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"Guad is ganga!" – Rudi's Homegarden Project
Statt sich während des ersten Lockdowns zu verkriechen hat sich Rudi Pichler in seinem Garten verschanzt und genau dort ein neues Projekt gestartet. In "Rudi's Homegarden Project" lässt er die Menschen via YouTube an seinem Gartenjahr teilhaben.
PONGAU. Der gebürtige Kleinarler Rudi Pichler, vielen bekannt durch den Film "Lehrling der Zeit", hat sich seit dem ersten Lockdown ganz seinem Garten in St. Georgen verschrieben und daraus ein Videoprojekt gemacht. Als es im März hieß, dass jetzt alle zu Hause bleiben sollen, war Pichler gerade in Vorbereitung eines neuen Projekts, doch da Nichtstun nicht seine Stärke ist, hat er "Rudi's Homegarden Project" gestartet. In den Videos, die er regelmäßig auf YouTube veröffentlicht, kann man ihn bei der Arbeit in seinem Garten mit allen Erfolgen aber auch Schwierigkeiten – wie seinem Erzfeind die Maus – begleiten.
Nix geht mehr
Der Auslöser für "Rudi's Homegarden Project" war tatsächlich der erste Lockdown. "Am Anfang, als keiner wusste, was auf einen zukommt oder was alles zugesperrt werden würde, da habe ich mich eigentlich auch ein bisschen in meinem Garten verschanzt und dort habe ich gemerkt wie gut er mir tut. Und dieses Gefühl der Freude wollte ich mit den Videos irgendwie weitergeben und so ist das in Kooperation mit der Firma Doppelkopf entstanden", erklärt der gelernte Koch. "Jeder, der sich ein kleines Fleckerl Garten anbaut, trägt ein bisschen zu einer bessern Welt bei", sagt Pichler. Das sei auch der Grund, weshalb er das Projekt mache: "Ich will Leute fürs Garteln begeistern. Ich will schöne Videos machen, ich will gute Videos machen und ich möchte Leute dazu begeistern."
Kraft aus dem Garten holen
"Am Ende der Saison kann man schon sagen, dass alles, was ich angebaut habe, so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hatte zum Glück keine größeren Plagen oder Ausfälle, das schon mal ein Kohlweißling oder Ähnliches da ist, kann passieren", resümiert Pichler. Der Garten ist für Pichler eine Energiequelle, er stecke zwar körperliche Kraft hinein, bekäme aber dadurch eine geistige Erholung. "Man wird dadurch im Kopf freier und damals war die Situation auch so, dass ich nicht wusste, was ich jetzt tun soll. Als der Lockdown gekommen ist war ich eher kraftlos, als ich dann das Gartenprojekt angefangen habe, habe ich wieder Kraft bekommen", erläutert er die Wirkung für ihn selbst.
Philosophie der Pflanzen
Auch im Winter sollen der Garten und die Natur nicht zu kurz kommen. "Das Ganze wird unter Wintergartenprojekt, in dem ich mich mit der Pflanzenphilosophie auseinandersetzten will", gibt Pichler einen Ausblick. Der ganze Garten wird eingewintert und erstmal in Ruhe gelassen. In dieser Zeit geht es mit der Pflanzenphilosophie weiter: "Wir werden uns mit Emanuele Coccia auseinandersetzen, der 'Die Wurzeln der Welt' geschrieben hat. Und mit 'Die Intelligenz der Pflanzen' von Stefano Mancuso, der uns auch zeigt, dass Pflanzen nicht nur Gemüse sind. Sie haben einen Sinn zu sehen, einen Sinn zu kommunizieren und da werden wir auch die Sichtweise der Pflanzen etwas stärker aufgreifen."
Hier geht es zu "Rudi's Homegarden Project".
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