Werfenweng lädt uns zu sich ein!

Bürgermeister Peter Brandauer | Foto: Julia Baumgärtner

Die Gemeinde Werfenweng ist für ihre gelebte Sanfte Mobilität weltweit bekannt. Welche weiteren innovativen Ideen in Ortsoberhaupt Peter Brandauer schlummern, erfahren Sie im BEZIRKSBLATT-Interview.

Beschreiben Sie die Struktur Ihres Ortes! (Tourismus, Sport, Gewerbe, Landwirtschaft, ...)
PETER BRANDAUER: „Werfenweng ist zu hundert Prozent eine Tourismusgemeinde, die sich ein besonderes Profil geschaffen hat. Jeder zweite neue Gast kommt mittlerweile aufgrund der Sanften Mobilität zu uns. So ziehen wir aus Umweltschutz wirtschaftlichen Nutzen. Daneben ist auch die aktive Landwirtschaft, die zur Erhaltung unserer Kulturlandschaft einerseits und der Produkterzeugung andererseits dient, ein wichtiger Schwerpunkt Werfenwengs. Als dritten Akzent sehe ich die Beliebtheit des Ortes als Wohngemeinde.“

Wieviel Budget steht Ihnen im Jahr zur Verfügung und wie kommen Sie mit den finanziellen Ressourcen zu Rande?
PETER BRANDAUER: „Im ordentlichen Haushalt verfügt Werfenweng über 2 Millionen Euro. Bei größeren Projekten, wie z.B. dem Bau des neuen Bau- und Recyclinghofes sind wir auf Gelder aus dem Gemeindenausgleichsfond angewiesen.“

Mit welchen konkreten Problemen sieht sich Werfenweng konfrontiert und welche Gegenmaßnahmen werden seitens der Gemeindevertretung aktuell vorbereitet, um dagegen zu steuern?
PETER BRANDAUER: „Da wir prozentual eine der größten Zuwachsgemeinden im Pongau sind, müssen wir den Wohnbau weiter forcieren, um den Jugendlichen, die hier bleiben möchten und jungen Familien die Möglichkeit auf eine Wohnung in Werfenweng geben zu können. Ansonsten sehen wir uns mit keinen größeren Problemen konfrontiert.“

Welche Projekte wollen Sie in Ihrer laufenden Amtsperiode unbedingt noch verwirklichen?
PETER BRANDAUER: „Ich möchte Werfenweng fast ausschließlich auf umweltfreundliche Mobilität umstellen. Um die Bürger davon zu überzeugen, soll ein Anreizsystem geschaffen werden. Konkret heißt das, wir ‚belohnen‘ Pendler, die auf öffentliche Verkehrmittel umsteigen z.B. mit Freifahrten oder Jahreskarten für den Dorfbus. Weiters möchte ich den erwähnten Wohnraum weiter ausbauen, das Spaziernetz ausdehnen und die Biomasseheizanlage soll im kommenden Jahr realisiert werden.“

Sie sind ja mit den Ideen zur Sanften Mobilität bekannt für Ihre innovativen Visionen, welche weiteren Ideen für Ihre Gemeinde oder den gesamten Pongau haben Sie noch?
PETER BRANDAUER: „Um die Gemeinden budgetär zu entlasten, würde ich eine noch stärkere Kooperation zwischen den Orten empfehlen. Noch mehr überregionale Einrichtungen sollen gemeinsam geschaffen werden – konkret, wie in unserem Fall ein gemeinsames Seniorenheim mit den Nachbargemeinden Pfarrwerfen und Werfen – da kann durchaus auch einmal eine kleine Gemeinde eine überregionale Aufgabe übernehmen und sich so wirtschaftlich stärken. Weiters würde ich bei Gemeindewahlen in kleinen Ortschaften wie Werfenweng, nach vorarlberger Muster die Parteien abschaffen, damit ausschließlich die Personen im Mittelpunkt stehen.

Wie sieht das Verhältnis der politischen Lager bzw. Kontrahenten in der Gemeindestube aus? Wie ist dort der Umgangston?
PETER BRANDAUER: „Parteipolitische Aktivitäten gibt es nur in der Wahlzeit. In der Gemeindestube geht es sonst sehr friedlich zu.“

Wenn Sie der Landeshauptfrau gegenübersitzen würden, um was würden Sie sie für Ihre Gemeinde bitten?
PETER BRANDAUER: „Ich würde sie um die Finanzierung einer vollautomatischen, elektrisch betriebenen Dorfbahn, gemäß einer holländischen Entwicklung, bitten, um so die Sanfte Mobilität in Werfenweng entscheidend und zukunftsträchtig zu unterstützen.“

Es fällt auf, dass Ihre Gemeinde viel Öffentlichkeitsarbeit betreibt. Warum ist das so?
PETER BRANDAUER: „Nicht zuletzt durch die Sanfte Mobilität ist Werfenweng ausreichend in den Medien vertreten, auch durch die Schlittenhunde-Veranstaltungen und die Werfenwenger Weis' erscheinen wir regelmäßig in den Nachrichten. Für mich ist das wichtig, weil all diese Berichte unbezahlbare Werbung für ‚meine‘ Gemeinde sind.“

Wer ist der geheime Bürgermeister in Ihrer Gemeinde?
PETER BRANDAUER: „Einen geheimen Bürgermeister haben wir nicht.
Ich leugne aber nicht, dass das Zusammenarbeiten verschiedener wichtiger Akteure immer gut ist.“

Interview: Julia Baumgärtner

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