Ein Garten gegen das Vergessen

"Wir wollen unseren Senioren ein Umfeld bieten, das wir uns selbst im Alter wünschen", so Maria Holzmann und Michel Müller.
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  • hochgeladen von Angelika Pehab

RADSTADT (ap). "Ich freue mich schon, die Ribisel zu essen und Erdbeeren zu ernten. Nur die Arbeit dürfen die anderen machen", lacht Walter Hartl und bückt sich zu den frischgepflanzten Rosen im neuen Demenzgarten. Er ist einer von 54 Bewohnern, die ihren Lebensabend im Haus der Senioren in Radstadt verbringen dürfen.

"Eine glückliche Fügung"

Dass der Demenzgarten überhaupt entstehen kann, ist Gudrun Moises als Ideengeberin und Maria Holzmann als Initiatorin zu verdanken. "Wir wollten schon vor sechs Jahren das Projekt in Angriff nehmen, scheiterten aber an den geschätzten Kosten von 44.000 Euro", erzählt Holzmann.
Die Idee blieb aber immer im Hinterkopf. "Und dann – wie eine glückliche Fügung – kamen DM und der Lions Club auf uns zu mit dem Wunsch, ein soziales Projekt zu unterstützen. Gemeinsam mit weiteren Sponsoren konnte unser Traum vom Gartenparadies im geschützten Rahmen doch noch Gestalt annehmen", strahlt Holzmann.
Auch dem Pflegedienstleiter vom Haus der Senioren, Michel Müller, ist es ein großes Anliegen, für die Bewohner beste Lebensqualität zu bieten. "An Demenz erkrankte Menschen haben häufig einen hohen Bewegungsdrang, können aber Gefahren oft nicht richtig einschätzen. Mit dem Demenzgarten ist es möglich, dass sie selbstbestimmt die Natur im Freien genießen können", erklärt Müller. Und schließlich betreffe die Diagnose Demenz in verschiedensten Formen bis zu zwei Drittel der Senioren im Haus.

"Zeit zum Erinnern"

"Wir werden im Garten Pflanzen einsetzen, welche die Bewohner aus der Vergangenheit kennen, wie beispielsweise Ribisel-Stauden. Und eine Wäscheleine soll es geben, wo – wie früher – Geschirrtücher aufgehängt werden können", sagt Holzmann. Ebenso gibt es dann einen Hasenstall, denn "es hat sich gezeigt, dass sich der Umgang mit Tieren auf ältere Menschen sehr positiv auswirkt", ergänzt Michel Müller.

ZUR SACHE:

Ein GROSSES DANKE den Sponsoren:
dm Österreich (Projekt wurde zum 40 Jahr-Jubiläum von dm eingereicht, und aus über 670 eingereichten Projekten gemeinsam mit anderen 39 Projekten ausgewählt, das unterstützt wird: 17 000 Euro);
Lions Club Enns Pongau Höch (5 000 Euro);
Gemeinde Radstadt (im Jahresbudget budgetiert);
Firma Tappe (300 Euro);
Dr. Walter Karl, Dr. Aufmesser Harald, Apotheke Radstadt,Bestattung Sterzl St. Johann, Blumi und die Ortsbäuerinnen.

Mehr Informationen:
* Alle Beiträge rund um den Regionalitätspreis
* N. Michael Kretz: "Unser Herz schlägt für die Regionen"
* Impressionen von der Regionalitätspreis-Verleihung 2016
* Das war der Regionalitätspreis 2016

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