Mega-Investition
Seilbahnprojekt in Großarl soll Wintersaison sichern

2017 rückten in Großarl für Pistenarbeiten bereits einmal die Bagger an.  | Foto: Großarler Bergbahnen
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Das Seilbahnprojekt, das das Großarltal mit Dorfgastein verbinden soll, hat schon einiges an Kritik eingesteckt. Nun geben die Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen genauere Einblicke in das Projekt. Auch die Alpenverein-Sektionen beider Täler sprechen sich für das Projekt aus – mahnen aber zur Vorsicht.

GROSSARL. Das "Tal der Almen" sollte schon bald um eine Skischaukel reicher werden. Die Skigebiete Großarltal und Dorfgastein sollten mit einer Skischaukel über das Kieserl zusammengeschlossen werden. Doch die Meinungen zur Erweiterung des Skigebietes gehen auseinander – auch Josef Gruber von den Großarler Bergbahnen ist sich der Kritik bewusst, weiß aber auch, dass das Großprojekt viele positive Entwicklungen birgt. "

Ich kann mich an wenige Projekte erinnern, die nicht auch kritisiert worden wären, und letztlich dann doch Teil unserer Erfolgsgeschichte wurden. Aber natürlich gab es auch vereinzelte Fehlentscheidungen, wie in anderen Unternehmen auch. Es gibt kein Projekt das ausschließlich Vorteile hat. Aber diese Investition hat im Hinblick auf die Absicherung der touristischen Angebote – damit auch den touristischen Wandel berücksichtigend, ausgelöst durch die Klimafrage – überwiegend positive Aspekte", erklärt Josef Gruber, Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen.

2017 rückten in Großarl für Pistenarbeiten bereits einmal die Bagger an.  | Foto: Großarler Bergbahnen
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Natur ist im Fokus

Obwohl das Projekt ein nicht unerheblicher Eingriff Eingriff in die Natur der Region ist, werden laut Josef Gruber viele Hebel in Bewegung gesetzt, um die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. "Für die neue Skischaukelachse gibt es eine seit längerem positive Beurteilung der Umweltverträglichkeits-Behörde. Das ist Grundvoraussetzung, dass ein Projekt so weit gedeihen kann. Flächenbeanspruchungsmäßig bleibt alles im Rahmen. Wir geben der Natur auch ein vielfaches zurück, als wir durch erdbauliche Eingriffe beanspruchen müssen. Und selbst das, was wir angreifen, begrünen wir so schnell wie möglich", sagt Gruber.

2018 war im Sommer kaum noch etwas von den Arbeiten zu sehen – so will man es auch beim Großprojekt machen. | Foto: Großarler Bergbahnen
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Einsatz für Naturschutz

"Behördlicherseits gehen diese Maßnahmen alle durch die naturschutzrechtliche Prüfung. Die Großarler und Dorfgasteiner Bergbahnen haben sich verpflichtet, das im Pongau unserer Information nach größte jemals dagewesene Ausgleichsmaßnahmenprojekt umzusetzen. Flächen von nahe 100 Hektar werden geschützt oder für Fauna und Flora verbessert. In Eingriffsbereichen lebende Tiere werden aufwändig in Ersatzlebensräume umgesiedelt", gibt Manfred Millinger, technischer Geschäftsführer der Bergbahnen in Großarl und Dorfgastein, bekannt.

Der kaufmännische Geschäftsführer Josef Gruber und sein Kollege Manfred Millinger, technischer Geschäftsführers. | Foto: Foto: Großarler Bergbahnen
  • Der kaufmännische Geschäftsführer Josef Gruber und sein Kollege Manfred Millinger, technischer Geschäftsführers.
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Alpenverein positiv gestimmt

"Grundsätzlich setzt sich der Alpenverein als 'Anwalt der Alpen‘ gegen eine weitere Zerstörung von Natur- und Kulturlandschaften ein", erklärt Josef Kendler, Obmann des Alpenvereins Sektion Großarl-Hüttchlag. Doch der Verein zeigt sich angesichts des Großporjektes, durchaus befürwortend. "Beim Ski-Schaukel-Projekt Großarl-Dorfgastein handelt es sich im Hinblick auf den Großarler Bereich – aus unserer Sicht – nicht um eine Neuerschließung, sondern um eine Reaktivierung eines Skigebietes, das seit den 1930er-Jahren bereits als Skigebiet genutzt und beworben wurde. Reste eines Liftes aus den 1970er-Jahren zeugen heute noch davon, dass hier aktiver Skilauf mit Personenbeförderung betrieben wurde. In den vergangenen Jahren wurde die Skiroute im Bereich des Kieserls schon bei Bedarf präpariert, somit ist dieser Abfahrtsbereich nicht neu, sondern soll erweitert und verbessert werden", weiß der Obmann.

Die Skischaukel sollte weiter Skigäste in die Region locken. | Foto: Großarler Bergbahnen
  • Die Skischaukel sollte weiter Skigäste in die Region locken.
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"Eingriff nicht so gravierend"

"Da der Großteil der geplanten Pistenfläche – die vieler Orts schon besteht – oberhalb der Waldgrenze liegt, ist aus unserer Sicht der Eingriff in die Natur nicht so gravierend, dass wir hier grundsätzlich dagegen sein müssten. Wir vertrauen hier schon auch auf die Kompetenz, das Wissen und die Sorgfaltspflicht gegenüber der Natur der handelnden und verantwortlichen Personen, welche die geplanten Maßnahmen umsetzen wollen. Gleiches gilt auch für die Baulichkeiten, wo wir uns wünschen, dass sie sich später nicht als ‘Klötze am Berg‘ präsentieren", so Kendler weiter.

Josef Kendler, Obmann des Alpenvereins Sektion Großarl-Hüttchlag, sieht im Seilbahnprojekt keinen massiven Eingriff in die Umwelt. | Foto: TVB Großarltal
  • Josef Kendler, Obmann des Alpenvereins Sektion Großarl-Hüttchlag, sieht im Seilbahnprojekt keinen massiven Eingriff in die Umwelt.
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Sensibles Gebiet

Dem stimmt auch Rudolf Trauner, Obmann des Alpenverein Dorfgastein zu. Trauner fügt aber noch hinzu: "So wie es in den derzeitigen Planungen aussieht, kann man den Bau definitiv unterstützen. Gefährlich wird es aber, wenn in den nächsten Jahren bei der oberen Bahnstation zusätzliche Bauten und Ausbauten stattfinden. Der Bereich zum Schuhflicker dem Grat entlang Richtung Süden ist äußerst sensibel – hier muss man in den nächsten Jahren sehr vorsichtig sein. Ich muss aber auch betonen, dass uns seitens der Projektverantwortlichen zugesichert wurde, dass Erweiterungen in diesem Bereich nicht vorgesehen sind", erklärt Trauner.

Dient der Tourismus-Sicherung

Das Großprojekt sollte vor allem auch den Tourismus der Region langfristig sichern. "Trotz unerfreulicher klimamäßiger Entwicklung wird es auch die nächsten Jahrzehnten noch einen gut funktionierenden Wintertourismus geben – wenn sich auch die Höhenlage verschieben wird", erklärt Josef Gruber. "Wenn die Finanzierung nun noch gesichert werden kann, ist davon auszugehen, dass der entsprechende Umsetzungsbeschluss durch die Seilbahneigentümer auch gefasst wird", sagt Josef Gruber.

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