Der Bundespräsident beim Alpine Peace Crossing - großer Empfang

Beim Empfang: Bundespräsident Alexander Van der Bellen  (2. v. re.) und neben ihm Gattin Doris Schmidauer. Rechts Bgm. Erich Czerny und links LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne). | Foto: Christa Nothdurfter
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  • Beim Empfang: Bundespräsident Alexander Van der Bellen (2. v. re.) und neben ihm Gattin Doris Schmidauer. Rechts Bgm. Erich Czerny und links LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne).
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KRIMML/SAALFELDEN (cn). Seit 2007 gedenkt die von Ernst Löschner gegründete Organisation "Alpine Peace Crossing" (APC) jenen rund 5.000 jüdischen Menschen, die 1947 illegal den Weg über den Krimmler Tauern genommen haben, um vom Süditroler Ahrntal aus weiter nach Palästina reisen zu können. Den Fluchtweg über den Brenner hatten die Besatzungsmächte versperrt.

Illegale Aktion

Marko Feingold (mittlerweile 104 Jahre alt), der vier Konzentrationslager überlebt hatte und heute Buchautor und vielfach ausgezeichneter Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg ist, war es, der diesen Weg ausgekundschaftet hatte. Gemeinsam mit unerschrockenen und engagierten Helfern wie dem Bergführer Viktor Knopf und der Krimmler Tauernhauswirtin Elisabeth Geisler-Scharfetter gelang es Marko Feingold, die sogenannten "Displaced Persons" vom Lager in Saalfelden, das sich am Standort der heutigen Anton-Wallner-Kaserne befand, per LKWs zunächst nach Krimml zu bringen. Von dort aus startete der rund 15-stündige Fußmarsch mit Zwischenstation im Tauernhaus.
Möglich wurde diese illegale Aktion auch dadurch, dass sowohl offizielle Behörden als auch ein wohl nicht geringer Teil der Bevölkerung in Wahrheit auch nach dem Krieg froh darüber war, "die Juden loszuwerden", was das "Sehvermögen" enorm beeinträchtige.

Auftakt in Saalfelden

Den Auftakt der heurigen Feierlichkeiten am Freitag bildete ein Festakt beim 2007 errichteten Mahnmal in Saalfelden, wo unter anderen Ernst Löschner, Marko Feingold, Talya Lador Fresher, Bgm. Erich Rohrmoser und Militärkommandant Heinz Hufler dabei waren. In Krimml ging es mit dem Friedensdialog und mit der Friedenswanderung - dabei wurde am Samstag gemeinsam mit Flüchtlingen der Jetzt-Zeit der Weg über den Tauern nachgegangen - weiter. Diese beiden Veranstaltungen wurden auch von Bundespräsident Alexander Van der Bellen besucht.

"Ein besonderer Tag der Freude"

Ernst Löschner dazu: "Diese persönliche Solidarität des Bundespräsidenten macht diese Tage zu einem besonderen Tag der Freude." Van der Bellen, dessen Familie einst ebenfalls zweimal flüchten musste, zitierte in seiner Festansprache den Philosophen und Psychologen Karl Jaspers: "Woran und wie wir uns erinnern, ist mitentscheidend für das, was aus uns wird."

Zur Bildergalerie: Sie zeigt zunächst die Fotos vom BP-Empfang und dann die Redner beim Friedensdialog mit einigen Pausenimpressionen.

KOMMENTAR von Christa Nothdurfter:
Als der Verein "Alpine Peace Crossing"  2007 ins Leben gerufen worden ist, war von weltweit rund 40 Millionen Flüchtlingen die Rede. Mittlerweile sind es 65,6 Millonen Menschen, die in der Hoffnung auf Überleben und/oder in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat verlassen. Ihr Schicksal steht in den Sternen und in eher wenig Fällen wendet sich für sie alles zum Guten. Für die engagierten APC-Protagonisten sind die frustrierenden Zahlen aber kein Grund dafür, den Kopf in den Sand zu stecken. Nein, sie handeln nach der dem Judentum oder auch dem Koran zugeordneten Weisheit "...wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt". Für unsereins hat der Evangelist Matthäus Folgendes geschrieben: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Danke für diese Inspiration, lieber Bürgermeister Erich Czerny!

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