Großarler Rindfleisch
Aufziehen, schlachten und vermarkten im Tal
Im Großarltal soll künftig zur Gänze regional produziertes Rindfleisch auf die Teller kommen.
GROSSARL. Großarler Rindfleisch soll in Zukunft eine höhere Wertschöpfung in der Region erzielen. Deshalb setzt das Team der Großarler Genuss GmbH gemeinsam mit der örtlichen Bauernschaft auf ein regionales Vermarktungskonzept: Vom Kalb bis zur Kuh und vom Jungstier bis zum Ochsen soll das Rind im Tal aufwachsen, dort auch geschlachtet werden und zu einem fairen Preis vor Ort vermarktet werden.
"Es gibt noch Aufholbedarf"
Im touristisch geprägten Großarltal stellen rund 200 Bauernhöfe wertvolle Produkte her. Zudem pflegen sie die Naturlandschaft und bewirtschaften die Almen. Mit dem Projekt "Großarler Rindfleisch" wird ein hochwertiges Angebot an regionalem Rindfleisch für Gastronomie und Konsumenten geschaffen. "Die Zusammenarbeit zwischen dem Tourismus und uns Landwirten läuft in einigen Bereichen schon ganz gut. Bei der Verwendung von regionalem Fleisch durch Gastronomiebetriebe gibt es allerdings aus meiner Sicht noch Aufholbedarf", erklärt der Ortsbauernobmann von Großarl, Johann Rohrmoser.
Produktion erfolgt vor Ort
Er stellte das Projekt gemeinsam mit der Großarler Genuss GmbH sowie seinem Hüttschlager Kollegen, Ortsbauernobmann Raimund Rohrmoser, und dem Obmann der Bezirksbauernkammer St. Johann, Silvester Gfrerer, auf die Beine. Federführend dabei ist das Salzburger Agrar Marketing. "Unsere Großarler Genuss GmbH koordiniert den Schlachttermin mit dem Landwirt, holt den Schlachtkörper beim regionalen Metzger ab und verarbeitet das Fleisch", erklärt Geschäftsführer Thomas Ammerer.
"Bestes Fleisch gibt's daheim"
Das Fleisch geht im Shop und im mobilen Verkaufswagen über die Theke und wird zudem direkt an Gastronomen und Hoteliers im Großarltal verkauft. "Uns geht es um eine höhere Akzeptanz für regionale Produkte und um eine offene, ehrliche Zusammenarbeit. Die Wertschöpfung in der Region zu halten, ist oberstes Ziel. Es kann nicht sein, dass wir Lebendtiere und Fleisch quer durch die Welt schicken, wenn es das Beste bei uns daheim gibt", sagt Ammerer.
Mehr Regionalität in Gastro
Viele wissen das regionale Kulinarikangebot im Großarltal bereits zu schätzen, einige Produkte der Großarler Genuss GmbH sind mit dem "SalzburgerLand-Herkunfts-Zertifikat" ausgezeichnet. Auch das Großarler Rindfleisch wird nach strengsten Kriterien herkunftszertifiziert. Für Hans Rohrmoser ist klar: "Wenn wir im Großarltal alle an einem Strang ziehen, dann müsste es möglich sein, dass jedes Rind in unserem Tal direkt vermarktet wird. In Zeiten, wo die Gäste vermehrt wissen wollen, woher die Lebensmittel in ihrem Urlaubsdomizil kommen und Wert auf Qualtiät legen, erhöhen sich auch die Anforderungen auf die Hotel- und Gastroküchen."
Kreislauf bringt Vorteile
Für den Obmann des Salzburger Agrar Marketings, LR Josef Schwaiger, sind regionale Projekte wie dieses von großem Wert: "Kleinere Initiativen sind wichtig, um ländliche Strukturen wie Metzger, Bäcker oder regionale Händler zu erhalten. Diese bieten eine enorme Vielfalt an regionalen Lebensmitteln in unserem Bundesland. Speziell beim Projekt Großarler Rindfleisch stärken wir die Zusammenarbeit zwischen den Bauern und der Großarler Genuss GmbH. Die Landwirte erzielen einen Aufschlag auf den regulären Rindfleischpreis, was wiederum die Wertschöpfung in der Region steigert. Ein Kreislauf, der für alle Beteiligten nur Vorteile bringen kann."
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