Ein Leben im Dienst des Roten Kreuz
ST. JOHANN (pew): Täglich wählen wir die Nummer der Rettung und nehmen ihre Dienste als selbstverständlich in Anspruch. Dass sich die Sanitäter dadurch aber oftmals selbst in gefährlichen und schwierigen Situationen wiederfinden, bleibt meistens außen vor. So erklärte auch der Rot-Kreuz Veteran Pritz Günther, der seit mittlerweile 30 Jahren im Notfalldienst arbeitet, im Interview:
„2005 wurden wir zur A10 Autobahn vor Werfen gerufen und mussten einen der schlimmsten Einsätze meiner Laufbahn miterleben. Damals kollidierten drei Fahrzeuge miteinander und gingen in Flammen auf, Verletzte lagen am Asphalt und kämpften ums Überleben. Sich in solchen Einsätzen wiederzufinden ist nicht immer leicht. Mittlerweile gehören Autounfälle aber fast zum Alltag, nur wenn sie so schwer ausfallen vergisst man es natürlich nicht so schnell“
Je an ein Ende im Rettungsdienst gedacht?
„Nein. Die positiven Aspekte überwiegen derartig, dass ich mir nicht vorstellen kann den Beruf an den Nagel zu hängen. Gelungen reanimierte Personen im Alltag wieder anzutreffen und zu sehen, dass es ihnen gut geht, ist einer der vielen Gründe, die mich weitermachen lassen.
Auch persönliche Vorfälle kamen vor!
„Als meine Tochter erst vier Monate alt war kam es bei ihr fast zu einem plötzlichen Kindstod. Ich musste sie beatmen und wiederbeleben, heute geht es ihr blendend, doch ob ich das ohne die Ausbildung beim Roten Kreuz geschafft hätte weiß ich nicht.“
Rettung im Umschwung
In den letzten Jahren verzeichnete die Rettung nicht nur im Freiwilligen-Bereich, sondern auch bei den Festanstellungen ein Zuwachs an begeisterten jungen Sanitätern. So ist auch der Bischofshofner Marco Amtmann einer der zahlreichen jungen Helfer, auf die wir Tag täglich bauen können.
„Der Zivildienst gab mir einen ersten Einblick in den Alltag als Sanitäter und hat mich mit der täglichen Interaktion mit den Angestellten und Patienten so überzeugt, dass ich einen Karrierewechsel eingeschlagen habe und als Festangestellter zur Rettung wechselte.“, so Marco Amtmann, der seit knapp zwei Jahren festangestellt bei der Rettung dabei ist.
Auch die Leitung der Zentrale in St. Johann ist in den letzten Jahren in jüngere Hände gefallen und hat mit Daniel Kofler einen neuen Bezirksgeschäftsführer gefunden.
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