Fraubeten und Frausingen – altes Brauchtum in St. Veit
Vor allem in der Adventzeit werden im Pongau viele kirchliche Bräuche gelebt. Einer davon ist das sogenannte "Fraubeten" und das "Frausingen" in der Gemeinde St. Veit. In acht Ortsteilen der Marktgemeinde wird heute noch der 250 Jahre alte Brauch des "Fraubetens" zelebriert. Insgesamt neun Ölbilder der der schwangeren Mutter Gottes auf Leinwand werden nach überliefertem Brauch an jedem zweiten Abend während des Betens des Rosenkranzes von einem Haus zum nächsten begleitet.
Herberg' geben
In jedem Haus, welches dem Bildnis für zwei Tage Herberg' gibt, ist ein Fraualtar hergerichtet. Vor dem Marienbild wird noch gemeinsam gebetet, dann wird "geplauscht" uns gejausnet. Der Brauch geht auf die Herbergsuche zurück. "Dieser Brauch führt die Menschen zusammen, damit einer beim anderen Rast findet, worin wohl der tiefste Sinn der Gastfreundschaft liegt", schreibt St. Veits Pfarrer und Diakon Alois Dürlinger im Buch über das Fraubeten vom Salzburger Volksliedwerk.
Geleit zur Kirche
Am Heiligen Abend kommen die Fraubeter aus allen acht Ortsteilen am Marktplatz zusammen, um in einer Prozession unter den Klängen der Turmbläser zur Christmette in die Kirche einzuziehen. Dort werden die Bilder neben der Krippe aufgestellt und die Frausänger eröffnen mit ihren traditionellen Liedern die Mette. Ein bewegendes Ereignis, auch noch für den Gemeindepfarrer: "Jedes Jahr, wenn die Beter mit ihren Muttergottes-Bildern auf den Marktplatz kommen, fühlt es sich an als berühre im Geheimnis der Weihnacht der Himmel die Erde."
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