Ein Tag mit
Rettungseinsatz im Hochgebirge

Die Einsatzkräfte bringen die Verletzen zur anderen Seeseite. | Foto: Anita Marchgraber
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Gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer führten vier Ortsstellen der Pongauer Wasserrettung eine Großübung auf knapp 2.000 Metern Seehöhe durch.

BÖCKSTEIN. Bei einer Baustelle im Bereich des Bockhartsees im Gasteinertal ist eine Mure abgegangen und riß Personen und Material mit sich. So sah das Szenario der groß angelegten Übung der Österreichischen Wasserrettung mit Unterstützung des Bundesheeres aus. Dabei wurde jedes erdenkliche Hindernis zur Probe für den Ernstfall. "Für uns ist diese Übung eine außergewöhnliche Chance, da wir mit Hilfe des Heeres Szenarien üben können zu denen wir nur selten Gelegenheit haben", sagt Übungsleiter Stefan Ring von der Ortsstelle Pongau West. An der Aktion nahmen vier Pongauer Ortsstellen teil, Pongau West, St. Johann, Bischofshofen und die "Hausherren" Gastein.

Abgelegenes und unwegsames Gelände

Die Wasserretter erfuhren nicht genau wieviele Personen, in dem schwer zugänglichen Gelände, verunfallt waren bzw. vermisst wurden. Die Einsatzkräfte mussten nicht nur akute Personenrettungen durchführen, auch die Vermisstensuche durch Taucher wurde gefordert. Durch die abgelegene Unfallstelle beim Bockhartsee auf 1.880 Metern Seehöhe wurde zur Unterstützung das Österreichische Bundesheer mit Helikoptern angefordert. Diese transportierten die Einsatzkräfte und ihre technische Ausrüstung zu den Verunfallten Personen. „Gemeinsame Durchführung der vereinbarten Taktik, effiziente Kommunikation zweier unterschiedlicher Einsatzorganisationen und Koordination von Einsätzen am Boden und in der Luft – das alles muss geübt werden. Ein Szenario, das es bisher in dieser Form bei uns noch nicht gab“, weist Engelbert Haunsperger, Bezirkseinsatzleiter im Pongau und Pinzgau, auf die Besonderheit der Übung hin.

Schlauchboote in der Luft

Eine Premiere war für beide Einsatzorganisationen ist der Transport der Schlauchboote zur Unfallstelle. "Wir haben uns zuvor erkundigt, wie ein so leichtes Boot transportiert wird, aber das direkte Verhalten ist für uns auch neu", erklärt ein Techniker des Hubschrauber Teams nach dem ersten Probeflug mit dem Einsatzboot. Wie die Boote schlußendlich beim See anlandeten, wurde erst während der Übung entschieden um die Situation so realitätsgetreu wie möglich zu halten. „Ziel ist das Zusammenspiel der verschiedenen Teams bei der Rettung von Menschen größerer Anzahl in abgelegenen Bereichen, wie hier im Hochgebirge“, fasst Einsatzleiter Hannes Fankhauser zusammen.

Jede Möglichkeit geübt

Mit den Booten landete auch der erste Trupp von Einsatzkräften. Sie mussten noch zur anderen Seeseite fahren, wo sich das Unglück ereignete. Kurz darauf folgten die zweite Rettungsmannschaft, während dessen machten sich drei Einsatzbusse mit Motorboot auf den Weg zum See. „Besonders herausfordernd ist bei dieser Übung der technisch schwierige Lufttransport von Booten der Wasserrettung im Gebirge, die Bergung der Personen aus so hoch gelegenen Gewässern und die koordinierte Evakuierung von mehreren Verletzten", erklärt Ring. Neun Verunfallte waren zu bergen, dabei kamen auch die Taucher zum Einsatz, denn ein "Opfer" ertrank bei dem Unglück. Ein Fall, der in der Realität leider öfter durchgeführt werden muss.

Zügige und sichere Bergung

Die Zeiten und Fahrten während der Übung erscheinen ungemein lang, doch erfolgt die Rettung bzw. Bergung der Personen in dem schwererreichbaren Gelände sehr zügig. Das Zusammenspiel zwischen Bundesheer und Wasserrettern funktioniert gut. Bernd gehört zur Mannschaft des Hubschraubers und übernimmt die Einweisung am Seeufer. Im Gespräch erklärt er, dass es von Vorteil ist wenn Personen vor Ort sind die die Einweisung beherrschen. Sollten genug Kräfte vom Heer selbst da sein, übernimmt einer von diesen die Einweisung. "Es geht einfach darum die Sicherheit auch rund um den Hubschrauber zu gewährleisten und so sind wir über routinierte Helfer dankbar."

Die Situation genützt

Nach dem taktischen Ende der Übung wird die Gelegenheit genutzt um eine Personenrettung aus der Luft und den Absprung der Taucher aus dem Hubschrauber zu trainieren. "Dies sind Fälle die bei uns extrem selten vorkommen, doch sollten sie auch beherrscht werden", erklärt Ring die zusätzliche Übung. Ein Spannender Übungstag für die Wasserretter und die Soldaten, doch ist zu hoffen, dass das geübte nicht so schnell zum Einsatz kommen muss.

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