Theresia Höll:

"Meine Fitness hat mir das Leben gerettet"

Frau Höll überstand ihren Fahrradunfall dank ausgezeichneter körperlicher Verfassung ohne Folgeschäden.

BISCHOFSHOFEN (aho). Drei bis vier Mal wöchentlich geht Theresia Höll zum Krafttraining – und das mit 84 Jahren. Die rüstige Bischofshofenerin ist fit wie kaum eine andere Frau in ihrem Alter. Ihre Fitness hat ihr vor kurzem bei einem Radunfall "das Leben gerettet", wie sie selbst erzählt.

Auf Steine zugeradelt

"Die Ärzte haben mir gesagt, dass dieser Unfall ohne meine gute muskuläre Verfassung schlimm ausgegangen wäre, dass ich das vielleicht gar nicht überlebt hätte", sagt die Bischofshofenerin. Den Unfallhergang schildert die 84-Jährige so: "Vor mir ist ein Radfahrer abgebogen, ich war vermutlich etwas zu schnell dran, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und musste deshalb ausweichen. Dabei bin ich auf zwei riesige Steine zugeradelt."

Ohne Brüche überstanden

Nach dem Aufprall wollte die Dame im ersten Moment nicht ins Spital – der Schock saß doch tief. Später fuhr sie mit dem Zug alleine ins Krankenhaus. "Meine Enkerl haben mich noch geschimpft, warum ich denn nichts gesagt habe", lacht die Seniorin im Nachhinein. "Der Arzt hat mir dann schmunzelnd gesagt: 'So wie Sie von der Liege runter steigen, fehlt Ihnen nichts'", berichtet Höll, die den Unfall ohne Brüche überstanden hatte. Den Fahrradlenker hatte sie sich in den Bauch gerammt und Blutergüsse davon getragen, die Haut im Gesicht war vom Sturz aufgerissen, die Hand blau angelaufen, der Kopf blutete von einem Cut. "Ich hatte großes Glück, weil ich auch ohne Helm unterwegs war. Aber der Sport und meine gute Verfassung haben mir das Leben gerettet", sagt Höll.

Großen Ehrgeiz bewiesen

Seit 20 Jahren besucht sie das örtliche Fitnessstudio, ehrgeizig war sie aber auch davor schon immer: "Ich habe Schwimmen, Skifahren und Tennisspielen erst im Erwachsenenalter gelernt. Auch im Studio habe ich mir selbst alles erarbeitet", ist die 84-Jährige stolz. "Altersgemäßes Krafttraining ist eine Lebensversicherung, wie man bei Resi Höll sieht", weiß auch Bodyland-Chef Stefan Würnitzer, der stolz auf seine treue Besucherin ist. Im Fitness-Studio trainiert die 84-Jährige alle Muskelgruppen am Körper. Zudem ist sie ohnehin fast täglich mit dem Rad unterwegs. "Solange ich noch alle Strecken selbst schaffe, fahre ich nicht mit dem Bus", zeigt Höll ihren Ehrgeiz.
Ihr Training bestimmt die Dame übrigens gänzlich alleine – schließlich müsse jeder selbst wissen, was seinem Körper gut tut. Ihr dürfte das Training jedenfalls sehr gut bekommen: "Wenn das noch länger so bleibt, darf ich mich nicht beschweren. Solange ich gesund bin, reicht mir das", gibt sich Resi Höll genügsam.