Deutscher Autor hat Vorfahren im Pongau ermittelt – Chronik mit vielen Höfen veröffentlicht
Ahnenhöfe aus vielen Pongauer Gemeinden sind in der Chronik von Werner Scheffler dokumentiert.
PONGAU (aho). Sechs Jahrhunderte hat Werner Scheffler zurück recherchiert, um seinem Familienstammbaum im Pongau nachzugehen. Mehr als 150 Familiennamen und über 70 Vorfahrenhöfe konnte er im Zuge seiner Suche ermitteln. Jetzt veröffentlicht der Deutsche sein Buch "Lebenswege in Ostpreußen und im Salzburger Land".
Hoher Emigrantenanteil
Bei den Pongauer Höfen sei der 73-Jährige immer sehr interessiert aufgenommen worden, wie er erzählt. Schwerpunkte in seiner Chronik sind die Gemeinden Pfarrwerfen, Werfenweng und Bischofshofen, die zur Zeit der Protestantenvertreibung einen hohen Anteil an Emigranten hatten. Im Buch kommen auch Höfe aus Altenmarkt, Flachau, Eben, Filzmoos, Hüttau, St. Martin und Mühlbach vor. "Fast alle Vorfahrenhöfe waren auch in die Bauernaufstände verwickelt", weiß Scheffler.
Hofnamen als Familiennamen erhalten
Den ältesten Hof des Buches stellt der Bacherhof bzw. Bachbauer am Bischofshofener Buchberg dar. "Von dort stammten die Vorfahren meiner Großmutter", erzählt der rüstige Rentner. Die Chronik schildert die Entwicklung am Beispiel der Ausgangsfamilie Scheffler/Liedtke (Großeltern des Autors). Der Salzburger Familienzweig ließ sich zurück bis ins 16. Jahrhundert dokumentieren. Die Darstellung der Vorfahrenfamilien in Schefflers zweitem Werk umfasst unter anderem Namen der Salzburger Familien Bacher, Frommer, Gräll, Nasner, Schober oder Steiner. Noch heute sind die verschiedenen Pongauer Hofnamen in Ostpreußen als Familiennamen zu finden.
Neben ausgewerteten Kirchenbüchern und Ortschroniken, die oft eine schwierige Quellenlage darstellten, zitierte der Mann aus Schleswig-Holstein auch Dokumente aus Salzburger Staatsarchiven. Bei seiner Suche dürfte er übrigens nicht alleine sein. "Wir hören oft, dass wir nicht die einzigen sind, die hier ihren eigenen Stammbaum zurückverfolgen", erzählt der Autor.
Familienforschung wurde zum Hobby
Die Familienforschung entdeckte der Pensionist vor einigen Jahren als Hobby. Das aktuelle Buch entstand in den letzten zwei Jahren, mit dem Sammeln von Material begann der Deutsche aber schon vor mehr als zehn Jahren. "Wenn einen diese Wissbegier erwischt, hat man den Ehrgeiz, das immer weiterzuführen. Meine Frau freut sich, dass das Projekt jetzt bald abgeschlossen ist", sagt Scheffler mit einem Augenzwinkern.
Zu entlehnen ist das Buch in der Stadtbibliothek Bischofshofen, in der Bibliothek Pfarrwerfen und an der Universitätsbibliothek Salzburg. Erhältlich ist es auch im deutschen Buchhandel im Cardamina-Verlag. Scheffler geht es aber nicht darum, das Buch möglichst oft zu verkaufen – im Gegenteil: "Ich freue mich einfach, wenn es Interessenten findet. Sollte sich jemand nur für eine bestimmte Gemeinde interessieren, sende ich auf Wunsch auch gerne einzelne Auszüge zu."
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