Ida Kaserer (89) aus Bramberg: Eine, die einst auszog, um der Trauer das Fürchten zu lehren
BRAMBERG (cn). Im Jänner nächsten Jahres feiert Ida Kaserer ihren 90. Geburtstag. Den möchte sie daheim verbringen. Was relativ normal klingt, ist bei der Brambergerin allerdings etwas Besonderes: Ihre vorangegangenen 34 Winter verbrachte die Witwe in Acapulco. Immer zwischen November und Februar/März hat sie den Pinzgau verlassen.
Abenteuer auf achtspurigen Autobahnen und in der Wildnis
Nicht nur, um sich in Mexiko die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, sondern auch um Kanada und Alaska mittels Leihauto und Schlafsack unsicher zu machen und dabei so manche Abenteuer auf achtspurigen Autobahnen und in wilder Natur zu meistern.
Ida Kaserer: "Nachdem mein Mann im Jahr 1979 verstorben war, wollte ich nicht, dass fortan die Trauer mein Leben bestimmt. Mit der ersten großen Reise nach Mexiko habe ich mich dann abgelenkt. Damals war ich noch mit einer Freundin unterwegs, später dann alleine. Ganz wichtig war daher, dass ich so schnell wie möglich Englisch lernte."
Austauschschülerin in England im Alter von 55 Jahren
Ida Kaserer machte im Alter von 55 Jahren also Nägel mit Köpfen - ganz so, wie es auch sonst ihre Art zu sein scheint. Als eine Art Austauschschülerin wohnte die Brambergerin drei Monate lang bei einer Gastfamllie im Süden von England und besuchte dort auch eine Sprachschule. Lauthals lachend erzählt sie, wie hilflos sie nach ihrer Ankunft am Flughafen war und dass sie viele Leute ansprechen musste, bis jemand dabei war, der Deutsch konnte. "Nicht einmal das Wort ,Ticket' habe ich damals verstanden."
Zwei Söhne, sieben Enkelkinder und fünf Urenkel
Ida Kaserer ist gebürtige Innsbruckerin - als solche hat sie in der Schule "nur" italienisch gelehrt bekommen - und absolvierte eine Ausbildung zur Turnlehrerin. Der Ehe mit Franz Kaserer, einem Mitglied der Straßwirt-Familie aus Bramberg, entstammen zwei Söhne sowie sieben Enkelkinder und bisher fünf Urenkel. Die Pinzgauerin sinngemäß: "Ich bin stolz auf meine Familie und da, wenn ich wirklich gebraucht werde. Aber ich gehöre nicht zu den aufopferungsvollen Großmüttern, die ganz auf ihre eigenen Bedürfnisse verzichten."
"Ich habe mich auch immer wieder auf Bramberg gefreut"
Und was die Power-Frau noch sagt: "So sehr ich andere Länder schätze, so sehr habe ich mich stets auch aufs Heimkommen gefreut. Auf die Verwandtschaft und die Freunde, auf unsere Kost, auf die gute Luft und auf den Anblick von Bramberg mit der beleuchteten Rodelbahn."
Unter folgendem Link gibt's noch mehr "Menschen-Geschichten" aus Bramberg:
http://www.meinbezirk.at/pinzgau/lokales/etwas-zu-tun-gibt-es-immer-d1696040.html
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