28. FRÜHJAHRSSINGEN Sänger- und Musikantentreffen beim Altwirt in Piding/Bayern

Die „Veranstalter Musi“ mit Hias Häusler, Tochter Lisa an der Harfe sowie den beiden Liedbegleiterinnen Angelika am Kontrabass und Tamara an der Zither.
65Bilder
  • Die „Veranstalter Musi“ mit Hias Häusler, Tochter Lisa an der Harfe sowie den beiden Liedbegleiterinnen Angelika am Kontrabass und Tamara an der Zither.
  • hochgeladen von Maria Astner

PIDING/PONGAU. Das Frühjahrssingen im März ist eine jener hochkarätigen kulturellen Veranstaltungen in der Gemeinde Piding, die sich weit über die Gemeindegrenzen hinaus einen Namen gemacht haben. Hias Häusler und Michi Scheil sind die Organisatoren und laden dazu jedes Mal interessante Musik- und Gesangsgruppen aus dem Alpenraum ein. Am Samstagabend war es im Pidinger Altwirtssaal zum 28. Mal so weit: Gesangs- und Musikgruppen aus Bayern und Österreich bevölkerten die Bühne und zum 28. Mal begrüßte Hias Häusler in seiner unverkennbar trocken-humorigen Art Mitwirkende und Gäste. Dazu konnte er auch Monika Fanderl, eine Tochter des bekannten bayerischen Musikers und Volksliedsammlers Wastl Fanderl willkommen heißen. Bürgermeister Hannes Holzner richtete im Namen der Gemeinde ein Grußwort an Zuhörer und Mitwirkende und unterstrich dabei die wertvolle Arbeit, die Hias Häusler in Sachen Volksmusikpflege für die Kommune leistet.

Wie jedes Jahr eröffnete die Pidinger Ziachgruppe die rund dreistündige Veranstaltung. Hias Häusler spielte zünftig mit seinen Schülern auf. Und der Hias ist in Sachen „Musilehrer“ ein eigenes Phänomen: seit mittlerweile 43 gibt er jede Woche ehrenamtlichen Musikunterricht. Aufgrund dieses über Jahrzehnte währenden Engagements in Sachen Volksmusik hat er im vergangenen Jahr die erste Ehrenamtsmedaille der Gemeinde Piding erhalten. Hias Häusler ist aber weit über seine Heimatgrenze hinaus als Volksmusikant bekannt und beliebt und nicht umsonst auch Träger des „Tobi-Reiser-Preises“. Nach dem schwungvollen musikalischen Auftakt mit drei Ziachstückeln folgte die verbale Begrüßung durch den „Altmeister“. Leider musste Hias Häusler verkünden, dass die „Inntaler Sänger“ aus Krankheitsgründen kurzfristig absagen mussten. Das Bedauern darüber wurde aus der Reaktion des Publikums deutlich, aber der Qualität der Veranstaltung und dem Unterhaltungswert des Frühjahrssingens tat dies keinen Abbruch. Denn alle Anwesenden wussten mit Musikalität, Ausdrucksstärke und spürbarer Verbundenheit zum volksmusikalischen Kulturgut die Zuhörer aufs Beste zu unterhalten. Das hatten zuvor bereits die sechs Mannerleut der „Weißenbacher Tanzlmusi“ aus der Nähe von Kuchl bewiesen. Bestens aufgelegt präsentierten sich die Salzburger Nachbarn, in launiger Manier, schwungvoll und mit ihrem charakteristischen Spiel vermittelten die dem Publikum schon beim ersten Stückl dass sie ihr „Handwerk“ verstehen und mit einer interessanten Instrumentierung für besondere Klangfarben sorgen. Die pfiffige Posaune, das volle Flügelhorn und die dezente Klarinette verbanden sich in den Klangbildern hervorragend mit den flotten Ziachtönen, gestützt auf die beiden Saiteninstrumente Gitarre und Kontrabass. Die Weißenbacher Tanzlmusi hat mit den Veranstaltern nicht nur die Liebe zur Volksmusik gemeinsam, sie wurde wie das Pidinger Frühjahrssingen im Jahr 1991 gegründet.

Eine junge Gruppe hingegen ist die „Wengerboch Musi“ aus dem Pongau. Dieses Quartett ließ die Saiten erklingen und überzeugte mit überwiegend eigenen Kompositionen die Zuhörer. Mit zwei Gitarren, im Wechsel Hackbrett oder Zither sowie dem begleitenden Kontrabass ließen die vier hochmusikalischen jungen Leute die Töne perlen, wussten ebenso dezente Akkorde zu setzen oder mit witzig, gefälligen Interpretation zu überraschen. Es war ein Genuss, dieser jungen Gruppe zuzuhören. Gerade auch unter dem Aspekt, dass Volksmusik beileibe keine „verstaubte Angelegenheit“ ist sondern sich die Generationen darin wider finden.

