Vernetzung spart wichtige Zeit

Dr. Gensluckner (Urologie), Dr. Lafenthaler (Innere Medizin), Prim. Dr. Sommer (Radiologie), Dr. Szedenik (Endoskopie) und GF Gold.
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  • Dr. Gensluckner (Urologie), Dr. Lafenthaler (Innere Medizin), Prim. Dr. Sommer (Radiologie), Dr. Szedenik (Endoskopie) und GF Gold.
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Mit mehr als 500 Betten, 13 Primariaten und 56 Ambulanzen spielt das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach als zweitgrößtes Krankenhaus im Bundesland eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung der Menschen im Innergebirg. Jährlich werden rund 30.000 stationäre und 70.000 ambulante Patienten dort versorgt. Viele von ihnen werden von niedergelassenen Ärzten zugewiesen. "Das Klinikum Schwarzach ist keine Vorsorgeeinrichtung für Männergesundheit, aber die Vernetzung mit den niedergelassenen Fach- und Hausärzten, die für die Vorsorgeuntersuchungen zuständig sind, ist uns sehr wichtig", sagt Geschäftsführer Ludwig Gold. "Schließlich sind wir erster Ansprechpartner, wenn nach einer Vorsorgeuntersuchung ein verdächtiger Befund vorliegt und gehandelt werden muss."

Kurze Wartezeiten

"Unser Abteilungen sind top-ausgestattet. In der Radiologie beispielsweise verfügen wir über Geräte, die es in dieser hohen Qualität in der gesamten Versorgungsregion Innergebirg sonst nirgends gibt. Das ermöglicht optimale Bildgebung für komplexe Fragestellungen, für die wir stets Terminslots vorhalten und damit eine kurze Wartezeit von unter zwei Wochen ermöglichen. Das ist wichtig, weil langes Warten auf Befunde sehr belastend für die Patienten ist", sagt Primar Dr. Oliver Sommer, Leiter der Radiologie in Schwarzach.

Direkte Kommunikation

Damit es so schnell gehen kann, ist gute Vernetzung zwischen Klinikum und den niedergelassenen Fachärzten unerlässlich. "Um den Patienten Umwege zu ersparen und optimalen Informationsaustausch zu gewährleisten, vereinbaren wir für unsere Patienten selbst die Untersuchungs- oder Behandlungstermine im Klinikum Schwarzach", sagen Dr. Stefan Gensluckner, neuer niedergelassener Facharzt für Urologie in Schwarzach und Dr. Hannes Lafenthaler, Facharzt für Innere Medizin in Bischofshofen. "Diese direkte Kommunikation wäre ohne gute Vernetzung undenkbar." Durchaus von Vorteil sei es, dass man viele Ärzte im Klinikum persönlich kenne, ergänzt Lafenthaler, der selber viele Jahre lang Spitalsarzt in Schwarzach war: "Da kommt es dann auch vor, dass man die Kollegen auf der Privatnummer anruft."

Prostata-Untersuchung

Zu regelmäßigen Prostata-Vorsorgeuntersuchungen rät Urologie-Facharzt Gensluckner. Das Prostata-Karzinom ist der am häufigsten auftretende Krebs und der dritthäufigste tödlich verlaufende. Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten regelmäßig zur Vorsorge gehen – bei familiärer Vorbelastung bereits ab dem 40. Lebensjahr. "Viele Männer gehen diesen Schritt nicht, weil sie sich gesund fühlen und keine Beschwerden haben. Aber selbst bei einem bösartigen Prostata-Karzinom spüren die Patienten lange nichts. Wenn Schmerzen auftreten, ist die Krankheit bereits fortgeschritten", weiß der Fachmann. Die Untersuchung erfolgt über Blutabnahme, Tastbefund und Ultraschalluntersuchung. "Die Untersuchung ist sehr schonend und keineswegs schmerzhaft", versichert Dr. Gensluckner. Bei einem verdächtigen Befund setzt sich der niedergelassene Arzt mit den Radiologen im Klinikum in Verbindung. Deren mittels Magnetresonanztomographie (MRI) erhobener Befund, geht zurück an den niedergelassenen Arzt – "so ersparen wir dem Patienten nicht nur mehrere Ansprechpartner, sondern bilden ein Team, das miteinander lernt", sagt Radiologie-Primar Sommer.

