Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochal- penstraßen AG. Möglich wird das durch interaktive Stationen, Videoelemente und modernstes Ausstellungs-Design. So können die Besucher etwa den in Wirklichkeit nur wenige Millimeter großen Gletscherfloh, der sich auf das Leben in Schnee und Eis spezialisiert hat, über Hindernisse springen lassen. Auch die Dicke der Eisschicht der Pasterze im Lauf von Jahrmillionen lässt sich interaktiv mit monumentalen Bauwerken, wie etwa dem Eifelturm oder den Pyramiden von Gizeh vergleichen. Und natürlich darf auch ein Erinnerungsfoto nicht fehlen: Am besten am Fotopoint der Ausstellung mit Zirbenrinde und Herzerl-Schnitzerei.

Wichtige Partner

Die Ausstellung „Gletscher.Leben“ wird mit Mitteln der GROHAG und des National- parkfonds Hohe Tauern Kärnten finanziert. Der „Gletscherbaum“ selbst steht aber im Eigentum des ÖAV, der diesen für die Dauer der Ausstellung als Leihgabe zur Verfü- gung stellt. „Wichtig ist aber vor allem, dass wir uns dem namensgebenden Thema verständlich und wissenschaftlich fundiert nähern.“ so Johannes Hörl (GROHAG).
Ingrid Hayek (Vizepräsidentin ÖAV): „Die Zirbe betrachten wir ehrfürchtig als Metapher für die Beständigkeit innerhalb des Wandels. Sie soll ein Mahnmal sein, dass der Alpenverein sich in einer Epoche rasanter, globaler Veränderungen für den beständigen Erhalt der Natur einsetzt.“ „Ca. 10% der Nationalpark-Fläche sind heute noch vergletschert. Diese Ausstellung vermittelt eindrucksvoll das Phänomen Gletscher am Beispiel der Pasterze, dem größten Gletscher der Ostalpen“, so Nationalparkdirektor Mag. Peter Rupitsch.

Infos & Öffnungszeiten:

Gletscher.Leben – Dauerausstellung im Besucherzentrum Kaiser-Franz-Josefs-Höhe der Großglockner Hochalpenstraße ab 6. Juli 2017
Täglich von 10 bis 17 Uhr
Eintritt ist frei

Text: Grohag

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