Der Sozialdialog Pongau beantwortete Fragen zu Flucht, Migration und Asyl
Die Integration wurde als Maß aller Dinge hervorgehoben.
BISCHOFSHOFEN (aho). Wie mit der Flüchtlingskrise in Europa, in Österreich, in Salzburg und speziell im Pongau umgegangen werden soll, darüber wurde beim Sozialdialog Pongau vergangene Woche im Kultursaal Bischofshofen diskutiert. Radstadts Bürgermeister Josef Tagwercher begrüßte als stellvertretender Vorsitzender des Regionalverbands Pongau eine überschaubare Zahl an Teilnehmern.
Nachdem Mag. Stefan Wally in seinem Vortrag die Migrationsgeschichte Europas kurz skizzierte, wurde schnell klar: "Es wird niemals alles so bleiben wie es ist. Ohne Zuwanderung hätte Österreich im Jahr 2070 nur mehr etwa fünf Millionen Einwohner."
Im Anschluss berichtete Mag. Bahri Trojer (Österreichischer Integrationsfonds) von seiner eigenen Integration. Der gebürtige Kosovo-Albaner kam durch sein Studium nach Österreich und lebt seit 19 Jahren in Hollersbach: "Integration ist viel mehr als nur die Sprache. Die Leute müssen mit der Bevölkerung und den Vereinen in Kontakt kommen, damit sie die Kultur kennenlernen und am Gemeindeleben teilnehmen können."
Flüchtling Majid erzählt
Als Highlight der Veranstaltung schilderte der Flüchtling Majid seine aktuelle Situation – und das bereits in recht gutem Deutsch. Der 22-jährige Syrer studierte in Aleppo Biologie, lebt nun seit 10 Monaten in Europa. "Meine Heimat wurde zerstört, meine Träume ebenso. Ich war einen Monat lang auf der Flucht mit der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft", erzählte Majid. Sein Wunsch ist eine Ausbildung im Tourismus: "Da ich nun allein lebe, kann ich bereits sehr gut kochen", lächelt der Syrer.
Als der Goldegger Bürgermeister Hans Fleißner von der vorbildlichen Integration in seiner Gemeinde berichtet, war Landesrätin Martina Berthold angetan: "Wenn die Bürgermeister mit so gutem Beispiel voran gehen, wird uns das gelingen. Vor einem halben Jahr war die Stimmung noch ganz anders."
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