Traktoren bringen Rechen um
LOFER. Werden im technologisierten 21. Jahrhundert noch simple Holzrechen verwendet? Andreas Schmiderer ist Rechenmacher in der vierten Generation. Mit einem Mitarbeiter produziert er rund 20.000 Rechen und 1000 Sensenstiele pro Jahr, die nicht nur in Österreich und der EU vertrieben, sondern bis Kanada geliefert werden.
Lange Tradition
"Lofer Rechen" wurde 1872 von seinem Urgroßvater gegründet. Der verkaufte seine Produkte nur bis Saalfelden. Heute könnte der Betrieb ohne den Export nicht mehr bestehen, so Schmiderer. Die Pinzgauer Bauern haben kaum noch Bedarf an Holzrechen. Obwohl diese durch die hochwertige Verarbeitung eine Lebensdauer von 20 Jahren aufweisen. Es gibt allerdings starke Feinde, die ihr frühzeitiges Ende bedeuten können: "Die häufigste Todesursache der Holzrechen sind Traktoren und Ladewagen", schmunzelt Schmiderer.
Persönliche Kontrolle
Er schwört auf beste Holzqualität für seine Produkte, daher fährt er persönlich zu jedem Bauern und begutachtet die Bäume, die ihm angeboten werden. "Die die Art des Bodens und die Höhe sind entscheidend. Für Buchen am besten geeignet sind Sonnenhänge mit mageren Böden auf 900 Metern. Aber wenn sie im Wind steht, verzieht sie sich später," erklärt der Holzexperte. Was ihm besonders wichtig ist: "Hartholz kann man nur im Winter hacken, sonst wird das nichts". Aber solche Besonderheiten beachte heute kaum noch jemand.
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