Bezirksblätter Adventkalender 2020
Fensterl Nummer 6
Am 6. Tag im Dezember kommt der Nikolaus zu Besuch – heuer darf er das aufgrund der Corona-Maßnahmen nur eingeschränkt machen. Dennoch ist es für viele Kinder auch heuer einer der speziellsten Tage im Advent, auf den sie oft ehrfürchtig warten.
Viele traditionsbewusste Vereine und ehrenamtliche Personen machen sich jährlich am 6. Dezember auf, um mit Nikolaus, Krampussen, Körberlträger und Engerln Hausbesuche abzustatten. Für viele Kinder ist das ein besonderes Highlight im Advent – schließlich liest der Heilige Nikolaus vor ihnen aus seinem Buch vor, fragt die Kinder, ob sie auch brav waren, und verteilt dann seine traditionellen Geschenke, die Nikolaussackerl mit Mandarinen, Nüssen, Schokolade und Lebkuchen.
Heuer "kontaktloser" Nikolaus
Aufgrund der Corona-Maßnahmen standen Krampus-Passen heuer vor der Einschränkung, keine Hausbesuche durchführen zu können. Die Bundesregierung lenkte aber auf vielfache Forderungen noch ein und ermöglichte das "kontaktlose Nikolaussackerl" im Freien. Erfreut reagierte etwa der Volkskultursprecher von Neos Salzburg, Zweiter Präsident Sebastian Huber, auf die erfreuliche Lösung im Sinne der Kinder:
„Der Nikolaus kann jetzt auch formaljuristisch außer Haus gehen und unseren Kindern kontaktlos ihr Nikolaus-Säckchen bringen. Die vielen Personen, die als Nikolaus verkleidet unseren Kindern eine Freude bereiten wollen, können das somit tun und für viele Kinder geht ein sehnlicher Wunsch in Erfüllung."
Bräuche aus alter Überlieferung
Der heute bekannte Nikolausbrauch, bei dem die Kinder befragt werden, ob sie im vergangenen Jahr auch brav und fromm gewesen sind, geht auf zwei neutestamentliche Gleichniserzählungen aus der Bibel zurück. Dem Brauch, bei dem in der Nacht zum Beispiel die Schuhe befüllt werden (auch beim Weihnachtsmann), liegt die Legende von den drei Jungfrauen zugrunde, die der Heilige Nikolaus in der Nacht beschenkt habe. Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung, so wie das in einigen Ländern auch heute noch der Fall ist.
Tadelnde und lobende Aufgabe
Heute hat der Nikolaus beim Hausbesuch, zu dem er oft von Eltern für eine "Predigt" eingeladen wird, meist eine tadelnde und lobende Aufgabe: Er beschenkt die Kinder für ihre guten Taten, die er aus seinem goldenen Buch vorliest, während die schlechten Taten der Kinder oft vom schaurigen Begleiter des Nikolaus, dem Krampus, mit symbolischen Schlägen mit der Birkenrute bestraft werden. Am Ende steht jedoch immer die Bescherung im Mittelpunkt.
Gedenktag an Nikolaus von Myra
Ursprünglich bezieht sich der Nikolausbrauch auf den Nikolaus von Myra, der im dritten und vierten Jahrhundert nach Christus gelebt hat. Er ist ein besonders bekannter Heiliger, der als Bischof von Myra (in der heutigen Türkei) wirkte. Sein Name stammt aus dem Griechischen (Nikolaos) und heißt übersetzt "Sieg des Volkes". Traditionell trägt er das Gewand eines katholischen Bischofs mit einer Mitra (liturgische Kopfbedeckung) und mit einem Krummstab. Sein Todestag ist der 6. Dezember (Jahr nicht genau bekannt), der bis heute als Gedenktag im Christentum begangen wird.
Brauch als Familientradition
Der Nikolausbrauch ist heute bei vielen Familien eine wichtige Tradition – sowohl als "Konsumenten" wie auch als aktive Nikolos. Seit knapp 30 Jahren macht zum Beispiel der Bischofshofener Richard Holfeld schon Hausbesuche als Nikolaus. Mittlerweile sind auch seine Kinder schon als Krampus und Engerl mit ihm unterwegs. Mehr dazu hier:
Bauernregeln zum Nikolaus
Rund um den Nikolaus entstanden auch einige Bauernregeln, die sich auf das Wetter im bevorstehenden Winter beziehen:
Regnet es an Nikolaus,
wird der Winter streng, ein Graus.
Trockener St. Nikolaus,
milder Winter rund ums Haus.
Fließt zu Nikolaus noch Birkensaft,
kriegt der Winter keine Kraft.
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