Engerlingplage
Entschädigung für Landwirte
Die Larven der Mai- und Junikäfer haben 2019 massive Schäden auf den Feldern einiger Salzburger Bauern verursacht. Im Pongau waren vorwiegend Werfen und Goldegg betroffen, die Landwirte erhalten nun eine Entschädigung für den Ernteausfall.
PONGAU. Sie sind bis zu sechs Zentimeter lang, weißlich bis orangebraun und fressen sich vier Jahre lang durch die Wurzeln der Felder. Engerlinge sind Käferlarven und vor allem jene der Mai- und Junikäfer sind ein massives Problem für Salzburgs Bauern. Die Larven bleiben bis zu vier Jahre in der Erde und tun sich in dieser Zeit an den Wurzeln von Gräsern und Futterpflanzen gütlich. In Ganz Salzburg waren rund 295 Hektar von den Larven befallen.
Hitze begünstigte Befall
Trockenes und warmes Wetter begünstigen den Befall durch die Mai- und Junikäfer. Im letzten Sommer war er stellenweise so stark, dass er sogar existenzgefährdend wurde. Die Landwirtschaftskammer (LK) Salzburg berichtete zum Beispiel von der Familie Gschwendtner, Fallsteinbauer in Werfen. Ihre Wiesen liegen auf knapp 900 Metern Seehöhe, die Engerlinge frassen eine Mähfläche von rund sechs Hektar kahl. "Beim ersten Schnitt haben wir nur ein Drittel des Ertrages normaler Jahre eingefahren, der zweite Schnitt ist komplett ausgefallen", erzählte Hubert Gschwendtner gegenüber der LK.
Hilfe für Betroffene
Finanzielle Hilfe bekommen die betroffenen nun von der Rostock'schen Jungbauernstiftung. „Knapp 80.000 Euro sind es, die von der Rostock'schen Jungbauernstiftung an jene Landwirte ausbezahlt werden, bei denen mehr als 30 Prozent der Flächen geschädigt sind. Das sind 37 Betriebe mit rund 218 Hektar betroffener Fläche“, erklärt Landesrat Josef Schwaiger, der auch Vorsitzender des Stiftungskuratoriums ist, und Kuratoriumsmitglied Robert Zehentner. Die Hotspots der betroffenen Flächen liegen in Strobl, gefolgt von Werfen und Goldegg.
Vorsorge wird unterstützt
Fünf landwirtschaftliche Betriebe habe es besonders arg getroffen: Auf 30 Hektar haben die Engerlinge im Sommer zwischen 90 und 100 Prozent der Ernte vernichtet. „Solche Ausfälle bringen Bauernfamilien in eine enorm schwierige wirtschaftliche Situation. Daher sieht es die Stiftung als Verpflichtung, in Not geratenen Landwirten finanziell unter die Arme zu greifen“, unterstreicht Schwaiger. Es soll nicht bei der Hilfe bleiben, wenn der Schaden schon angerichtet ist: „Voraussetzung für eine Entschädigung durch das Land Salzburg ist, dass wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung durchgeführt wurden. Dafür gibt es ein Förderprogramm“, meint Schwaiger. Alle 70 betroffenen Betriebe werden unterstützt. Die Höhe der Förderung richtet sich nach der Art der Bekämpfungsmethode und der Hangneigung.
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