200 Jahre Stille Nacht
VIDEO: Eine stille Nacht in Wagrain
Das Stück "Stille Maus und Stille Nacht" entführte bei der Uraufführung in Joseph Mohrs Geschichte.
WAGRAIN. Bevor das Stück "Stille Maus und Stille Nacht" in der Wagrainer Mehrzweckhalle beginnt, werden Kinder auf den Schoß genommen, Sessel mit Jacken erhöht und Plätze für die Kleinsten ganz vorne gesucht. Die Spannung vor der Uraufführung ist nicht nur bei den jungen Zusehern groß.
Ein Auftragsstück
In der ersten Reihe sitzt Felix Huby, der Autor des Stückes. Der Drehbuch- und Bühnenautor hat das Stück Stille Maus und Stille Nacht im Auftrag des Wagrain Kleinarl Tourismus verfasst. Der Wunsch, die Kirche in das Stück einzubringen, sei von Anfang an da gewesen. Es wurde in Wagrain noch geprüft wie die Verbindung machbar sein könnte. "Mich hat es gewundert, dass kein Österreicher genommen wurde, aber der Indentant wird schon wissen, was er macht," sagt Huby. Er habe sich erst in das Leben Joseph Mohrs einarbeiten müssen. Stücke mit Puppen sind für ihn nichts Neues, doch mit Marionetten hätte er zum ersten Mal gearbeitet. "Ich habe mir Unterstützung von Barbara Heuberger, der Leiterin des Marionettentheaters, geholt," erklärt Huby.
Sehen Sie hier Sequenzen aus dem Stück "Stille Maus und Stille Nacht":
Kleiner großer Fan
Die achtjährige Laura sitzt auf fünf Jacken, sie wartet auf den Auftritt von Florian Sumerauer. Der Darsteller des Franz Xaver Gruber ist ihr Onkel und schlüpft während des Stücks in die verschiedensten Rollen. Als Sumerauer die Bühne in der Rolle der Mutter von Jospeh Mohrs bester Freundin betritt, kann sich Laura kaum halten vor Lachen. Nicht nur Laura ist von dem Stück begeistert, auch die Erwachsenen sind ganz gefesselt von dem Geschehen auf der Bühne.
Viele Fäden
Die Arbeit mit den Marionetten war für die Schauspieler neu. "Ich habe davor noch nie mit einer Marionette gespielt, dachte aber, das würde nicht besonders schwer sein. Als ich bei der ersten Probe die ganzen Fäden gesehen habe, hatte ich wahnsinnigen Respekt davor," erzählt Hanno Waldner, der Joseph Mohr spielt. Man könne jegliche Bewegung mit einer Marionette ausführen, doch ohne die Unterstützung ihres Marionetten-Coachs, wäre es ihm nie geglückt.
Pfarrer sein
Der Ortswechsel zur Joseph Mohr Kirche lässt die Menschen ruhiger werden. Doch ist der Anblick eines Schauspielers hinter dem Altar befremdlich. "Wir haben um Erlaubnis gefragt, dass ich einen Pfarrer direkt in einer Wagrainer Kirche spiele. Erst wollte ich vor dem Altar stehen bleiben. Das Stück verlangt es aber, dass ich dahinter trete. Bei den Proben war das ein sehr komisches Gefühl, weil die Kirche für mich ein heiliger Raum ist," erzählt Waldner. Doch als alle Zuseher gemeinsam das ewige Lied "Stille Nacht" anstimmen, denkt niemand mehr daran, dass Waldner kein echter Pfarrer ist.
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