Herz und Kreislauf

Über 50 Prozent der Menschen sterben an Gefäßerkrankungen. Damit sind Probleme mit dem Herz-Kreislaufsystem die häufigste Todesursache. Dr. Hannes Lafenthaler ist Facharzt für Innere Medizin in Bischofshofen und rät jedem Mann ab dem 40. Lebensjahr zu regelmäßigen Gesundenuntersuchungen beim Hausarzt. Der Bluthochdruck sowie die Blutfett- und Blutzucker-Werte sollten regelmäßig kontrolliert werden. Wer Raucher ist, übergewichtig und wenig Bewegung hat, ist zusätzlich gefährdet", so der Facharzt. "Schwere Herzinfarkte treten bei Männern typischerweise im Alter von rund 50 Jahren auf. Sie können bei Nichtbehandlung tödlich verlaufen", warnt Lafenthaler. Daher sei es wichtig, im Rahmen der Vorsorge herauszufinden, ob man an einer Herzerkrankung leidet – noch bevor man Beschwerden hat oder gar einen Herzinfarkt erleidet. Das erfolgt zum einen mittels bestimmter Tests beim Allgemeinmediziner oder Internisten. Wenn weiterführende Untersuchungen wie Herz-CT, Herz-MR, nuklearmedizinische Tests oder Herzkatheter-Untersuchungen benötigt werden, erfolgen diese im Klinikum.

Goldene Stunde

Im Fall eines Herzinfarkts spricht der Facharzt von der "goldenen Stunde": "Der Patient muss schnell in ein Krankenhaus. Können Behandlungsmaßnahmen innerhalb einer Stunde gesetzt werden, kann sich der Herzmuskel erholen. Bereits im Rettungsauto wird mit der Therapie begonnen", sagt Dr. Lafenthaler.

Darmgesundheit

Der Darmkrebs ist die Nummer drei der Krebserkrankungen. Die Koloskopie (Darmspiegelung) als Vorsorgeuntersuchung kann im Klinikum Schwarzach oder bei niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden. "Im 50. Lebensjahr sollte die erste Darmspiegelung stattfinden. Ist der Befund negativ, hat der Patient sieben bis zehn Jahre seine Ruhe", erklärt Oberarzt Dr. Hannes Szedenik, Leiter der Endoskopie im Klinikum Schwarzach. "Da sich der Darmkrebs langsam entwickelt, gelingt es durch die Vorsorgekoloskopie Krebsvorstufen bereits so frühzeitig zu erkennen, dass sie gleich im Rahmen der Darmspiegelung entfernt werden können." Dass wenige Männer zur Vorsorge kommen, erklärt sich Dr. Szedenik mit dem schmerzhaften und unangenehmen Ruf, den Koloskopien noch von früher haben. "Heute ist die 'sanfte' Koloskopie Standard. Dabei hat der Patient die Möglichkeit, bereits zu Beginn der Untersuchung eine Spritze zu bekommen, sodass er nichts spürt und sich nicht fürchten muss", sagt Dr. Szedenik.

"Vorsorge ist nie umsonst"

Die niedergelassenen Ärzte und die Ärzte im Klinikum Schwarzach betonen auch ihre Rolle in der Sensibilisierung. Sie machen die Patienten aufmerksam auf ihren Lebenswandel, ihre Körpermaße und die möglichen Folgen: "So gelingt häufig die Motivation zur Vorsorgeuntersuchung, die nie umsonst ist."

Mehr dazu unter https://www.meinbezirk.at/themen/heldencheck.html

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