"Die Lamas rennen nicht wie blöd"

Mit Lamatrekking auf faszinierende Weise Natur erleben. | Foto: Englacher
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  • Mit Lamatrekking auf faszinierende Weise Natur erleben.
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KAPRUN. Für hektische Sportler, die möglichst schnell ihr Ziel erreichen wollen, ist eine Wanderung mit Lamas nicht zu empfehlen. Alle anderen können nur davon profitieren, sich mit diesen intelligenten Tieren in der Natur zu bewegen.

Geländegängige Begleiter

Nicht nur dass sie einen gesunden Rhythmus vorgeben und man viel motivierter unterwegs ist, auch der Erlebnisfaktor ist mit diesen besonderen Wanderbegleitern einzigartig. Angenehmer Nebeneffekt: Lamas sind geborene Lastenträger und können Rucksäcke bis zu einem Viertel ihres eigenen Gewichts tragen. "Egal ob Kleinkinder oder Senioren, meine Lamas und Alpakas zaubern allen ein Lächeln ins Gesicht", schildert Pionierin Burgi Englacher, die bereits seit 23 Jahren mit den Tieren arbeitet und sich einen Ruf als "Lama-Flüsterin" erworben hat. Als eine der ersten in Österreich hat sie die aus den südamerikanischen Anden stammenden Tiere importiert. Die Herde umfasst inzwischen 13 Lamas und Alpakas, "Everest", ist mit 20 Jahren der älteste und beste Trekker.

Je höher desto lieber

Die "Zuagroasten" sind absolut geländegängig, trittsicher und hochgebirgstauglich. "Sie gehen gern - je höher, desto lieber ist es ihnen", lacht ihre Halterin. "Wenn man eine 3000er Tour unternimmt, muss man sie aber nicht unbedingt auf den Gipfel mitschleppen. Das Lama wird angepflockt und wartet brav, bis man wieder kommt. Es passt inzwischen auf die Rucksäcke auf", so Englacher. Daher kann man mit ihnen auch sehr praktisch eine mehrtägige Tour von Hütte zu Hütte unternehmen. Die Tiere übernachten im Freien und brauchen nur etwas Kraftfutter.

Streik ist möglich

Bei Trekking-Touren geben die Tiere das Tempo vor. "Man gleitet dahin", beschreibt es Burgi Englacher. "Ein Lama ist ja nicht blöd und rennt wie ein Depp, bis es umfällt." Die intelligenten Wesen gehen auf Ausdauer und passen ihre Geschwindigkeit dem Weg und den Temperaturen an. Sie geben einen gemütlichen Rhythmus vor, der für ihre menschlichen Begleiter auch ideal ist. Lasten zu tragen, bedeutet für die Tiere zwar Arbeit, aber sie bekommen als Gegenleistung das Vergnügen, im Gebirge unterwegs zu sein, wo das Gras besser schmeckt.

Aber mit Stress und Zeitdruck geht bei diesen "arroganten Draufgängern" gar nichts. "Wenn ein Lama nicht mehr will, legt es sich einfach nieder und kann auch nicht weiter gezerrt werden", so die Expertin. Firmen schicken Manager in Führungspositionen daher zum Lama-Trekking, unter dem Motto: Wer mit Lamas umzugehen lernt, kann auch Mitarbeiter führen, denn zu den Tieren muss man Vertrauen aufbauen können. "Es macht allen Teilnehmern meist so viel Spaß, dass sie sogar noch weiter gehen wollen", weiß Englacher aus langjähriger Erfahrung. "Sogar gebrechliche Senioren sind bei unseren Spaziergängen viel fitter, und Kinder jammern nie, sondern finden es immer schade, wenn die Tour vorbei ist."

Kindergeburtstage, Hochgebirgstouren, Wanderungen zum Klammsee und vieles mehr unternimmt Burgi Englacher mit ihren Tieren:
Kontakt Lama-Trekking

Infos zu Lamas & Alpakas

Lamas sind eine Säugetiergattung, die natürlicherweise nur in Südamerika vorkommt und zur Familie der Kamele gehört. Sie unterscheiden sich äußerlich durch das Fehlen eines Höckers und die geringere Größe. Die Gattung wird in folgende Arten aufgeteilt: Das Guanako, eine wildlebende Art, während das Lama und das Alpaka domestizierte Formen sind, deren Haltung und Züchtung bereits vor 4000 bis 5000 Jahren einsetzte. Während das Lama den südamerikanischen Zivilisationen vor allem als Lasttier diente, wurde das Alpaka wegen seiner Wolle gezüchtet. Sie sind soziale Herdentiere und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Vor allem untereinander bespucken sich Lamas, um die Rangordnung zu verdeutlichen oder aufdringliche Artgenossen auf Distanz zu halten. Menschen werden selten Opfer solcher Attacken, es sei denn, sie ärgern das Lama. Die Tiere erreichen ein Gewicht von 55 bis 150 Kilo.

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