Solartechnologie am Berg

In bester Laune: Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), Schmitten-GF Erich Egger, Schmitten-Prok. Hannes Mayer (Bereichsleiter Technik) und Leonhard Schitter (Vorstand Salzburg AG).
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  • In bester Laune: Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP), Schmitten-GF Erich Egger, Schmitten-Prok. Hannes Mayer (Bereichsleiter Technik) und Leonhard Schitter (Vorstand Salzburg AG).
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ZELL AM SEE. Die Schmittenhöhebahn AG in Zell am See arbeitet seit etwa drei Jahren aktiv daran, Solarstrom am Berg zu erzeugen. Um die sensible Umgebung und das einmalige Landschaftsbild nicht zu beeinträchtigen, hat sich das Unternehmen für eine moderne, gebäudeintegrierte Technologie entschieden. Jetzt wird „der Schalter umgelegt" und in Kürze die Energie von insgesamt 2.318 m² Photovoltaik-Paneelen ins Stromnetz eingespeist.

„Wir verstehen uns als Vorreiter im Bereich Energieeffizienz im Tourismus, daher ist dieses Projekt eine weitere logische Investition in eine nachhaltige Zukunft", erklärt Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG, den Hintergrund des Vorhabens. Das ist auch im Sinne der ambitionierten Energieziele des Landes, das bis zum Jahr 2020 die Hälfte des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken will. Energielandesrat Josef Schwaiger: „Neben Energieeffizienzmaßnahmen sehe ich in der Zukunft das größte Potenzial in der Photovoltaik. Es freut mich, wenn Unternehmen und Haushalte hier aus eigenem Antrieb aktiv werden und Projekte wie dieses auf die Beine stellen."

Der Startschuss des groß angelegten Photovoltaik-Projekts fiel mit der Errichtung der ersten 1.550 m² Solarpaneele bei den Tal- und Bergstationen der Areitbahn I, II und III sowie der Glocknerbahn, die jetzt ans Netz gingen.

Landschaftsschutz durch integrierte Solarmodule
„In den drei Jahren der Planungsphase haben wir viel Zeit investiert, um eine optimale, gebäudeintegrierte Lösung zu erarbeiten, die den sensiblen Naturraum und das malerische Landschaftsbild nicht beeinträchtigt", so Erich Egger. So gehörte zum Umbau der Glocknerbahn ein umfassender Naturraum-Managementplan, der die nötigen Eingriffe in sensible Bereiche minimiert. Bei der detaillierten Gebäudeplanung wurden optimale Neigungswinkel der Dachschrägen sowie die Ausrichtung der Fassaden berücksichtigt. Zusätzlich hat sich die Schmitten bei der Glocknerbahn für Fensterscheiben mit integrierten Solarzellen entschieden. Hannes Mayer, technischer Leiter der Schmittenhöhebahn AG: „Insgesamt wurden 162 m² semitransparente PV-Module mit einer Lichtdurchlässigkeit von ca. 35 Prozent verbaut." Die Funktionsgläser dienen nicht nur der Stromerzeugung sowie der Beschattung, sondern helfen durch ihre bessere Wahrnehmbarkeit auch, das Leben von Vögeln zu schützen.

Zweiter Ausbauschritt läuft
In den kommenden Wochen werden weitere 770 m² Solarpaneele auf der Berg- und Talstation des cityXpress installiert. „Die ursprüngliche Bauweise und die entsprechende Expositionierung dieser Gebäude eignen sich ideal für die Integration einer Photovoltaik-Anlage", erklärt Hannes Mayer. Mit dem cityXpress wird die Gesamtmodulfläche auf rund 2.300 m² aufgestockt, das macht sie zu einer der größten gebäudeintegrierten Anlagen in Salzburg. Sie erzeugt insgesamt rund 300.000 kWh Strom, was einem Verbrauch von ca. 60 Einfamilienhäusern entspricht. Bis jetzt investierte die Schmitten rund 800.000 Euro in das umfangreiche Projekt.

Zusammenarbeit mit Salzburg AG
Als Partner der Schmitten freut sich auch Leonhard Schitter, Vorstand der Salzburg AG, über die Investition in erneuerbare Energie. Denn Salzburgs größter Energieanbieter, der selbst stark auf Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik setzt, baut nicht nur eigene Solaranlagen, sondern unterstützt auch Wirtschaftsbetriebe bei der Errichtung und Nutzung der Sonnenenergie. „Gemeinsam wurde dieses Projekt entwickelt und gemeinsam sind wir nun stolz, die Anlage in Betrieb zu nehmen", so Leonhard Schitter. Er nennt das Projekt ein „Musterbeispiel zweier Salzburger Leitbetriebe, die gemeinsam das Ziel des forcierten Einsatzes erneuerbarer Energien erreichen möchten" und hofft, dass weitere Bergbahnen dieses Modell annehmen, damit Salzburg so nochmals ein Stück ‚grüner‘ in der Energieerzeugung wird. Energielandesrat Josef Schwaiger schließt sich dem an: „Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird, die Energieziele des Landes zu erreichen, wenn wir es schaffen, einen neuen Geist zu verankern. Viele haben bereits erkannt, wie die Energiezukunft gestaltet werden kann. Das Projekt der Schmittenhöhebahn ist dafür ein Paradebeispiel und soll viele Nachahmer finden."

Gelebte Energieeffizienz
„Als eines der führenden Seilbahnunternehmen in Salzburg wissen wir um unsere Verantwortung gegenüber der Natur und sind stetig bestrebt, uns in Richtung Energieeffizienz weiterzuentwickeln", erklärt Erich Egger. Das Energiemanagement beginnt bei dem mit Erdwärme geheizten Verwaltungsgebäude sowie einer Wärmerückgewinnungsanlage bei der Bergstation der Areitbahn I und geht über energieeffiziente Schneilanzen bis hin zu mit Biogas betriebenen Skidoos und Pistenbullies, mit denen der CO2-Ausstoss drastisch reduziert werden konnte. Für das Engagement bei den ressourcenschonenden Pistenfahrzeugen wurde die Schmitten 2010 vom Lebensministerium als „klima:aktiv-Partner" ausgezeichnet.

Eines der jüngsten Projekte der Schmitten ist Österreichs höchstgelegener E-Motocross-Park „Schmidolins Feuerstuhl" neben der Bergstation der Areitbahn I. „Die lautlosen Elektrobikes von KTM versprechen motorisierten Spaß mit grünem Gewissen", so Erich Egger und er ergänzt: „Nach der Fahrt werden die E-Bikes ressourcenschonend mit Strom aus unserer neuen Photovoltaikanlage aufgeladen."

Ökologiebeirat unterstützt Umweltzertifizierung
Das nächste ambitionierte Ziel im Bereich Nachhaltigkeit ist bereits gesetzt: Für die Durchführung einer Umweltzertifizierung nach dem anerkannten Umweltmanagementsystem EMAS wird derzeit die Datenerhebung durchgeführt. Bei diesem und anderen Umweltprojekten der Schmitten wird der 2011 gegründete Ökologiebeirat unterstützend hinzugezogen. Gemeinsam mit externen Beratern werden die schützenswerten sensiblen Bereiche im Lebensraum Schmitten analysiert. Erich Egger dazu: „Ziel ist es, den Wasser- und Energieverbrauch zu optimieren, den CO2-Ausstoß zu verringern sowie Flora und Fauna zu schützen."

Text & Visualisierungen (2): Schmitten-Marketing
Fotos von der Pressekonferenz: Christa Nothdurfter

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