"Gemeinwohl-Ökonomie muss man sich leisten können"

Christian Fuchs, Buchbinderei Fuchs | Foto: Foto Bauer Saalfelden
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Christian Fuchs betreibt in Saalfelden die Buchbinderei Fuchs und ihm sei die gemeinwohlökonomische Gesinnung gleichsam "in die Wiege gelegt worden", wie er selber sagt. Die Werte des Handwerks, der Bezug zur Natur, das Bekenntnis zu nachhaltigen Produkten – all das habe er von seinen Eltern gelernt. Als er dann im April 2012 zum ersten Mal Christian Felber über Gemeinwohl-Ökonomie sprechen sah und hörte, habe er gewusst, dass eine Seelenverwandtschaft da sei.

Im Jänner 2013 hat Christian Fuchs erstmals eine Gemeinwohl-Bilanz für seinen Betrieb mit 25 Mitarbeitern erstellt. Dabei sei er drauf gekommen, dass seine Buchbinderei recht gut da stehe, dass es aber Bereiche gebe, in denen es schwierig ist, weiterzukommen. "Ich warte noch immer auf eine demokratische Bank, die Bank für Gemeinwohl, die befindet sich noch in der Gründungsphase. Denn mit einer herkömmlichen Bank, die nicht ausschließen kann oder will, dass sie irgendwo mit Nahrungsmitteln spekuliert, kann man keine Gemeinwohl-Punkte sammeln."

Als "Spagat" empfindet er die Notwendigkeit, innerhalb des "normalen" Wirtschaftssystems zu arbeiten, Steuern abzuliefern, Löhne zu bezahlen und gleichzeitig in der Gemeinwohl-Welt zu Hause zu sein. "Ich bezahle meine Mitarbeiter gut, aber ich würde sie aber gerne noch mehr belohnen. Ich kann aber nicht alle meine Gemeinwohl-orientierten Ideen umsetzen, einfach weil ich es mir nicht leisten kann. Ich unterliege letztlich ja dem Realsystem." Je mehr dieses System aber bröckle, desto mehr Stellenwert werde das Parallelsystem der Gemeinwohl-Ökonomie erlangen, ist der Pinzgauer überzeugt.

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