Salzburger Festspiele 2021
"Der Jedermann ist 'down to earth'"
Anna Rieser ist Schauspielerin aus Bad Hofgastein. Erst erhielt sie den Nestroy-Preis, jetzt eine Rolle beim "Jedermann". "Geplant hatte ich das alles nicht. Ich lasse die Dinge gerne auf mich zukommen", sagt die 32-Jährige.
SALZBURG, BAD HOFGASTEIN. "Der 'Jedermann' bei den Salzburger Festspielen war für mich immer ein Mysterium, etwas Großes, Beindruckendes und irgendwie Einschüchterndes. Als Teil davon habe ich schnell gemerkt, dass die Menschen, die an der Produktion beteiligt sind, wirklich 'down to earth' sind. In den Proben haben wir uns auf das Wesentliche konzentriert. Wir haben gemeinsam viel darüber diskutiert, was wir erzählen wollen und was uns bei der Umsetzung des Stücks wichtig ist", sagt Anna Rieser. Die Bad Hofgasteiner Schauspielerin spielt "Des Schuldknechts Weib" und eine der Guten Werke.
Spielen unter freiem Himmel
Es ist ihr erster Auftritt bei den Salzburger Festspielen – "und das ist speziell für mich. Vor allem für meine Mama ist es etwas ganz Besonderes", so die 32-Jährige. "Speziell ist es, draußen zu spielen, unter freiem Himmel. Das unterstützt den Inhalt des Stücks."
"Lasse die Dinge auf mich zukommen"
Schauspielerin werden wollte die Gasteinerin schon früh. Nach dem Abschluss des Borg Gastein sammelt sie erste Erfahrungen an der Filmacademy Wien und geht 2012 ans Mozarteum, wo sie Schauspiel studiert. Dann erhält Rieser ein Engagement am Landestheater Linz, dessen Ensemble sie bis 2020 angehört. Seit der Spielzeit 2020/21 ist sie Ensemblemitglied am Volkstheater Wien. "Planen lässt sich nichts. Ich lasse die Dinge auf mich zukommen", sagt Rieser.
"Ja, ich hatte Zeit"
Und so traten auch die Festspiele an sie heran: "Bettina Hering (Leiterin Schauspiel bei den Salzburger Festspielen) hat mich angerufen und gefragt, ob ich Zeit hätte, beim ‚Jedermann’ dabeizusein – ja, ich hatte Zeit", lacht Rieser. Aufmerksam wurde Hering auf sie, weil Anna Rieser 2019 den Nestroy-Theaterpreis als bester weiblicher Nachwuchs erhalten hat.
"Masken sind eine Barriere"
Das schönste Erlebnis bei den Festspielen war für sie bisher die Premiere: "Es gab da noch keine Maskenpflicht, daher konnten wir in so viele Gesichter schauen. Die Emotionen des Publikums sind lesbar und so entsteht automatisch ein Dialog. Die Masken sind schon eine leichte Barriere. Aber die Sicherheit ist mir wichtig und ich freue mich, dass wir überhaupt auftreten können", sagt Rieser.
Zu sehen ist Anna Rieser als "des Schuldknechts Weib" noch an folgenden Terminen:
- 18. August: 21 bis 23 Uhr am Domplatz
- 23. August: 17 bis 19 Uhr am Domplatz
- 26. August: 17 bis 19 Uhr am Domplatz
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