ÖBB fokussiert auf Salzach

Der Ennspongau kommt weiter nicht zum Zug

Der Ennspongau hofft schon länger auf eine bessere Anbindung ans Schienennetz – bislang aber vergeblich.

ENNSPONGAU. Der Schienen-Anschluss des Ennspongaus ist nicht einfach. Um auf sein Auto verzichten zu können, müssen die Ennspongauer oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Vor Kurzem präsentierte das Land Salzburg zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die anstehenden Projekte für das Jahr 2022. Besserung für den Ennspongau ist hier aber keine in Sicht. Keines der ausgeschriebenen Vorhaben hat mit dem Ennspongau zu tun. 

"Das Land ist an einer Verbesserung der Situation im Ennspongau natürlich interessiert und auch im ständigen Austausch mit den ÖBB. Doch konkrete Pläne gibt es in der Region derzeit nicht. Der Ennspongau birgt natürlich auch einiges an Potenzial. Eine bessere Anbindung an das Schienennetz wäre natürlich wünschenswert, aber es stellt sich hier natürlich auch immer eine Kostenfrage. Derzeit wird – auch wenn es kaum ein Angebot gibt – das bestehende kaum genutzt", erklärt Fabian Scharler, stellvertretender Pressesprecher von Landesrat Stefan Schnöll.

Keine großen Änderungen

"Die ÖBB analysieren gemeinsam mit dem Land Salzburg und dem Salzburger Verkehrsverbund (SVV) regelmäßig die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden, um ein möglichst breites Angebot im öffentlichen Verkehr bieten zu können. Da erst im Dezember der neue Fahrplan in Kraft getreten ist, wird es in den nächsten Monaten keine grundlegenden Änderungen im Fahrplan geben. Dennoch wird man sich langfristig auch die Situation im Enns-pongau genau anschauen", unterstreicht Raphaela Enghuber, Pressereferentin der ÖBB.

Radstadts Bahnhof wird wohl bleiben

Der Bahnhof in Radstadt ist schon länger Teil der Verhandlungen. Die ÖBB plant gemeinsam mit dem Land Salzburg eine "Attraktivierung" des Stopps. "Der Bahnhof Radstadt ist einer jener Bahnhöfe, der im Rahmen einer Infrastruktur-Offensive im inneralpinen Raum im Zeitraum zwischen 2023 – 2028 attraktiviert wird", so Enghuber.
Bürgermeister Christian Pewny plant, dass ein Erhalt des geschichtsträchtigen Gebäudes umgesetzt wird: "Bei internen Sitzungen kamen wir zum Entschluss, dass das Bahnhofsgebäude erhaltungswürdig ist. Ansonsten sind wir noch nicht viel weiter. Wir bemühen uns derzeit um einen Gesprächstermin, um Konkreteres zu besprechen. Ein Baustart zwischen 2024 und 2026 wäre für uns sehr wünschenswert – es hängt aber viel mit der Tunnelsanierung zusammen, darum zögert sich die Umsetzung noch etwas hinaus."

Bei der Salzach ist viel los

Im Salzach-Pongau werden heuer mehrere Brücken erneuert und etliche Kilometer Gleise neu verlegt. Im Streckenabschnitt St. Johann – Schwarzach/St. Veit – Lend werden Brücken sowie Mauern und Entwässerungsanlagen saniert. Im Mai werden im Bahnhof Schwarzach/St. Veit wichtige Weichen renoviert, dabei wird nur eine beschränkte Anzahl an Bahnsteigen zur Verfügung stehen und Umstiege in Anschlusszüge werden nach Bischofshofen verlegt. Im Streckenabschnitt Sulzau – Werfen – Bischofshofen erneuern die ÖBB im Spätsommer 2022 Gleise samt Schotterbett und Unterbau. Dies sei vor allem im schwer zugänglichen Bereich zwischen Sulzau und Werfen eine Herausforderung.

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