Geiz ist überhaupt nicht geil

Projektleiterin Gerlinde Ecker (li.) vom Klimabündnis Salzburg
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LOFER. Geiz ist gar nicht geil - diese Erkenntnis bei den Klimatagen an der Neuen Mittelschule Lofer dürfte einige Schüler überrascht haben. Sind sie aus der Werbung doch mit ganz anderen Botschaften konfrontiert. In der Neuen Mittelschule Lofer setzt man bei den Kindern an, um Bewusstsein für die Themen Klima und Nachhaltigkeit zu schaffen.

Erdbeeren im Winter

Als Vorreiter im Pinzgau hat sie sich daher um die Bezeichnung "Klimabündnis-Schule" bemüht. Direktor Helmut Weißbacher erklärt: "Wir müssen den Schülern klar machen, dass diese Themen sie direkt betreffen. Wir wollen ihnen aufzeigen, was ihr eigenes Verhalten bewirkt." Die Thematik wird jedoch nicht nur in verschiedenen Fächern im Unterricht behandelt, sondern auch in Workshops und speziellen Programmen aufgearbeitet. Nun absolvierte die Schule eine Woche lang Klimatage, die von Verena Baumann von der Klima- und Energiemodellregion "Nachhaltiges Saalachtal" organisiert wurden. Im Turnsaal der Schule war ein "Klimaladen" aufgebaut, dessen Funktion Projektbetreuerin Gerlinde Ecker vom Klimabündnis sehr anschaulich schilderte. Den Schülern wurde mit verschiedensten Hilfsmitteln eindringlich vor Augen geführt, wie gravierend sich Kaufentscheidungen auswirken können. Erdbeeren im Winter? Sandgestrahlte Jeans? Muss nicht sein. Ecker drückte den Schülern bei ihrem Einkauf auch einen (falschen) Hundert-Euro Schein in die Hand. "Würdet ihr dieses Geld einfach wegschmeissen?", fragte sie die verdutzten Kinder. Nein, natürlich nicht. Diese Summe werde jedoch jährlich pro Haushalt durch weggeworfene Lebensmittel verschwendet, so Ecker. Auch die Informationen zu den drastischen Herstellungsbedingungen von Bekleidung löste bei den Schülern Erstaunen aus. Die Ausbeutung in den Fabriken und die starke Umweltbelastung durch die verwendeten Gifte wurde ebenso diskutiert, wie die hohe Wegwerfrate bei T-Shirt & Co. Jeder Mensch entsorgt im Durchschnitt 16 Kilo Gewand jedes Jahr! Die Schüler konnten einen Sack mit dieser schier unglaublichen Menge aufheben und abwiegen. Anhand eines Globus ließ sich auch verfolgen welche Wege eine Jeans zurücklegt, bis sie im Pinzgau im Geschäft landet. Es gelang der Gruppe nicht annähernd zu schätzen, dass das immerhin 50.000 Kilometer sind. Die umfangreichen, packend aufbereiteten Informationen des Klimaladens seien auch für Erwachsene interessant, wie einige Lehrpersonen feststellten.

Verantwortung übernehmen

Ein weiterer Aspekt der Klimatage war eine Klimarally wobei einzelne Schülergruppen heimische Betriebe besuchten und den Unternehmern gemeinsam ausgearbeitete Fragen stellten, wie "Welche Initiativen setzen sie, um klimafreundlich zu wirtschaften?" oder "Worauf achten Sie beim Einkauf ihrer Lebensmittel?" Der Mühlpointhof ist Café, Restaurant, Bäckerei und in dem Betrieb werden auch Zimmer vermietet. "Meine Generation muss Verantwortung übernehmen, damit ihr auch noch eine gute Lebensqualität habt", betonte Chefin Regina Färbinger gegenüber den Schülern. Das müsse einem Unternehmen auch etwas wert sein. Sie schilderte dass der Betrieb nur Eier von einem St. Martiner Hof mit Auslauf für die Hühner verwende. "Wir brauchen pro Woche tausend Eier, die natürlich deutlich mehr kosten als herkömmliche Ware, aber wir legen Wert auf Regionalität, Premiumqualität und Tierwohl" erklärte Färbinger der Gruppe.

Bei Interesse kann das Projekt Klimaladen von Schulen angefordert werden. Kontakt: baumann@nachhaltiges-saalachtal.at; Tel. 0664 88225039.

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