Maishofen: Abschluss des Kultursommers 2017 mit Charly Rabanser
MAISHOFEN (hh). Einen Tag nach der Premiere im Cinetheatro in Neukirchen stand Charly Rabanser am vergangenen Freitag mit seiner szenischen Lesung vom „Theatermacher, der zwar sein Lebtag lang Theater macht, aber den Theatermacher nicht machen darf" auf der Bühne in der Aula der NMS. Veranstalter war der Culturkreis Maishofen.
Der Funke sprang über
Für die Musik sorgte der vielfach ausgezeichnete Martin Gasselsberger, der die Szenerie live untermalte. Christoph Auer, ebenso ein guter Freund von Charly Rabanser, war als "Wirt" der Gegenpol zu Rabanser – seine trockene pointierte Art und dialektisch gesetzten Texte überzeugten.
Im Stück schlägt sich der Protagonist Carlo Tomaso Bernhardi mit den Lebendigkeiten des Lebens herum - in der Gesamtheit eine sehr gelungene Performance der drei Künstler, wobei „der Funke" nach ein paar Minuten auf das Publikum übersprang.
Verweigerung im Vorfeld
Entstanden ist das Werk, welches Charly Rabanser selber geschrieben hat, vor dem Hintergrund einer vorangegangene Verweigerung zur Aufführung des Originals "Der Theatermacher" des österreischischen Schriftstellers Thomas Bernhard. Diese Verweigerung seitens der Rechtsinhaber und des Suhrkamp Verlages ließ auch die Medien aufhorchen. In einer E-Mail vom 22. März 2011 stand folgendes zu lesen: "Sehr geehrter Herr Rabanser, leider können wir Ihnen die Aufführungsrechte nicht erteilen. Aufgrund einer Verfügung der Rechteinhaber darf ,Der Theatermacher' von Thomas Bernhard in Österreich nur noch von professionellen Schauspielern aufgeführt werden."
"Unbedacht und ohne Respekt..."
Die Kultur-Ikone und der Schauspieler Charly Rabanser (z. B. Vier Frauen und ein Todesfall) ist Profi genug, damit umzugehen, aber "es wurde hier unbedacht und ohne Respekt vorgegangen". So hat Charly Rabanser sein eigenes Werk erarbeitet und bravourös dem Publikum nahegebracht.
(Fotos: Kartika Hofmüller / Helmut Hofmüller)
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