Von den Almen in die Molkerei - unterwegs mit einem Milchtankwagen

Die Kühe lassen sich beim Grasen vom "Milchauto"  nicht stören... | Foto: Christa Nothdurfter
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PINZGAU (cn). Heute in der Früh, knapp vor sieben Uhr. Langsam lichten sich im Habachtal die Nebel, die Bergwände links und rechts des Weges werden sichtbar. Bald darauf kann man auch den Talschluss mit den hohen, schneebedeckten Gipfeln erkennen. Die Redakteurin ist mit Bergschuhen und Fotoapparat ausgestattet. Trotzdem ist sie nicht zum Wandern hier, sondern als Beifahrerin in einem großen LKW, konkret in einem Milchtankwagen.

"Die Arbeit macht mir viel Freude"

Gelenkt wird das Fahrzeug von Martin Breitfuß. Er ist der Chef von "Breitfuß Transporte". Das ist eines von mehreren Unternehmen, welche für die "Pinzgau Milch" die Milch der Bauern abholt und in die Molkerei nach Maishofen liefert. Im Sommer wird zu diesem Zweck auch zu rund 300 Almen gefahren. Martin Breitfuß beschäftigt alleine sechs Leute und besitzt vier Tankwägen, wobei einer davon als Reservefahrzeug dient, falls einer der im Einsatz stehenden LKW's einmal ausfallen sollte. Schließlich gilt es insgesamt, die Milch von 1.022 Landwirten aus dem Pinzgau, Pongau, Tennengau und auch aus dem Tiroler Raum so rasch wie möglich nach Maishofen zu transportieren.
Der 47-jährige Martin Breitfuß, der in jungen Jahren eine Ausbildung als landwirtschaftlicher Facharbeiter absolviert hat: "Am allerliebsten wäre ich ja selber Bauer, aber diese Arbeit macht mir auch sehr viel Freude."

Fachsimpeln, Neuigkeiten austauschen und herzlich lachen

Das wissen und schätzen offenbar auch die Leute auf den Almen, denn überall, wo ein Halt eingelegt wird, geht sich ein zwar kurzer, aber herzlicher Plausch aus. Dabei wird fachgesimpelt oder es werden Neuigkeiten ausgetauscht und Späße gemacht. In der Enzianhütte serviert Hauserbauer Mathias Blaikner ein Frühstück. Frisch gestärkt kann die Fahrt weitergehen, wieder ins Tal hinaus.

Zentrale "Sammelstellen"

In Bramberg und in Mühlbach wird die Milch der Sonnberg-Bauern abgeholt, wobei diese jedoch schon im Vorfeld von jeweils einem Landwirt eingesammelt und zu einer zentralen Stelle gebracht werden. In Bramberg ist es Großscharnbauer Klaus Hofer, der die Milchtanks seiner Berufskollegen abholt; in Mühlbach wird dies vom Lechnerbauern Franz Oberlechner erledigt. Auch sie werden dafür von der "Pinzgau Milch" bezahlt.

Technische und kulinarische Schmankerln

Nächstes Ziel ist das Hollersbachtal, wieder gefallen die Schönheit der Landschaft, die schönen Kühe und die Freundlichkeit der Menschen. Beeindruckend ist aber auch die komplexe Ausführung des Milchtankwagens: Vier Kammern für verschiedene Milchsorten (konventionell, Bio, Heumilch, Zurück zum Ursprung), eine digitalisierte Mengenmessung, automatisch befüllte und automatisch getestete Probefläschchen und zahlreiche weitere technische "Schmankerln". Apropos Schmankerl: Wie wär's jetzt mit einem der 280 Produkte aus dem Sortiment der "Pinzgau Milch"?

Sennerin auf der Ottacheralm im Hollersbachtal

Übrigens, aus dem Hollersbachtal gibt's noch eine nette "Zusatzgeschichte": Auf der Ottacheralm der Familie Scharler ist eine Sennerin beschäftigt - Lisi Astner aus dem Tiroler Unterland. Unter folgendem Link gibt's diesen Artikel:
"Meine Lieblingskuh, die Gabi"

>> Hier geht's zur Bildergalerie mit mehr Infos!

Einige Zahlen zum Unternehmen "Pinzgau Milch"

  • Umsatz 2015: Rund 100 Millionen Euro
  • Vollsortiment: 280 Artikel
  • Export-Anteil am Umsatz: 36 Prozent im Jahr 2015
  • Milch-Sammlungen: Pinzgau, Pongau, Tennengau, Tirol
  • Milch Bauern: 1.022
  • Almen: Rund: 300
  • Verarbeitete Milch 2015: Rund 105 Millionen Kilogramm
  • Bio-Anteil Milch: 50 Prozent
  • Bio-Heumilch: 20 Prozent
  • Mitarbeiter: 200
  • Investitionsvolumen im Jahr 2015: 10 Millionen Euro
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