Ein Beispiel dafür ist auch der „Anzenberger Dreigesang“ aus dem Werdenfelser Land. Die Eltern Elli und Hans singen mit Tochter Simone zusammen und bei ihren Auftritten wurde hörbar, wie harmonisch sich die stimmlichen Bande von Familiengesängen ergänzen. Das zweite Beispiel dazu boten die drei Schwestern die als „Echtler Sängerinnen“ seit fast dreißig Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen. Sie waren aus Bad Feilnbach angereist, um mit ihren schönen Stimmen das Frühjahrssingen zu bereichern. Die Ausdrucksstärke der bayerischen Sprache in den Mittelpunkt gerückt, wenn die beiden Gesangsgruppen ihre Stimmen anhoben. Lieder zum erwachenden Frühjahr, über das Almleben, die Liebe und die Jagerei wurden zum Besten gegeben und manch schneidiger Jodler setzte eine würzige Dosis Lebensfreude oben drauf.

Die „Veranstalter Musi“ mit Hias Häusler, Tochter Lisa an der Harfe sowie den beiden Liedbegleiterinnen Angelika am Kontrabass und Tamara an der Zither ergänzte den Reigen der Mitwirkenden. Die vier wussten mit Musikalität und Spielfreude die Programmfolge hervorragend zu bereichern. Hias Häusler und Michi Scheil haben wieder einmal eine glückliche Hand bei der Auswahl der mitwirkenden Gruppen bewiesen, nicht nur in Sachen Musik und Gesang. Denn als Ansager konnte erneut Fritz Schwärz gewonnen werden, bekannt von unzähligen Volksmusiksendungen des ORF. Schwärz ließ nicht nur seine Souveränität als Moderator mit einfließen, er wusste mit wohl dosiertem Wortwitz und kleinen Neckereien in Richtung Hias Häusler die Zuhörer aufs Beste zu unterhalten. Ein Beispiel: „Jetzt im Monat März werden die Tage um eineinhalb Stunden länger. Zur Freude der Damenwelt werden nicht nur die Tage länger, sondern bei den Männern auch die Lederhosen kürzer“. Und diese Aussage deckte sich mit der Tatsache, dass die Mitwirkenden aus dem Salzburger Land bereits in der „Kurzen“ angereist waren.

So verrannen drei Stunden Musik, Gesang und Wortspielerei förmlich zwischen den Fingern, kurzweilig und unterhaltsam präsentierte sich das 28. Pidinger Frühjahrssingen. Traditionell stimmten am Ende alle Mitwirkenden in den „Gretl-Boarischen“ mit ein und die gefällige Melodie klang wohl manchem Zuhörer auf dem Nachhauseweg noch lange in den Ohren.

Text: Maria Horn

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Verstärkung gesucht
Werde selbst zum Technik-Profi bei Haustechnik Wagrain!

Du begeisterst dich für Haustechnik und willst Teil eines erfahrenen Meisterbetriebs in deiner Region sein? Das Team von Haustechnik Wagrain bildet motivierte Lehrlinge aus, die selbst zu Profis in den Bereichen Gas- und Wasserinstallation sowie Heizungs- und Lüftungstechnik werden wollen. HAUSTECHNIK WAGRAIN. Egal ob Heizungsanlage, Wellnessbereich, Schwimmbad oder Raumbelüftung - Haustechnik Wagrain steht Ihnen mit kompetenter Planung, Umsetzung und Gestaltung zur Seite. Als Meisterbetrieb...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Die hochmoderne Trainingspuppe „Nursing Anne“ wird seit 2022 aktiv im Unterricht an der KSA eingesetzt. | Foto: Kardinal Schwarzenberg Klinikum
3

Open House Day am 5. April
Top-Pflegeausbildung mit „Nursing Anne“

Einblicke in die Pflegeausbildung mit „Nursing Anne“ gibt es beim Open House am 5. April! Das richtige Reagieren im medizinischen Notfall, der fehlerfreie Verbandswechsel oder die passende Kommunikation mit Patienten - all diese essenziellen Pflegefertigkeiten können die Studierenden und Ausbildungsteilnehmer der Kardinal Schwarzenberg Akademie (KSA) in Schwarzach an einem ganz besonderen „Versuchskaninchen“ üben: der Nursing Anne. Die hochmoderne Trainingspuppe Nursing Anne simuliert...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Die volle Ladung Service | Foto: Salzburg AG
5

Salzburg AG
Die volle Ladung Service

Gestalten Sie die Energiewende aktiv mit und bieten Sie Ihren Parkplatz als E-Ladepunkt an. Mit dem Abrechnungsservice der Salzburg AG entsteht kein laufender Personalaufwand. Im Gegenteil – die Bereitstellung bietet attraktive Vorteile. Ein Plus für Gäste und die UmweltIn vielen Tourismus- und Gastronomiebetrieben ist die Lademöglichkeit für E-Autos bereits Standard. Und auch für Gäste gewinnt dieser Faktor bei der Auswahl der Unterkunft an Gewicht. Als Ladepartner:in der Salzburg AG erhalten...

  • Salzburg
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.