Barbara Saller kehrt der Politik nach 29 Jahren den Rücken zu

BISCHOFSHOFEN (jb, aho). Nach 29 Jahren in der Politik legt Bischofshofens erste Vizebürgermeisterin (ÖVP), Barbara (Wetti) Saller, ihr Amt im April zurück. "Die Zeit ist für mich reif geworden. Ich war jahrzehntelang mit viel Herz dabei und bin stolz darauf, wie positiv sich Bischofshofen in diesen Jahren entwickelt hat. Jetzt freue ich mich auf mehr Zeit für meine Familie und mich selbst", sagt Saller. Ein nochmaliges Antreten um das Amt als Bürgermeisterin sei für sie, auch vor dem Entschluss zu gehen, nicht in Frage gekommen. "Ich wollte meinem Nachfolger gerne genügend Zeit geben, sich vor der Wahl um das Bürgermeisteramt einzuarbeiten", so die Landwirtin.

Lugger folgt dem Urgestein

Neue Nummer eins in der Bischofshofener ÖVP ist Stadtrat Alois Lugger. Der 58-Jährige Bundesheer-Unteroffizier und Landwirt wurde zum Parteiobmann gewählt. Damit löst er Markus Graggaber in dieser Funktion ab, der aufgrund seiner beruflichen Situation seine Ämter auf Gemeindeebene niedergelegt hatte. "Wetti war eine kleine Ewigkeit im Amt und hat eine sehr verdienstvolle Arbeit geleistet. Für viele Bischofshofener ist sie, ähnlich wie Altbürgermeister Jakob Rohrmoser, ein Urgestein in der Stadtpolitik", lobt Lugger seine Vorgängerin.

Zusammenarbeit forcieren

Er selbst will mit der ÖVP die Weichen für 2019 (Bürgermeisterwahl) stellen, weiß aber auch die Dominanz der SPÖ einzuschätzen. "Bischofshofen war immer eine SPÖ-Hochburg. Unser Ziel ist es, die gute Zusammenarbeit mit der SPÖ fortzusetzen und gemeinsam weiterhin Sachpolitik für die Bürger zu betreiben", erklärt Lugger. Seine Aufgabe als künftiger Bürgermeisterkandidat sieht er als große Herausforderung, die ihm aber als Bundesangestellter und nicht zuletzt dank der Unterstützung seiner Familie leichter fällt als manch anderem. "Das Amt wird als Angestellter in der Privatwirtschaft zunehmend schwieriger wahrzunehmen. Auch für mich wäre das ohne meine Frau und meine Familie nicht möglich", weiß Lugger.

Sicherheitsgefühl stärken

Für ihn ist die Sicherheit eines der zentralen Themen in Bischofshofen: "Der Weg der Bundespolitik war der Falsche. Die Präsenz der Polizei muss gegeben sein, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken", spricht der neue Stadt-ÖVP-Chef die unterbesetzten Polizeidienststellen im Pongau an.