Frühjahrskonzert: "Niemand hat mehr geschwätzt"
ST. MARTIN. Ein Kapellmeister eines Frühjahrskonzerts, ganz in Schwarz und nicht in Tracht gekleidet. Ja darf er denn das? In diesem einmaligen Fall war das eine gelungene Lösung: Die Trachtenmusikkapelle St. Martin hat für ihr diesjähriges Frühjahrskonzert nämlich Andreas Wimmer engagiert, der bis 2016 Kapellmeister in Lofer war.
Christian Fritsch, der eigentlich die Kapelle leitet, ist vor kurzem Vater geworden, und hat sich daher als Chef für das Frühjahrskonzert karenziert. Für das musikalische Ereignis wurde immerhin zehn Wochen lang geprobt, das verlangt von einem Kapellmeister sehr viel Einsatz.
Tolle Zusammenarbeit
Wie es gelang, Andreas Wimmer zu dieser Aufgabe zu überreden ist nicht überliefert. Der Profi ist seit Herbst immerhin als Kapellmeister-Ausbildner des Musikums und des Salzburger Blasmusikverbandes im Einsatz. Ein absoluter Gewinn also. Unüberseh- und unüberhörbar hat die ungewöhnliche Zusammenarbeit sowohl ihm, als auch den Musikerinnen und Musikern Spaß gemacht.
Und der Aushilfs-Maestro sorgte im bis auf den letzten Sitz- und Stehplatz gefüllten Turnsaal der Hauptschule Lofer für ein großartiges Konzerterlebnis. Denn auch wenn der Dirigent optisch nicht zu den Musikern passte - klanglich waren die St. Martiner und der Loferer ein perfektes Team.
„Die Musik ist mein Leben“, lachte Wimmer, als er gleich nach dem Konzert zum Interview gebeten wird, und sich den Schweiß von der Stirn wischt. Wie war also die Erfahrung mit den St. Martinern? „Die Zusammenarbeit ist von der ersten Probe weg super gelaufen“ schildert der Loferer Experte. „Für mich war das auch völliges Neuland und eine große Herausforderung, aber es hat mir viel Spaß gemacht und sehr gut geklappt“.
Christian Fritsch, der bei dem Konzert „nur“ mit gespielt hat, schildert dieses Arrangement als eine „Win-Win Situation“, bei der alle profitiert hätten. „Für uns war das ein wichtiges Erlebnis, wir haben viele interessante musikalische Erkenntnis gewonnen“, freut sich der Karenz-Kapellmeister.
Aus den Reihen der Musiker hört man außerdem, dass die Aushilfe nicht nur für frischen Wind, sondern auch für Ordnung gesorgt hat. „Die letzten Jahre hat sich ein Schlendrian eingeschlichen, aber plötzlich sind alle wieder pünktlich zur Probe gekommen und es wurde nicht mehr geschwätzt. Man wollte sich vor dem Loferer Kollegen ja nicht blamieren“, berichtet Sepp Hagn, der mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Salzburger Blasmusikverbandes ausgezeichnet worden ist.
Weitere Ehrungen
Goldenes Ehrenzeichen: Toni Millinger, Georg Schmuck
Silber: Christian Fritsch
Bronze: Christina Hinterseer, Michael Leitinger, Georg Fernsebner, Johann Zehentmayr, Michael Millinger, Veronika Schmuck, Josef Hagn, Melanie Fischer
Stabführerbrief: Michael Millinger, Johann Zehentmayr
Jungmusikerleistungsabzeichen: Marion Hammerschmid (Gold), Laura Schmuck (Silber), Martin Pfannhauser (Bronze)
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